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Im Banne des stuermischen Eroberers

Titel: Im Banne des stuermischen Eroberers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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“, knurrte er.
    Templetun blieb noch rechtzeitig stehen, ohne in ihn hineinzulaufen, und sah ihn mitleidig an. „Oh, aye ... Nun ... das ist mir aufgefallen, Mylord.“ Er seufzte schwer und dachte kurz nach, wobei er das faltige, alte Gesicht angestrengt verzog und den Kopf schüttelte. „Ihr habt mein tiefstes Mitgefühl, Mylord, aber diese Sache muss zu Ende geführt werden. Gewiss könnt Ihr den Geruch doch lange genug ertragen, um ... also ... das Notwendige zu tun? Oder ...“ Seine Miene hellte sich auf. „Oder womöglich solange den Atem anhalten?“
    „Den Atem anhalten?“ Hethe blickte ihn düster an. „Damit habe ich es schon versucht, während sie mich von der Rüstung befreit hat. Es hat jedoch so lange gedauert, dass ich schließlich Luft holen musste und ... “
    „Aber Ihr seid Eurer Rüstung ledig“, stellte Templetun frohgemut fest und schlug ihm auf den Rücken, um ihn sogleich auf die Treppe zuzuschieben, die er gerade erst herabgekommen war. „Ihr müsst lediglich in Euer Gemach zurückkehren und die Angelegenheit beenden. So lange werdet Ihr doch wohl den Atem anhalten können, nicht wahr?“
    „Hm.“ Hethe sann darüber nach. Wenn er tief Luft holte, ehe er die Tür öffnete, und die Kammer dann rennend durchquerte ... Wollen wir doch mal sehen, dachte er. Etwa zehn lange Schritte waren es vom Eingang bis zum Bett. Einen weiteren Moment würde er brauchen, um sich die Hosen herunterzuziehen und sich zwischen Lady Helens Schenkeln ...
    „So, da wären wir.“
    Hethe zuckte zusammen und sah sich um. Während er sich in seinen Gedanken verlor, hatte Templetun ihn zurück nach oben geführt. Nun standen sie vor der Tür zum Schlafgemach.
    „Atmet noch einmal schön tief ein“, wies Templetun ihn an, seinem Ton nach überaus zufrieden mit seinem Plan. „Genau so“, lobte er, als Hethe gehorsam Luft holte. „Und nun haltet den Atem an, und dann geht hinein und tut Eure Pflicht!“, raunte er aufmunternd.
    Er öffnete die Tür, gab Hethe einen Schubs, sodass er in die Kammer stolperte, und schloss die Tür gleich wieder.
    Hethe trat nur wenige Schritte in den Raum, ehe er innehielt und die Frau auf dem Bett betrachtete. Sie befand sich nach wie vor dort, wo sie zum Zeitpunkt seiner Flucht gelegen hatte. Offenkundig hatte sie beschlossen, ihm dieses eine Mal nur zu gehorchen.
    Doch er ließ sich von ihrem plötzlichen Wesenswandel nicht täuschen. Wenn sie sich umgänglich gab, dann aus Berechnung. Vielleicht hatte sie endlich eingesehen, dass sie gegen ihn nicht gewinnen konnte, und erhoffte sich mildere Bedingungen für ihre Kapitulation. Zu schade aber auch, dass sie diese Taktik nicht schon früher angewandt hatte ...
    Jäh ging ihm auf, dass er Zeit vergeudete, die er in seiner gegenwärtigen Lage wahrlich nicht im Überfluss hatte. Daher eilte er vorwärts und riss sich im Gehen die Tunika vom Leib.
    Als er das Bett erreichte, blickte seine Gemahlin ihn aus großen Augen furchtsam an. Hethe versuchte sich an einem ermutigenden Lächeln, das allerdings nicht recht gelingen wollte, weil seine Wangen aufgebläht waren wie die eines Hamsters. Er warf die Tunika fort und zauderte kurz, unsicher, wie er die Sache angehen sollte. Trotz allem, was Templetun gesagt hatte, konnte er sie nicht einfach ohne Vorspiel bespringen. Mochte sie es nach ihren Dummheiten auch noch so sehr verdient haben - so etwas brachte er einfach nicht fertig. Zudem brauchte er selbst etwas Zeit, um zur Tat schreiten zu können. Sein Fleisch pulsierte nämlich nicht gerade vor Lust.
    Sollte er ihre Brüste liebkosen? Ihr die Füße streicheln? Gemeinhin begann er mit Küssen, nur kam das in diesem Fall natürlich nicht infrage. An diesem Punkt seiner Grübeleien erkannte er, dass er seinen Atem verbraucht hatte. Mit geblähten Backen und unmutig gerunzelter Stirn stürzte er zurück zur Tür, wobei er keuchend die Luft ausstieß und erneut einatmete.
    „Stimmt etwas nicht, Mylord?“
    Hethe wusste nicht, was er darauf erwidern sollte. Ob etwas nicht stimmte? Oh, aber nicht doch, alles in Ordnung - abgesehen von der Tatsache, dass er dies hier unmöglich durchstehen konnte!
    „Kann ich Euch irgendwie helfen?“, erkundigte sich seine Gemahlin.
    Er verdrehte die Augen. Nun wollte sie ihm also helfen? Hätte sie sich nicht in der Hochzeitsnacht ein wenig willfähriger zeigen und ihn, liebreizend und parfümiert, im Bett willkommen heißen können? Nay! Da hatte sie sich ja so abstoßend wie möglich geben

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