Im Bann seiner Macht (German Edition)
das Gesicht, als hätte er Schmerzen oder einen Albtraum. Silke konzentrierte sich auf das heilende Licht ihrer Hand, doch sie war vor allem fasziniert von der Schönheit und Kraft des Mannes. Seine Haut spannte sich ebenmäßig über harte Muske l stränge, fühlte sich warm und samtig an, zei g te kein bisschen Brustbehaarung. Nicht einmal Achselhaare waren zu sehen, was auf übertriebene Körperpflege z u rückzuführen oder eine Eigenart der Condatis-Brüder sein mochte. Sein Oberkö r per war perfekt und sie nicht in der Lage etwas zu b e nennen, das sich auch nur annähernd so gut a n fühlte.
Er ächzte und versuchte seine Augen zu öf f nen. Sofort zog sie ihre Hand zurück und hob seinen Kopf wieder in die Höhe. Selbst kniend war er noch ein großer Mann, aber Si l ke stand vor ihm und musste sich ein wenig herunterbeugen, um mit ihrem Mund näher an sein Ohr zu g e langen.
„Hörst du mich? John?“ Sie flüsterte und er stöhnte ... nicht unerotisch, wie sie fes t stellen musste. Dabei hatte er sicherlich Schmerzen.
„Hm.“ Es war mehr ein Brummen als eine verständliche Antwort, doch er e r wachte langsam. John hustete und seine Lider flatterten bei dem Versuch, die A u gen zu öffnen . Ohne zu zögern küsste sie ihn sanft auf je ein Auge und gab ihm so den richtigen Impuls. Groß und dunkelgrün blickten seine Augen in ihre Richtung, sahen zuerst ins dunkle Nichts und e r kannten dann eindeutig Silke.
„Du kannst mich sehen“, jubelte sie und dämpfte gleich wieder ihre Stimme, um keine bösen Geister oder Dämonen zu wecken. John versuchte etwas zu sagen, doch seine Stimme krächzte und so nickte er nur. Seine A u gen waren dabei genau auf sie gerichtet und wirkten so verwundert und erstaunt, dass Silke sich ein L ä cheln nicht verkneifen konnte.
„In der Dimension bin ich die voll abgefahrene Fee. Naja, noch nicht ganz, aber imme r hin kann ich meinen Geist auf Reise schicken und das in einem Körper, der ganz klar mehr ist, als nur ein unsichtbarer Astralkörper.“ Er stöhnte übera n strengt und sie schlug sich mental auf die Stirn. Wieso plapperte sie hier wie ve r rückt, wenn er doch gegen seine Schmerzen kämpfte? Sie berührte ihn mit der Hand am Hals.
„Du kannst nicht sprechen, hm?“ Sie wusste es, ohne dass er nickte und sandte ihre heilende Kraft zu seinem Hals. Er brummte leise, doch das Licht blieb eher an der Obe r fläche, drang nur wenig in seine Haut. Silke versuchte sich etwas mehr zu konzen t rieren, doch die ganze Reise schien für ihren Energiehaushalt gar nicht so leicht zu sein. Jede Bewegung, jede Konzentration kostete Kraft. Sie spürte deu t lich, dass die Heilkraft nur ein, zwei Zentimeter tief reichte und das war zu wenig, um an seine Stimmbänder heranzukommen. Silke fluchte innerlich, doch John seufzte selig. Ihre Berührung tat ihm trotzdem u n endlich gut.
„Das ist ...“ Er wirkte heiser, konnte aber immerhin ein bisschen besser spr e chen. „ ... gut.“ Für mehr reichte es leider nicht und Silke brach die Behandlung frustriert ab. I r gendwie würde sie schon noch tiefer dringen, doch sie musste auch mit ihren Kräften haushalten und überlegen, was am Wichtigsten war. So wollte sie sich zuerst einmal seinen oberflächl i chen Verletzungen widmen, denn davon gab es eine ganze Menge.
Sein Kopf schwankte, als sie ihn losließ und fiel wieder vornüber. Doch seine A u gen blieben offen und so wie er sie ansah, schien er zu hoffen, dass sie ihn weiter berührte. Vorsichtig streichelte sie ihm über das Gesicht und wanderte dann weiter bis zu den Schnitten auf seiner Brust. Er sog scharf die Luft ein und biss die Zähne z u sammen, doch Silke ließ sich nicht beirren, verharrte an den offenen Wunden und schickte ihr he i lendes Licht direkt und gezielt.
John zuckte zusammen, warf den Kopf nach hinten und atmete so heftig, als würde er die Qual der Folter noch einmal erleben. Silkes Augen quollen über vor Tränen, doch sie wusste, dass sie ihre Hand nicht wegnehmen durfte, sie wusste, dass sie ihm nur so helfen konnte. Und dann ... setzte die Heilung endlich mit ga n zer Kraft ein. Johns Körper entspannte sich augenblicklich, sein Gesicht wurde weicher und sein Stöhnen tiefer. Den brummigen Ton fand
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