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Im Banne des stuermischen Eroberers

Titel: Im Banne des stuermischen Eroberers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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wenig gekränkt, weil er derart herumkommandiert wurde, schien aber zu erkennen, dass das Gewünschte Hethe helfen mochte, der immer noch anstehenden Aufgabe nachzukommen. Seufzend nickte er, wandte sich ab und ging.
    „Veranlasst, dass ein Bad gebracht wird! “, rief Hethe ihm nach, ehe ihm noch etwas einfiel. „Und treibt jemanden auf, der sich mit Kräutern auskennt.“ Er runzelte die Stirn, als ihm aufging, dass er nicht wusste, wie Holdens Heilerin hieß.
    Lord Templetun hob eine Hand, um anzudeuten, dass er verstanden habe, und schritt die Treppe hinunter. Zufrieden schloss Hethe die Tür und drehte sich zu der von Ausschlag geplagten Frau in seinem Bett um - seiner Gemahlin. Er hatte das Gefühl, etwas sagen zu müssen, doch ihm fehlten die Worte. Stattdessen kehrte er zu seinem Platz am Kamin zurück.
    Schweigend warteten sie. Er spürte, dass Lady Helen ihn neugierig betrachtete, tat aber, als merke er es nicht. Ihm war nicht nach Erklärungen. Zudem wusste er selbst nicht so recht, was er da eigentlich tat. Er folgte seinem Instinkt, das war alles. Wohin ihn das führen würde, stand in den Sternen.
    Helen mühte sich immer noch zu ergründen, was ihr Gemahl im Schilde führte, als es an der Tür klopfte. Lord Holden erhob sich, um zu öffnen, und nahm ihr mit seinem Körper die Sicht. Daher erkannte sie nicht, mit wem er sich da flüsternd unterhielt.
    Vergeblich versuchte Helen zu lauschen. Nach einer Weile trat ihr Gemahl beiseite und ließ eine Frau eintreten. Wie eine jede Magd auf Holden war auch diese jung und ansehnlich. Auch hatte sie die schönsten Augen, die Helen je gesehen hatte. Nie hatte jemand sie mit einem einfühlsameren Blick bedacht als dieses Mädchen.
    „Oje, Ihr müsst ja furchtbar leiden!“, rief die junge Frau, während sie zu Helen trat, die bedrückt auf dem Bett hockte. Das Mädchen begutachtete den Ausschlag, der Helens sonst milchweiße Haut überzog. Die Heilerin zuckte ob des Gestanks nicht einmal zusammen, sondern blieb freundlich lächelnd neben dem Bett stehen. Dass sie sich sorgte und nicht entsetzt zurückschreckte, hätte Helen fast die Tränen in die Augen getrieben.
    Sie blinzelte dagegen an und sagte sich, dass ihre Gefühle nur deshalb in Aufruhr waren, weil ihr Leben seit der Ankunft des königlichen Boten aus den Fugen geraten war. Kläglich schniefend nickte sie. Aye, sie litt fürchterlich.
    „Darf ich?“ Die Frau wartete, bis Helen abermals nickte, und ergriff Helens Hand, um den Ausschlag auf dem Arm in Augenschein zu nehmen. „Ist dies durch etwas ausgelöst worden, das Ihr nicht vertragt?“, fragte sie.
    „Aye. “ Helen warf Lord Holden einen anklagenden Blick zu. „Durch Pfingstrosen. Mir wurde ein Duftöl ins Badewasser gegossen, das aus diesen Blumen hergestellt wurde.“
    „Ach herrje.“ Die Heilerin schaute ebenfalls zu Lord Holden hinüber, der sich unbehaglich wand. Offenbar plagte ihn das schlechte Gewissen. Die Frau wandte sich wieder Helen zu und zog aufmunternd lächelnd einen Beutel aus den Falten ihres Rocks. „Nun, ich habe etwas, das Euch Linderung verschaffen sollte. Allerdings brauche ich etwas Wasser.“
    Abwartend sah sie Lord Holden an, der sich suchend in der Kammer umschaute. Abermals klopfte es, und seine Miene hellte sich auf. „Ich habe nach einem Bad geschickt“, erklärte er.
    „Gut, das Gleiche hätte ich ohnehin empfohlen. Und so erhalte ich auch Wasser.“ Die junge Frau schritt zu einer Truhe, die neben dem Bett an der Wand stand. Sie kniete nieder, zog eine kleine Holzschale und verschiedene Kräuter aus ihrem Beutel und mischte diese, während Helens Gemahl zur Tür ging, um zu öffnen.
    Helen glitt tiefer unter die Decken, als er die Tür weit aufzog und die Bediensteten einließ. Speisen und Wein ließ er auf die Truhe bei den Sesseln am Kamin anrichten, den Badezuber vor dem Bett abstellen. Er wartete, bis das Gesinde fertig und verschwunden war, ehe er Helen unsicher anblickte. Nach kurzem Zögern kehrte er ans Feuer zurück und setzte sich. Anschließend goss er sich Wein ein und schien die beiden Frauen zu vergessen. Er hob das untere Ende seiner Stoffmaske, um zu trinken, und fast hätte Helen ob dieses Anblicks losgekichert. Es sah zu albern aus. Aber sie schaffte es, sich zusammenzureißen.
    Die Heilerin holte weitere Pflanzen aus ihrem Beutel, rührte sie ins Badewasser und lächelte Helen einladend an. „Das sollte das Jucken lindern. Und anschließend reibe ich Euch mit einer Salbe ein, die die

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