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Im Banne des stuermischen Eroberers

Titel: Im Banne des stuermischen Eroberers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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Lord Templetuns durchdringendem Blick nicht schuldbewusst zu winden.
    „Wollt Ihr mich wirklich zwingen, sie untersuchen zu lassen und noch einmal zurückzukehren?“, fragte der Kastellan des Königs müde.
    Hethe grübelte darüber nach. Wenn er die Angelegenheit lange genug hinauszögerte, bestand immerhin die Möglichkeit, dass der Geruch nachließ und es ihm nicht mehr allzu schwerfiel, zu seiner Frau ins Bett zu steigen. Andererseits mochte er, sofern seine Lüge aufflog, mit dem König aneinandergeraten. Unbehaglich trat er von einem Bein aufs andere und schüttelte den Kopf. „Ich werde mich der Sache annehmen, sobald ich zurück...“
    „Ich fürchte, das ist nicht früh genug“, warf Templetun ein. „Der König hat mich angewiesen, dafür zu sorgen, dass die Ehe geschlossen wird, und eben das werde ich tun. Ihr werdet mit mir nach Holden kommen müssen. Lady Helen wartet dort auf Euch.“ Hethe öffnete den Mund, um etwas einzuwenden, zuckte dann jedoch nur mit den Schultern. Durch Protest würde er nichts gewinnen, da konnte er ebenso gut seiner ehelichen Pflicht nachkommen. Umso rascher konnte er sich wieder in die Schlacht stürzen. „Ach, was soll’s! Wann brechen wir auf?“
    Überrascht hob Templetun die Brauen. Offenbar hatte er mit mehr Widerstand gerechnet. „Oh, tja ... Nun ... Sofort?“, fragte er erwartungsvoll.
    Statt zu antworten, drehte Hethe sich um und trat aus dem Zelt. „Edwin, bring mir mein Pferd!“, rief er.
    Templetun war ihm gefolgt. „Ich werde mein Pferd ebenfalls satteln lassen.“ Damit eilte er davon.
    Hethe schaute ihm nach, ehe er sich lächelnd seinem Knappen zuwandte, der das noch gesattelte Pferd herbeiführte.
    „Sind Sir William und die Übrigen schon zurück?“, fragte er, während er aufsaß. Er war vorausgeritten, um den verwundeten Krieger so schnell wie möglich versorgen zu lassen. William und die anderen waren auf dem Schlachtfeld zurückgeblieben, um nach weiteren Überlebenden zu suchen.
    „Nay, Mylord.“
    „Nun, wenn er zurückkehrt, sag ihm, dass ich nach Holden geritten bin. Und versichere ihm, dass ich so bald wie möglich wieder hier bin.“
    „Aye, Mylord.“
    Hethe nickte, rückte sich im Sattel zurecht und sah sich um. Ungeduldig wartete Templetun auf sein Pferd. Hethe nutzte die Gelegenheit, Befehle und Anweisungen zu erteilen und sich nach dem Zustand des Verletzten zu erkundigen, den er zurückgebracht hatte. Danach gesellte er sich zu Templetun und machte sich mit ihm auf den Weg nach Holden.

12. Kapitel
    Erleichtert stieg Hethe vom Pferd. Es war ein langer Tag gewesen, und Lord Templetun war es gelungen, ihn noch länger erscheinen zu lassen. Der Kerl hatte den gesamten Ritt nach Holden damit zugebracht, ihn über seine Pflichten als Gemahl, als Diener des Königs und als Mann zu belehren. In Templetuns Augen hatte Hethe die gesamte Welt im Stich gelassen, indem er verabsäumt hatte, seine Braut zu besteigen. Immerhin, so Templetun, sei er ein Krieger, ein Mann und somit ein höheres Wesen. Sie sei nur ein Weib - weniger klug, weniger bedeutsam. Er dürfe den König kein weiteres Mal enttäuschen.
    Allein äußerste Willenskraft hatte Hethe davon abhalten können, dem königlichen Kastellan die Faust ins Gesicht zu rammen. Inzwischen hatte er ihn schlicht ausgeblendet. Er stieg ab und betrat den Wohnturm, ohne darauf zu achten, ob Templetun ihm folgte oder nicht. Natürlich würde er ihm auf den Fersen bleiben. Dieses Mal würde Templetun nicht weichen, ehe er sich vergewissert hatte, dass die Ehe unverbrüchlich besiegelt worden war.
    Der erste Mensch, dem er in der Großen Halle begegnete, war Stephen. Hethe ließ flüchtig den Blick schweifen, ohne seine Braut zu erspähen. Wenn sie auch nur einen Funken Verstand besaß, würde sie sich im Hintergrund halten. Er ging zur Tafel hinüber.
    „Hethe!“ Sofort sprang Stephen auf und begrüßte ihn lächelnd. „Ich habe schon gedacht, du würdest gar nicht mehr zurückkehren.“
    Hethe schnitt eine Grimasse und warf einen gereizten Blick über die Schulter auf seinen Schatten - den königlichen Kastellan. „Wir hatten uns bereits dem Heer des Königs angeschlossen, als Lord Templetun eintraf. Er hat bis nach der Schlacht warten müssen, um mich zurückzubringen.“
    „Ach so.“ Stephen schaute von Hethe zu dem Älteren und räusperte sich. „Lady Helen ist in deiner Kammer.“
    Ihm entging nicht, dass der Jüngere seinem Blick auswich. Offenbar war er in den Genuss von Lady

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