Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Im Bann seiner Küsse

Im Bann seiner Küsse

Titel: Im Bann seiner Küsse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristin Hannah
Vom Netzwerk:
zu überwinden.«
    Beide. In die Welt setzen. Die Worte trafen ihn wie Keulenschläge. Er wollte wütend sein und schaffte es nicht. Er empfand nur Kälte und Angst und größere Einsamkeit als je zuvor. »Ich warte hier«, sagte er tonlos. »Hineingehen werde ich nicht.«
    Sie hatten das Haus erreicht, als sie schließlich antwortete. »Doch, Jack, das wirst du.«

Hewlett-Packard
    13
    Katie saß im Schneidersitz auf dem Flickenteppich und starrte verloren die eigenen Füße an. »Was glaubst du, was jetzt passiert?«
    Savannah hielt Caleb, der auf dem Boden zwischen ihnen lag, ihre Finger hin. Er schlang seine winzige rote Hand um ihren Zeigefinger und drückte zu. »Weiß nicht. Wahrscheinlich sind sie noch gar nicht dort.«
    Wieder schwiegen sie.
    »Mama war ziemlich wütend, als sie den Brief las«, sagte Katie leise und zupfte eine Faser vom Teppich.
    »Nicht wie letztes Mal.«
    »Nein ...« Die Erinnerung an >letztes Mal< ließ Katie schaudern. Mama hatte sie fest geschlagen und sie angeschrien, weil sie ein dummes, faules Mädchen war, das nicht besser sein wollte als sein verrückter Daddy
    »Denk nicht daran.« Savannah berührte Katies Knie. »Das wird nie wieder geschehen.«
    Katie sah auf. Dumme, heiße Tränen, die sich nicht zurückhalten ließen, stiegen ihr in die Augen. »Das weißt du nicht«, flüsterte sie. »Könnte ja sein, dass sie uns wieder hereinlegt.«
    Savannah schluckte. »Ich weiß, aber ... aber ich glaube es nicht. Sie ist jetzt... anders.«
    Eine Träne glitt über Katies Wange und tropfte auf die Hand, die sie zur Faust geballt im Schoß hielt. Ihre Angst war so groß, dass ihr elend zumute war und ihr Inneres sich völlig verkrampfte. Savannah wollte sie nur trösten. Beide wussten,
    was passieren würde, wenn Mama nach Hause käme. Es würde wie beim letzten Mal sein.
    Und sie konnten nichts dagegen tun. Sie konnten nichts ändern. Sie mussten warten.
     
    »Mary Katherine gehört nicht in die Schule.«
    Tess glaubte, sich verhört zu haben. »Wie bitte?«
    Miss Arnes blickte aus ihrer erhöhten Position am Katheder auf sie hinunter. Auf die Schreibfläche gestützt, schob sie den Stuhl zurück und stand mit einem schmalen, trockenen Lächeln auf. »Ich sagte, dass Katherine kein Recht hat, in dieser Schule zu sitzen. Sie ist faul und unaufmerksam und hat offenbar nicht die Absicht, lesen zu lernen.« Als sie stirnrunzelnd innehielt, rutschte ihr die Brille mit dem Drahtgestell auf die Knollennase. »Vielleicht ist sie nicht ganz richtig. Im Kopf, meine ich, irgendwie ...«
    »Kein Wort mehr«, zischte Tess.
    Miss Arnes schürzte ,missbilligend die Lippen. »Es sieht aus, als hätte das Kind seine schlechten Manieren von zu Hause.«
    »Wie können Sie es wagen, dergleichen von einer Siebenjährigen zu behaupten? Ist Ihnen nie der Gedanke gekommen, es könnte einen Grund dafür geben, dass sie langsamer lernt als andere Kinder?«
    Miss Arnes schniefte laut und schob ihre Brille zurück auf den Nasenrücken. »Ich verstehe wohl nicht recht.«
    Tess holte tief Atem, um sich zur Ruhe zu zwingen. Denk daran, Tess, du brauchst die Hilfe dieser Person. Sie verschränkte die Hände und zwang sich zu einem verbindlichen Lächeln. »Ich ... ich glaube, Katie braucht ein wenig mehr von Ihrer Zeit als die anderen Schüler. Sie sind ja so klug und hilfsbereit. Sicher könnten Sie einen Weg finden ... Katie zu fördern. Wo liegt eigentlich ... das Problem?«
    Miss Arnes überlegte kurz. Eine kleine Falte zeigte sich zwischen ihren Augen. Wieder glitt ihr die Brille auf die Nase. »Nun, es ist vor allem das laute Vorlesen, das Mary Katherine so schwer fällt.«
    Tess beugte sich leicht vor und stützte die Handflächen auf den groben Schultisch. »Vielleicht könnten Sie in der Mittagspause ...«
    »Tja, ich denke, ich könnte mich mit ihr in dieser Zeit ein wenig befassen.«
    Tess nickte aufmunternd. »Und ich werde zu Hause mit ihr arbeiten. Jeden Abend.«
    Miss Arnes gestattete sich ein vorsichtiges Lächeln. »Ach? Also gut. Wir wollen es versuchen. Mal sehen, ob es funktioniert. Danke für Ihr Kommen, Mrs. Rafferty« Dem stocksteif im Hintergrund sitzenden Jack nickte sie kühl zu. »Mr. Rafferty.«
    Tess schüttelte die knochige Hand der ältlichen Lehrerin. »Nein, Miss Arnes, wir haben zu danken.«
    Miss Arnes schlang einen Riemen um ihren Bücherstapel und ging rasch hinaus. Die Tür fiel ins Schloss, und Tess warf lachend die Hände hoch. »Geschafft. Sie will uns helfen, Jack!«
    Als

Weitere Kostenlose Bücher