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Im Bannkreis Des Mondes

Im Bannkreis Des Mondes

Titel: Im Bannkreis Des Mondes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Monroe
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fragte Abigail entsetzt. »Ich wusste, die beiden waren verheiratet, aber dass sie schwanger war, als er starb, ist mir neu.«
    »Sie war hochschwanger, als Drustan beschloss, sie bei sich zu behalten.«
    »Das ist der Teil der Geschichte, den du mir ausführlich erzählen musst.«
    »Das werde ich. Aber es ist eine ziemlich lange Geschichte. Lass uns damit warten, bis wir zum Essen in der großen Halle sind.«
    Das abendliche Mahl war ein rauschendes Fest, das damit endete, dass beide Lairds darauf bestanden, ihre Frauen die Treppe zu den Schlafkammern hinaufzutragen. Abigail bemerkte belustigt, dass Lachlan ebenso besorgt um Emilys Sicherheit war wie Talorc um ihre.
    »Das ist sicherlich ein taktischer Vorteil, den du da hast«, sagte Lachlan zu Talorc. »Aber für einen Laird, der irgendwann eine Familie gründen möchte, ist so eine schmale Treppe höchst unpraktisch.«
    Talorc schaute auf die Treppe und dann auf das schlafende Baby in Emilys Armen. Schließlich blickte er Abigail an. Sein Blick ruhte auf ihr, als er antwortete. »Ich verstehe, was du meinst.« Sein Blick war schwer zu deuten.
    Leicht zu deuten war hingegen Guaires wütender Blick, den er auf das andere Ende der Tafel richtete. Zweifellos hatte Osgard wieder etwas Beleidigendes gesagt. Es wurde immer schwieriger, ihn zu ignorieren, aber Abigail wollte auf keinen Fall zu Talorc laufen und sich wie ein kleines Kind bei ihm beklagen.
    Wenn ein Mann unnachgiebig darauf bedacht war, ihr gegenüber unhöflich zu sein, wollte sie sich davon nicht beirren lassen. Auch dann nicht, wenn die Haushälterin der Burg sich ebenso verhielt.
    Wenigstens verletzte Niall sie nie mit Worten und versuchte auch nicht, sie bei anderen schlechtzumachen. Was immer auch in ihm vorgehen mochte – sie hatte gehofft, eines Tages die Freundschaft mit ihm erneuern zu können. Aber diese Hoffnung hatte sich bisher nicht erfüllt.
    Die folgende Woche gehörte zu den fröhlichsten in Abigails bisherigem Leben. Ihre Schwester und sie arbeiteten tagsüber gemeinsam im Kräutergarten, während Gail im Schatten schlief. Wenn das Baby aufwachte, spielten sie mit ihm und verbrachten ihre Zeit damit, den Leuten von Abigails Clan Besuche abzustatten.
    Emily äußerte sich immer wieder erstaunt über das freundliche Verhalten der Clanmitglieder. Diese begegneten auch ihr inzwischen mit großer Freundlichkeit. »Ich glaube, sie haben einfach bei allem, was ich getan habe, gespürt, dass ich ihren Laird absolut nicht heiraten wollte.«
    »Talorc hat seit damals viel gelernt. Er weiß, dass er dich nicht gut behandelt hat. Deshalb hat er mich seinen Leuten von Anfang an als seine Frau vorgestellt.«
    Emily schmunzelte. Wie so oft erzählte Abigail ihrer Schwester alles, was sich seit deren Fortgehen in ihrem Leben zugetragen hatte. Sie erzählte ihr sogar, wie es für sie war, die frisch vermählte Frau eines Lairds zu sein. Bisher waren sie aber noch nicht auf die Geschichte zu sprechen gekommen, wie es zu Emilys Heirat mit Lachlan kam.
    »Du hast immerhin Briefe von mir bekommen. Ich hatte nichts dergleichen.« Sir Reuben hatte kein Interesse daran gehabt, für so etwas Nebensächliches wie einen Brief einen Boten auf den weiten Weg in die Highlands zu schicken. Anders als Lachlan von den Balmorals hatte der englische Baron keine verbündeten Clans im Norden, die bereit gewesen wären, die Briefe weiterzubefördern. »Ich habe noch hunderte Fragen.«
    Abigail war gern bereit, diese Fragen zu beantworten.
    Sie saßen in der Kammer zusammen, die Emily und Lachlan während ihres Besuchs bei den Sinclairs bewohnten. Das Baby schlief, und Abigails Begleitschutz stand draußen vor der Tür auf dem Treppenabsatz.
    »Dein Mann ist sehr um deine Sicherheit besorgt«, bemerkte Emily.«
    »Osgard hat mal behauptet, Talorc lässt mich nie allein, weil weder er noch der Clan mir vertraut. Weil ich Engländerin bin.«
    »Du hast ihm doch hoffentlich nicht geglaubt?« Emily war empört. Es fehlte nicht viel und sie wäre losgestürzt, um den alten Krieger dafür zu bestrafen. »Es ist doch offensichtlich, wie sehr deine Leute dich achten und dir vertrauen.«
    Abigail nickte. »Stimmt, und das blieb sogar so, nachdem sie mein Geheimnis gelüftet haben.«
    »Hier zu leben ist völlig anders als unser Leben auf Vaters Burg, nicht wahr?«
    »Oh ja. Hier fühle ich mich so frei.«
    »Und geschätzt.«
    Der Gedanke gefiel Abigail. Sie lächelte. »Ja. Es ist gar nicht so lange her, dass nur zwei Menschen an

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