Im Bann des Voodoo
menschliches Wesen handelt, wird er über die Drähte stolpern und stürzen. Dann können Sie die Person zur Rechenschaft ziehen. Ich befürchte jedoch, dass Sie mit dieser Methode nicht erfolgreich sein werden.«
»Ach ja?«, fragte der Produzent argwöhnisch. »Wie habe ich denn diese Äußerung zu deuten?«
»Probieren Sie es einfach aus, Mr Parker. Mehr kann ich Ihnen dazu nicht sagen. Sie würden wahrscheinlich an meinem Geisteszustand zweifeln – falls Sie es nicht ohnehin schon tun.«
»Ist das alles, was Sie mir dazu zu sagen haben?«
»Im Grunde genommen ja …« Mrs Stevens zögerte einen Moment. »Nun habe ich noch eine kurze Frage.«
»Ja?«
»Diese Jungen dort oben in der Küche, sind das wirklich Ihre Praktikanten?«
Al Parker spielte den Unwissenden. »Natürlich. Ich verstehe nicht, worauf Sie hinauswollen?«
»Ich hatte so ein eigenartiges Gefühl, als ich ihnen oben in der Küche begegnet bin. Ich habe innere Alarmglocken, verstehen Sie? Und die läuten ausschließlich bei Gefahr. Mein Gefühl täuscht mich relativ selten. Nehmen Sie sich vor den dreien in Acht. Ich würde ihnen nicht allzu viele Blicke in Ihre Privatsphäre gewähren.« Mrs Stevens ächzte und erhob sich langsam von ihrem Stuhl.
»Möchten Sie denn nicht Ihren Tee austrinken, bevor Sie gehen?«
»Ich bin leider spät dran«, entschuldigte sich die alte Frau und trat mit humpelnden Schritten auf den Flur hinaus. Al Parker folgte ihr.
Nun war nichts mehr zu hören. Bob schaltete die Geräte aus. »Also langsam verstehe ich überhaupt nichts mehr. Was geht hier eigentlich ab?«
»Bevor ich dir darauf eine Antwort gebe, Bob, möchte ich Mrs Stevens noch einmal in Augenschein nehmen!« Der Erste Detektiv eilte die Wendeltreppe empor, dicht gefolgt von Peter und Bob, und öffnete leise die Kellertür. Am Ende des Flures stand Al Parker, der Mrs Stevens bereits an der Haustür verabschiedete.
Nachdem sie auf der Straße war, drückte der Produzent die Tür demonstrativ ins Schloss und ging langsam auf die drei ??? zu. »Ich hoffe, euch ist kein Wort entgangen, Jungs. Diese Mrs Stevens ist wirklich ein Fall für sich.«
Ehe Justus, Peter und Bob darauf etwas erwidern konnten, zeichnete sich durch das Milchglasfenster der Haustür ein dunkler Schatten ab. Al Parker drehte sich impulsiv um und fuhr zu Tode erschrocken zusammen.
Unerwartete Besucher
Die Türklingel schrillte durch das gesamte Haus. Der Produzent duckte sich und zischte den drei Detektiven zu: »Runter! Schnell! Alle auf den Boden!« Justus, Peter und Bob folgten der merkwürdigen Anweisung, ohne den Sinn zu erfassen, und kauerten mucksmäuschenstill auf dem Flurteppich. Wieder schellte die Klingel. Nachdem darauf keine Reaktion erfolgte, wurde von außen energisch an die Tür geklopft.
»Al! Du bist doch zu Hause! Al, mach auf!«, rief die Stimme eines jungen Mannes.
Justus warf aus der Hocke einen vorsichtigen Blick auf das Milchglasfenster und erkannte an dem Umfang des Schattens, dass mindestens drei Personen vor der Haustür stehen mussten.
»Drück doch mal die Klinke runter!«, schlug einer der Männer vor. Energisch rüttelte es darauf an der Tür, während sich die Klinke auf und ab bewegte.
»Er ist im Haus. Das habe ich ganz deutlich gesehen«, meldete sich ein dritter Mann zu Wort. »Er hat doch eben diese Oma verabschiedet.«
»Seit wann ist überhaupt die Tür verschlossen? Da stimmt doch was nicht! Läute doch noch mal!«
Die Klingel wurde abermals gedrückt. In diesem Augenblick tauchte am Fenster ein weiterer Schatten auf. »Gibt es irgendwelche Schwierigkeiten?«
Al Parker und die drei Detektive sahen sich überrascht an. Die Stimme, die den Besuchern diese Frage gestellt hatte, drang unverkennbar aus einem Sprechgerät.
»Die Hexe!«, zischte der Produzent. »Was will die denn noch hier?«
»Leise!« Warnend legte Peter den Finger an die Lippen.
»Wir wollten zu Mr Parker«, antwortete einer der Männer auf Mrs Stevens Frage. »Aber aus unerfindlichen Gründen macht er uns nicht auf.«
»Das ist aber seltsam«, äußerte die Anthropologin. »Vor zwei Minuten habe ich noch mit ihm gesprochen. Sind Sie zufällig die Wet Boys ?«
»Wie kommen Sie denn darauf?«, fragte einer der Männer wie aus der Pistole geschossen. »Sind Sie etwa von der Presse?«
»Lass doch die alte Oma«, fuhr der zweite Mann schroff dazwischen. »Erklär mir mal lieber, wieso uns Al nicht die Tür öffnet. Was machen wir denn jetzt?«
»Jedenfalls keine
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