Im Bann des Voodoo
im Kopf herum. Eine Sache, die mich noch immer beschäftigt und irgendwie nicht loslässt.«
»Dann heraus damit! Lass dich nicht lange bitten«, drängte Peter.
»Diesen Frank, den kenne ich. Da bin ich ganz sicher. Der kommt mir irgendwie bekannt vor. Ich komme nur nicht darauf, woher.«
»Und was soll daran so sonderbar sein?«, fragte Peter. »Vielleicht hast du im Kino mal neben ihm gesessen oder bist zufällig im Supermarkt mit deinem Einkaufswagen an ihm vorbeigelaufen.«
»Klar«, meinte Bob. »So was Ähnliches ist Al Parker ja letztlich auch passiert. Nur ist er im Supermarkt an Mrs Stevens nicht vorbeigelaufen, sondern hat sie dort kennengelernt.«
»Die beiden muss der Himmel zusammengeführt haben«, sprach Peter seinen Gedanken aus. »Überlegt euch das mal: Da wird dieser arme Kerl von einem Voodoo-Fanatiker belästigt und läuft am nächsten Tag prompt einer Professorin über den Weg, deren berufliches Hauptinteresse genau dieses Thema ist! Nennt sich das Zufall, Fügung oder Schicksal?«
»Vielleicht keins von den dreien«, überlegte Justus. »Ich ziehe schon die ganze Zeit die Möglichkeit in Betracht, dass Mrs Stevens selbst hinter diesen Anschlägen steckt. Vergesst nicht: Unmittelbar nachdem der Topf auf dem Herd zu kochen begann, stand sie in der Küche. Es stellt sich dann aber die Frage, was sie von Al Parker will. Schließlich hat sie ihn in dem folgenden Gespräch darauf hingewiesen, dass jemand durch diese Aktionen an ihm Rache üben will.«
»Vielleicht handelt sie ja gar nicht aus eigenem Antrieb, sondern nur als Handlangerin«, spann Bob die Vermutungen weiter. »Womöglich wurde sie dazu von jemandem beauftragt.«
»Angenommen, ihr habt recht mit eurer Theorie und Mrs Stevens steckt tatsächlich hinter dieser ganzen Sache«, überlegte Peter. »Warum empfiehlt sie Al Parker dann, in seinen Räumen Stolperfallen auszulegen? Wo ist da der Sinn?«
»Wie man es auch dreht und wendet, wir werden wohl erst hinter das Geheimnis kommen, wenn wir den Überbringer der Voodoo-Puppen auf frischer Tat ertappen«, meldete sich Justus zu Wort. »Deshalb werden wir uns als Erstes in einem Eisenwarenhandel etliche Meter Draht besorgen und dann fahren wir nach Hause und holen unsere Schlafsäcke.«
»Mann, meine Eltern davon zu überzeugen, dass diese auswärtige Übernachtung dringend notwendig ist«, stöhnte Peter. »Das kostet mich mindestens dreißig Minuten Überredungsarbeit.«
»Nimm es leicht, Zweiter«, tröstete Bob. »Auch ich werde mir den Mund fusselig reden müssen. Aber am Ende der Diskussion werden wir eindeutig als Sieger hervorgehen und das stärkt das Selbstbewusstsein ungemein!«
Gegen zwanzig Uhr trafen die drei Detektive vor dem Haus von Al Parker ein. Wie gewohnt war die Haustür nur angelehnt und bewegte sich im lauen Abendwind hin und her. Als Justus, Bob und Peter das Musikstudio betraten, saß der Produzent, mit einer Zigarette im Mundwinkel, vor seinem Mischpult. Aus den Lautsprechern drang der Remix der Wet Boys , während seine Finger ständig an den Knöpfen und Reglern drehten, um dem Sound den letzten Schliff zu verpassen. Der Erste Detektiv bemerkte fasziniert, dass Al Parker vollkommen in seiner Arbeit aufging. Jegliche Angst und Nervosität schienen von ihm gewichen zu sein. Sein Fuß wippte beschwingt im Takt mit und seine Gesichtszüge waren locker und entspannt. Das änderte sich, als Justus, Bob und Peter damit begannen, die Stolperdrähte im Studio zu spannen.
Der Produzent beendete seine Mischung. »Ich habe ein ungutes Gefühl. Und wenn ich ehrlich bin, ist es sogar Angst. Seitdem diese Puppe in meinen Kochtopf lag, leide ich ständig unter der Einbildung, dass mich jemand die ganze Zeit aus irgendeinem Winkel dieser Räume beobachtet. Die Eindringlinge sollen sich von meinem Haus fernhalten!«
»Aus diesem Grund hast du deine Haustür auch wieder offen stehen lassen, richtig?«, fragte Justus vorsichtig.
»Ich glaube an positive Energien«, erwiderte Al Parker. »Auch wenn für euch diese esoterische Einstellung nicht zu dem Bild eines erfolgreichen Musikproduzenten passt. Es ist meine innere Überzeugung.«
Die drei Detektive hatten dem nichts entgegenzusetzen und so setzten sie ihre Arbeit fort. Innerhalb einer Stunde waren in Al Parkers Schlafzimmer, der Küche, dem Studio und auf dem Flur die Drähte fachmännisch gespannt. Justus, Bob und Peter hatten ihre mitgebrachten Schlafsäcke und Kissen im Aufnahmeraum ausgebreitet und sich hier
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