Im Banne des stuermischen Eroberers
Bettkante. Als Helen die Decke fortzog und ihn fragend ansah, beugte er sich vor und küsste sie.
Zunächst nahm sie es steif hin, entspannte sich dann jedoch. Offenbar erinnerte sie sich an die vorangegangene Nacht, denn schließlich legte sie ihm die Hände um den Nacken und erwiderte den Kuss.
„Mm“, machte Hethe, als er sich von ihren Lippen löste. „Guten Morgen, Gemahlin.“
„Guten Morgen, Gemahl“, erwiderte sie befangen und spielte mit dem Haar in seinem Nacken.
Unwillkürlich schmunzelte er. Wie betörend sie war - das Haar ein einziges Durcheinander, das Gesicht mit Balsam verschmiert und verschlafen, die Lippen geschwollen vom Kuss. Er fasste die Oberkante der Decken und zog sie Helen bis zu den Hüften hinab. Sie errötete, wandte jedoch nichts ein. Er fuhr ihr mit einem Finger zwischen den Brüsten entlang und umschloss eine davon behutsam mit der Hand.
„Euer Ausschlag ist fast fort“, sagte er leise und rieb ihre Brustwarze zwischen Daumen und Zeigefinger.
„Aye. “ Sie hob sich ihm leicht entgegen und presste ihm ihre Brust fester in die Hand, während sie mit den Fingern neugierig seinen Oberkörper erkundete.
Hethe umfasste auch ihre andere Brust und drückte sie sanft. „Habt Ihr gut geschlafen?“
„Gut, aber nicht allzu lange“, murmelte sie. In ihren Augen funkelte es plötzlich. „Vielleicht sollten wir uns wieder hinlegen.“
„Wieder? Ihr seid ja noch gar nicht aufgestanden“, stellte er erheitert fest und strich ihr über den Bauch. Als sie erbebte, lächelte er.
„Stimmt“, hauchte sie und wand sich kaum merklich unter der Hand, mit der er ihr über Hüfte und Bein strich, um federleicht an der Innenseite ihres Schenkels hinaufzugleiten. Helen öffnete sich ihm. Ihr stockte der Atem, und ihre Augen wurden dunkel, als Hethe mit den Fingern die Pforte zu ihrer Weiblichkeit fand.
„Kommt Ihr nun zurück ins Bett?“
Leise lachte er über ihren drängenden Ton und auch darüber, dass Helen ihn zu sich hinabzuziehen suchte, um ihm einen weiteren Kuss zu rauben. Er beugte sich ihrer Beharrlichkeit, neigte sich vor und küsste sie so, wie sie geküsst zu werden wünschte. Mit der Zunge stieß er in ihren Mund vor, mit einem Finger glitt er in ihren Schoß. Er spürte, wie sich ihr Fleisch um ihn schloss.
Hethe streckte sich neben ihr aus und umschlang ihre Beine mit einem der seinen, wobei er nicht aufhörte, sie zu küssen und zu liebkosen.
Ein Klopfen unterbrach sie. Hethe ließ von Helen ab; sein Atem ging stoßweise. Er hob den Kopf, blickte an ihren ineinander verschlungenen Leibern hinab und zur Tür und fragte sich, ob er dem Klopfen Beachtung schenken sollte.
„Überhört es, sie werden schon wieder gehen“, stieß Helen keuchend hervor und versuchte, ihn wieder zu sich hinabzuziehen. Hethe widersetzte sich.
„Es könnte Stephen sein“, sagte er versonnen. „Und ich habe meine Aufgaben hier lange genug vernachlässigt.“
Helen seufzte bedauernd, als ihr Gemahl seine Hand fortzog. Natürlich wusste sie, dass er recht hatte. Es war längst Tag, und Hethe hatte zu tun. Sie war ja froh darüber, dass er sich seiner Pflichten hier anzunehmen gedachte, aber ... Ein weiteres Klopfen riss sie aus ihren Gedanken. Schüchtern zog sie die Decken hoch, um sich zu verhüllen, als Hethe „Herein“ rief.
Offenbar hatte Templetun die Bitte um ein frisches Bad vernommen. Die Tür öffnete sich, und herein kam eine Schar Mägde mit einem Zuber. Hethe blieb auf dem Bett sitzen, ohne sich an seiner Nacktheit zu stören, und schaute zu, wie der neue Bottich mit heißem Wasser gefüllt wurde. Anschließend leerten die Bediensteten den Zuber vom Vorabend aus und trugen diesen mitsamt ihrer Eimer hinaus.
Hethe wartete, bis die Tür geschlossen worden war, ehe er Helen bei der Hand nahm, aufstand und sie mit sich zog.
„Was habt Ihr ...?“
„Ihr erwartet doch nicht etwa, dass ich allein bade, oder?“, fragte er schelmisch und schob sie auf das heiße Wasser zu. Bestürzt schaute Helen von seinen lodernden Augen zum Bottich.
„Aber es ist nicht genug Platz für uns beide.“
„Wollen wir wetten?“ Hethe stieg in den Zuber, ließ sich nieder und zog Helen näher. „Kommt.“
„Aber ...“ Ihr Protest erstarb, als Hethe abermals zog. Kopfschüttelnd stieg sie zu ihm ins warme Wasser, platzierte die Füße links und rechts seiner angewinkelten Knie und blickte unschlüssig auf ihn hinab. „Es ist wirklich nicht genügend Platz ... Ah!“, kreischte sie,
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