Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Im Banne des stuermischen Eroberers

Titel: Im Banne des stuermischen Eroberers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
Vom Netzwerk:
leichter.“
    Seine Gemahlin legte den Kamm fort, kam gemächlich auf die Beine und drehte sich zu ihm um. Da sie das Feuer im Rücken hatte, waren Gesicht und Vorderseite in Schatten getaucht. Die Konturen ihres Körpers hingegen waren unter dem dünnen Kleid deutlich zu sehen. Hethe fühlte seinen Leib erwachen, während er sie betrachtete, und hätte beinahe erleichtert aufgeseufzt. Vielleicht konnte er die Ehe doch vollziehen. Die Frage war nur, wie?
    Da sein Unterleib bereits Interesse bekundete, hätte Hethe seine Gemahlin einfach aufs Bett beordern, ihr Kleid hochschlagen, die Hosen herunterlassen und rasch eindringen können. Er war guten Mutes, den Atem lange genug anhalten zu können. Damit wäre die Angelegenheit erledigt gewesen, aber Hethe hatte sich einer Frau noch nie so brutal aufgedrängt. Trotz allem, was sie ihm angetan hatte, brachte er es nicht über sich, sie derart schändlich zu behandeln. Andererseits war es ihr erstes Mal, und sie willig zu stimmen, würde ihn Zeit und Raffinesse kosten. Und er argwöhnte, dass seine Männlichkeit in diesem Fall nicht so standhaft sein würde. Und das brachte ihn selbst in eine missliche Lage.
    Er verzog das Gesicht, trat von einem Bein aufs andere und ließ den Blick durch die Kammer schweifen, während er nach einer Lösung suchte.
    „Soll ich Euch helfen, die Rüstung abzulegen?“
    Die leise Frage ließ ihn zusammenfahren. Durchdringend sah er seine Gemahlin an, ehe er an sich hinabblickte. Noch immer trug er sein schmutziges, blutbesudeltes Panzerhemd. Er hätte es schon unten ausziehen sollen, aber er war so aufgebracht gewesen, dass er es schlicht vergessen hatte. „Nay!“ Er schrie fast, als sie Anstalten machte, zu ihm zu kommen. „L... legt Euch einfach aufs Bett und wartet dort“, fügte er beherrschter an. „Ich kümmere mich selbst um die Rüstung.“
    Sie nickte und trat ans Fußende des Bettes, wo sie zaudernd stehen blieb. Da das Feuer sie nicht länger in Schatten tauchte, sah Hethe ihren Ausschlag in seiner ganzen Pracht. Er wirkte nicht mehr so verheerend wie gestern, doch nach wie vor war ihre Haut fleckig und machte ihr gewiss noch zu schaffen. Die Pusteln konnte er übersehen, entschied er, obgleich er sich fragte, ob sie schmerzten. Er wollte ihr mit seinen Berührungen nicht wehtun. Diese Sorge nahm ihn ganz in Anspruch, und so traf es ihn überraschend, als seine Gemahlin sich das Kleid über den Kopf streifte; für so kühn hätte er sie nicht gehalten.
    Da sie gleich darauf errötete, war sie wohl doch nicht gar so forsch, wie ihr Tun vermuten ließ. Dennoch war es ein brillanter Vorstoß ihrerseits. Der kleine Hethe hatte sich bislang eher verhalten gerührt, doch nun erwachte er umgehend zum Leben. Aye, vielleicht würden seine Gemahlin und er die Sache gemeinsam bewältigen können. Lady Helen drehte sich um, setzte sich auf die Bettkante und ließ sich zurücksinken. Wie hingegossen lag sie da, während die Beine über den Bettrand hingen.
    Hethe musste nichts weiter tun als zum Bett gehen, zwischen ihre Schenkel treten und ...
    Sofort verscheuchte er den Gedanken. Er konnte sie unmöglich nehmen wie ein liebestoller Köter, sondern musste sie zunächst geneigt stimmen. Zornig auf sich selbst legte er Schwertgurt und Panzerhemd ab. Für gewöhnlich ging ihm sein Knappe dabei zur Hand. Nun stellte er erstaunt fest, wie schwer das metallene Hemd war. Ächzend zog, zerrte, schob und wand er sich heraus und beschloss im Stillen, künftig dafür zu sorgen, dass Edwin zur Stelle war.
    „Seid Ihr sicher, dass ich Euch nicht helfen soll?“
    „Aye, bleibt, wo Ihr seid“, sagte er hastig und seufzte erleichtert, als er sich des schweren Kleidungsstücks entledigt hatte. Er richtete sich auf, lächelte seine Gemahlin triumphierend an und ließ das Panzerhemd zu Boden fallen, wo es laut rasselnd auftraf. Hethe zuckte zusammen und schluckte gleich darauf, weil Lady Helen sich mit den Ellbogen hochgestemmt hatte und sein Lächeln zaghaft erwiderte. Verdammt, trotz ihrer fleckigen Haut gab sie ein wahrlich betörendes Bild ab.
    Rasch beugte er sich vor und machte sich daran, die Schienbeinpanzer abzulegen. Es dauerte nicht lange, bis er keuchte, weil die verflixten Dinger in seiner Kniekehle verknotet waren und er sich verrenken musste, um an die Schnürung zu gelangen. Als Edwin ihm heute Morgen beim Ankleiden geholfen hatte, musste er besondere Sorgfalt auf die Knoten gelegt haben, denn Hethe schaffte es nicht, sie zu lösen.

Weitere Kostenlose Bücher