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Im Banne des stuermischen Eroberers

Titel: Im Banne des stuermischen Eroberers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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Augen
    auf und spähte zum Fenster. Dort stand Hethe, die Miene nachdenklich, der nackte Körper vom Morgenlicht umflossen. Welch erregendes Bild! dachte Helen, beschämt über diesen Gedanken. Nach ihrem kleinen „Bad“ waren sie beide eingeschlummert; vermutlich hatten sie den Schlaf beide nötig gehabt. Nun fühlte sie sich viel besser - gestärkt nach dem nächtlichen Liebesspiel.
    Lautlos setzte sie sich auf, glitt aus dem Bett, klaubte ihr Unterkleid auf und streifte es über, ehe sie sich von hinten an ihren Gemahl heranschlich. Sie schlang ihm die Arme um die Hüften und blickte an ihm vorbei auf die Welt jenseits des Fensters. Draußen strahlte die Sonne vom Himmel. Sie stand schon hoch, es musste also auf die Mittagsstunde zugehen.
    „Guten Morgen“, sagte Hethe und legte seine Hände auf die ihren.
    „Guten Morgen“, erwiderte sie und drückte ihm kurz die Wange an den Rücken. „Welch wunderbarer Tag, nicht wahr?“
    Als Antwort brummte er nur geistesabwesend, und Helen runzelte die Stirn, unwillig, die Vertrautheit zwischen ihnen schon aufzugeben.
    Sie lächelte schief ob ihrer wankelmütigen Gedanken. Gestern um diese Zeit hätte sie sich nicht einmal vorstellen können, so zu empfinden. Da hatte sie Hethe jedoch auch noch für einen grausamen Leuteschinder gehalten und geglaubt, dass die Besiegelung der Ehe unerquicklich werden würde. Seitdem hatte sie eine Menge gelernt. Wenn stimmte, was er sagte, war er keineswegs der brutale Bastard, als den sie ihn gesehen hatte. Und was ihre Annahme anging, seine Zuwendungen könnten unangenehm sein - nun, nichts lag der Wahrheit ferner. Ihr war klar, dass er sie in der vergangenen Nacht äußerst fürsorglich, behutsam und geduldig behandelt hatte. Allein dadurch hatte Helen köstliche Wonnen statt der Schmerzen erfahren, vor denen ihre Tante sie gewarnt hatte. Dafür war sie ihm dankbar, so dankbar, dass sie versucht war, diese Zuwendungen zu erwidern und auch ihm Wonnen zu bereiten.
    Mit diesem Ansinnen im Kopf, fuhr sie ihm mit einer Hand kühn über den Bauch bis hinab zu seiner schlafenden Männlichkeit. Helen schmiegte sich mit dem Gesicht an seinen Rücken und drückte ihm die Lippen auf die warme, salzige Haut. Sie lächelte, als sie sich an ihre erste Begegnung mit seiner Lanze und ihr Gebaren erinnerte. Inzwischen wusste sie, dass diese zwar im entspannten Zustand nicht besonders eindrucksvoll wirkte, jedoch zu beachtlicher Größe anschwellen konnte, wenn sie erwachte. So wie jetzt gerade, unter ihrer Berührung.
    Stöhnend lehnte Hethe sich zurück, während sie ihn liebkoste, und ließ die Fensterbespannung wieder vor die Öffnung gleiten. Helen schlüpfte zwischen ihn und das verdeckte Fenster und überzog seine Brust mit Küssen. Sie wollte ihn so verwöhnen, wie er sie verwöhnt hatte, ohne recht zu wissen, wie sie das anstellen sollte. Schließlich entschied sie, dass ein Versuch nicht schaden könne, kniete sich vor ihn und fuhr ihm mit den Lippen über das zunehmend härter werdende Fleisch. Kurz entglitt ihr die Lanze, schwang hoch und traf sie an der Nase. Stirnrunzelnd umfasste Helen die Spitze wieder und hielt sie fest, während sie zärtlich an der Seite knabberte. Hethe erschauerte, was sie annehmen ließ, dass sie es richtig machte, doch gleich darauf merkte sie, dass er an Standhaftigkeit einbüßte.
    Über ihr ertönten erstickte Laute, die verdächtig nach unterdrücktem Gelächter klangen. Sie hielt inne und schaute auf, und als sie sah, dass er in der Tat lachte, kam sie sich töricht und unfähig vor. Sie hatte es also doch nicht richtig gemacht.
    „Steht auf“, raunte Hethe, nachdem er seine Heiterkeit bezähmt hatte. Er packte sie am Arm, zog sie auf die Beine und drückte sie an sich. Erst küsste er sie auf den Scheitel, dann hob er ihr das Kinn an und küsste sie auf den Mund. „Danke.“
    „Wofür?“, fragte sie missmutig. „Ich habe alles falsch gemacht.“ „Nay, Euch mangelt es nur an Erfahrung“, versicherte er.
    „Soll ich es noch einmal versuchen?“ Sie rückte ein Stück ab, um zu ihm aufschauen zu können. „Wenn Ihr mir sagt, was ich falsch gemacht habe, könnte ich ...“
    „Ein andermal“, murmelte er und zog sie erneut an sich. „Ob Ihr es glaubt oder nicht, aber ich habe anderweitig zu tun.“ „Stephen?“, fragte sie leise.
    „Aye."
    Sie schwieg einen Moment und strich ihm gedankenverloren über die Hüfte. „Aber niemand ist gekommen, uns zu wecken. Heißt das nicht, dass er noch

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