Im Bann seiner Macht (German Edition)
Mangel genommen und mehr tot als l e bendig liegen gelassen. Das kann er uns wohl nicht ganz verzeihen, der Arsch. Vermutlich hat er es sich zum Ziel gemacht, die ganze Condatis-Bande zu vernic h ten. Womöglich ist er sogar der Grund, warum wir bisher noch keine Frauen für uns gefunden haben. Ihm wäre zuzutrauen, dass er sie alle versteckt hält oder u m gebracht hat.“
„U-u-umgebracht?“ Silke schluckte, weil sie sich klarer Weise bedroht fühlte. Josh nickte traurig und zuckte mit den Achseln, was wohl so viel heißen sollte wie „Schon mö g lich, aber ich weiß es nicht.“
„Und überhaupt ... ein Dämon? Das klingt ja gräs s lich. Ich meine, der arme John ...“ Silke starrte ins Leer und Josh wu r de furchtbar eifersüchtig. Für ihn hörte es sich an, als hätte sich die Fee schon längst für einen der Brüder entschieden und zwar für den Fa l schen, den Abtrünnigen, den Nichtsnutz! Ein Grollen kam tief aus seiner Kehle und Silke konnte sehen wie nahe sein Tier plötzlich an der Oberfl ä che lauerte. Der Schalk in seinen grünblauen Augen war einer beeindruckenden Br a chialgewalt gewichen, die sich jeden Moment Bahn brechen konnte. Im normalen Leben wäre Silke vor Angst erstarrt, doch in dieser Dimension wusste sie, dass di e ser Zorn sich nicht gegen sie richten konnte und auch nie richten würde. Sie ve r stand sogar, warum er so reagierte und streichelte ihm ganz selbstverständlich über sein schönes Gesicht. Das Grollen verschwand so schnell, wie es gekommen war. Genau in dem Moment kam Jeff zurück und blieb wie e r starrt im Türrahmen stehen. Silkes Hand auf der Wange seines Bruders gefiel ihm gar nicht. Seit der sp i rituellen Initiation hatten alle drei Brüder mehr denn je das Bedürfnis ihre Gefäh r tin zu finden. Selbst Jack, der fast seelenlose Vampir war durch den Energieau s tausch völlig verändert. Und auch der Zauberer hoffte, obwohl er Silke noch nicht einmal richtig le i den konnte.
„Sie soll jetzt schlafen!“, blaffte Jeff seinen Bruder an, als wäre Silke gar nicht anwesend. Es war seine Art mit brennender Eifersucht umzugehen und es war Josh, der nac h gab und sich vom Bett erhob.
„Jack wird bald hier sein, dann besprechen wir, wie es we i tergeht“, grollte Jeff weiter und wandte sich schließlich doch noch an Silke. „Und du machst jetzt die Augen zu! Schon morgen könnte ein anstre n gender Tag werden!“ Sein Befehlston war anmaßend und die Handbewegung, die er dazu machte, erinnerte Silke an das noch ausständige Sparring. Irgendwie hatte sie gehofft dem auszukommen, aber w o möglich war der Tick immer Wort zu halten unabänderlich und die Prügelei nur aufgeschoben. Auf j e den Fall gefiel ihr sein Ton nicht und sogar Josh schien die dominante Rolle seines Bruders nur mit Zähneknirschen hinzunehmen. Weil Silke aber sowieso müde war und von dem ew i gen Männergebalze genug hatte, winkte sie die beiden Brüder aus ihrem Zimmer. Danac h k u schelte sie sich unter ihre Decke und schlief augenblicklich ein.
Im Traum suchte sie nach John. Seit sie mit ihm getanzt hatte, war er ihr nicht mehr aus dem Kopf gegangen, obwohl ihr mangelndes Selbstvertrauen das eigentl i che Gefühl dazu gedämpft, wenn nicht sogar verhindert hatte. Wie blind sie doch gewesen war, wie ängs t lich und wie ... menschlich! Doch ihr Selbstwert hatte sich hier in dieser Dimension verändert, ebenso wie das Vertrauen in ihre eigenen F ä higkeiten. Sie fühlte sich nicht mehr klein und unscheinbar neben einem Multimi l lionär, der alles haben konnte und zudem einen göttlichen Anteil besaß. Nein, sie war ebenbürtig, eine halbe Fee und auf ihre Weise ebenso göttlich. Mit dem Wissen um ihre Macht und ihre Wichtigkeit fühlte sie sich wie befreit und ganz in ihrer Kraft . Im Traum lächelte sie zufrieden über ihre Erkenntnis und ihr schlafender Kö r per lächelte verzückt mit.
Jeder der Condatis-Brüder war auf seine Weise reizend , aber John hatte gege n über den anderen einen wesentlichen Punktvorteil ... er versprach die größte Wah r scheinlic h keit auf Normalität. Noch im Traum korrigierte sie sich und entlarvte es als faule Ausrede. John gefiel ihr einfach am besten und normal war sowieso relativ bei einem Halbgott. Seine Augen waren ganz anders als die seiner Brüder. Sie strahlten in einem Du n kelgrün, das mit goldenen
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