Im Bann seiner Macht (German Edition)
Stimme plötzlich wieder funktionie r te.
„Oh! Deine Stimme ist wieder da! Ziemlich rasch sogar. Aber das ist ebenso eine N e benwirkung des Serums. Allerdings tritt diese Wirkung erst kurz vor dem Koma ein . Hop p la , hatte ich das etwas nicht erwähnt?“ Der Dämon lachte hämisch und John sackte in sich zusammen. Er verlor das Bewusstsein und hing mit den Armen wie ein g e fallener Engel in den Ketten. Sein Körper hatte nicht mehr durchgehalten, seine Stimme wie automatisiert dem Dämon seine Verweigerung entgegen g e schleudert. Allerdings hatte er dabei den Fehler gemacht, von der Gier nach Göt t lichkeit zu sprechen . Denn, n ur wenn er sich an alles erinnern konnte, war ihm solch ein Schlussfolgerung möglich. Andras hatte es sofort bemerkt und entschi e den, die nächste Befragung entsprechend brutaler ausfa l len zu lassen .
22. Kapitel
Silke hatte eine große Portion Grillhühnchen mit Reis von der „guten Seele“ des Hauses bekommen. Rosella war eine ältere Dame von vielleicht siebzig Jahren und sowohl für die Putza r beiten im Haus, als auch für das Kochen zuständig. Sie war extrem zurückhaltend, aber liebenswert, sah aus wie eine süße Oma, war kuge l rund und ... stumm. Bezeichne n der Weise war sie das, denn offenbar konnten die Brüder mit sprechenden Frauen kaum umgehen. Hätte Silke diese Tatsache nicht so armselig gefunden, wäre sie vermutlich wütend geworden. Doch speziell das Thema Kommunikation musste sie mit den Herren vermutlich einmal gesondert b e handeln.
Immerhin hatte sie ein eigenes Zimmer mit integriertem Bad bekommen. Die Verbesserung zu vorher war nicht abzustreiten, doch wenn sie ehrlich war, vermis s te sie den G e ruch des Vampirs auf den Laken, den Schalk in Jeffs Augen und die nervige Art des Za u berers, der sich immer noch am liebsten als Umweltmanager bezeichn e te.
Kopfschüttelnd saß sie auf dem Bett und konnte nicht ei n schlafen. Dabei war es mitten in der Nacht und ihr Körper war total erledigt. Immerhin hatte sie mit den Br ü dern einiges geklärt und sie davon überzeugt den abtrünnigen John hierher zu holen. Insgeheim konnte sie sich über die drei Machotypen nur wu n dern, weil sie in ihrer Situation fast noch hilfloser wirkten, als ihre eigene Gefangene. Als hätten sie wirklich keine A h nung wie sie vorgehen sollten. Sie fand es ja schon seltsam, dass sie ständig von einem Pakt unter Brüdern sprachen, aber einen von ihnen trotzdem bewusst ausklammerten. Als wären sie beleidigt, weil er ihnen den Rücken zug e kehrt hatte und dadurch nicht in der Lage das gr o ße Ganze zu sehen.
Männer! Sie schnaubte leise. Offenbar waren die in jeder Dimension kleine Kommunikationsgenies. Wenigstens war die spirituelle Vereinigung, die sich so spontan ergeben hatte, zu einem riesigen Orientierungspfeil für die Herren gewo r den. Männer mussten vermutlich mehr spüren, als reden. Zumindest hatten sie so schlagartig die Wichtigkeit der Ordnung und des dafür notwendigen Rituals e r kannt. Nebenbei hatten sie die Ei n stellung zu ihrer Gefangenen verbessert. Sie war jetzt ein Gast, um den nicht mehr gekämpft werden musste, sondern der selber wählen würde. Gut, wahre Freiheit sah a n ders aus, aber schließlich hatte jeder sein Schicksal irgendwann zu erfüllen. Und das war nicht nur ein gedankliches Z u rechtbiegen von Fakten, sondern die Erkenntnis, die sie aus dem Energiefluss mit drei Halbgöttern gezogen hatte. Die Männer hatten Or i entierung gefunden und Silke ihre Bestimmung erkannt und akze p tiert. Es war wie ein Naturgesetz und nicht nur völlig normal, sondern sogar wünschen s wert. Auf spiritueller Ebene schien alles logisch und verständlich, doch in ihrem Kopf schwirrte es weiter und sie konnte kein Auge zumachen. Als würde die Materie dem Feinstofflichen ein wenig hinte r herhinken und viel langsamer le r nen.
Wenigstens hatte das Zimmer ein Fenster. Es war zwar finstere Nacht, aber der optische Unterschied von dieser Dimension zu ihrer eigenen Welt schien nicht we i ter aufr e gend zu sein. Vor ihrem Fenster sah sie Wiese, weiter unten Sträucher und Bäume. Ve r mutlich stand das Haus auf einem Hügel und war von schönem Wald umgeben. Soweit sie die Farben erahnen konnte, waren sie denen ihrer Welt gleich. Es gab also keine Schokoschirmchen auf Bäumen, fliegende Grillhühner
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