Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Im Bannkreis Des Mondes

Im Bannkreis Des Mondes

Titel: Im Bannkreis Des Mondes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Monroe
Vom Netzwerk:
Knurren.
    Es gab keinen Grund für die Eifersucht, die sich in sein Inneres brannte. Niall hatte einen Gefährten an seiner Seite, auch wenn sich der Junge dieser Verbindung offenbar nicht bewusst war. Die Menschen hatten manchmal eine seltsame Art, mit dem natürlichen Lauf der Dinge umzugehen.
    Trotzdem würde Niall seinem Gefährten nie untreu werden, auch wenn der von Narben gezeichnete Chrechtekrieger sich noch nicht mit diesem Menschen zusammengetan hatte. Er war, wenn man es genau nahm, der beste Begleiter für Talorcs Frau. Selbst sein Wolf erkannte das.
    Trotzdem blieb die Eifersucht.
    Hätte Talorc gewusst, dass es so viele Komplikationen mit sich brachte, wenn man sich eine Frau nahm, hätte er seinen König vor den Kopf gestoßen und darauf bestanden, dass sein Souverän einen anderen Laird auswählte, dem er dann von Herzen gern diese Ehre der Heirat mit einer Engländerin erweisen konnte. Aber allein der Gedanke, Abigail hätte mit einem anderen verheiratet werden können, ließ seinen Wolf erzürnt knurren. Und Talorc erkannte durchaus, welche Lüge in seinen Gedanken schlummerte.
    »Sie hat keine Angst vor mir«, sagte Niall. Talorc richtete seine Aufmerksamkeit wieder auf seinen Krieger.
    »Das ist mir auch aufgefallen.«
    »Ich glaube, sie mag mich sogar.«
    Talorc wünschte, er könne sich in seine Wolfsgestalt verwandeln und dem anderen Mann die Kehle zerreißen. Aber er wusste zugleich, dass Niall diese Worte nicht respektlos meinte. »Sie achtet nicht auf deine Narben.«
    »Nein.« Diese Tatsache stimmte Niall nachdenklich.
    Talorc verfiel seinerseits in Schweigen. Es blieb nichts zu sagen. Die meisten Frauen seines Clans hatten vor Niall Angst. Die meisten Männer auch, wenn man es genau nahm.
    »Sie schläft in deinen Armen, als würde sie dir ihr Leben anvertrauen.«
    »Hat sie denn eine Wahl?« Er war ihr Ehemann. Es gab für sie keinen besseren Schutz.
    »Nein«, gab Niall zu. »Aber sie hat auch vor dir keine Angst.«
    »Irgendwas gibt es, das sie fürchtet.« Talorc hatte ihre Furcht vom ersten Moment an gespürt und geglaubt, das sei ihre Schwäche. Jetzt war er sich da nicht mehr so sicher.
    »Ja. Aber nicht dich.«
    »Sie ist nervös, weil wir bald das Lager teilen werden.«
    »Du hast sie schon letzte Nacht als dein Eigentum gekennzeichnet. Jeder Chrechtekrieger kann das riechen. Verflucht, vermutlich würde sogar ein menschlicher Soldat es riechen.
    Genau das war Talorcs Absicht gewesen. »Ich habe sie noch nicht ganz in Besitz genommen.«
    »Worauf wartest du noch?« Niall runzelte die Stirn. »Du wirst doch nicht etwa versuchen, die Ehe zu annullieren?«
    »Du glaubst, sie ist die passende Gefährtin für deinen Laird?«
    »Bevor wir sie kennengelernt haben, hätte ich nein gesagt. Sie war eine Engländerin.«
    »Und jetzt?«
    »Sie hat dich bisher nicht mit einem Ziegenbock verglichen.«
    »Zum Beispiel.«
    »Du wirst sie also behalten?«
    »Sie ist mein.«
    »Trotzdem wartest du noch, ehe du sie in Besitz nimmst.«
    »Ich werde das Paarungsritual der Chrechte jedenfalls nicht auf dem Land eines anderen Lairds vollziehen. Erst auf meinem Land.«
    Jetzt blitzte Verstehen in Nialls Blick auf. »Das ist also der Grund, warum wir so verflucht schnell reiten. Auf dem Hinweg zu den MacDonalds sind wir jedenfalls nicht so schnell unterwegs gewesen.«
    »Ich will einfach nach Hause«, knurrte Talorc.
    Abigail regte sich in seinen Armen. Sie legte den Kopf in den Nacken, sodass sie sein Gesicht sehen konnte. »Habe ich lange geschlafen?«, flüsterte sie.
    »Aye.«
    Sie errötete, sagte aber nichts weiter.
    »Du kannst jetzt reden«, erklärte er ihr.
    »Wir reiten nicht mehr durch das Land deines Feindes?«
    »Genau.«
    »Die Soldaten meines Vaters haben nichts davon erzählt, dass sie durch feindliches Gebiet mussten, als sie Emily nach Schottland begleitet haben.«
    »Sie waren die ganze Zeit, während sie nicht in England weilten, auf feindlichem Boden.«
    »Aber unsere Könige sind Verbündete.«
    Talorc zuckte mit den Schultern.
    Sie verschränkte die Arme und starrte ihn zornig an. »Das machst du jedes Mal, wenn du keine Lust hast, mir eine Antwort zu geben.«
    »Was mache ich?«
    »Du zuckst mit den Schultern!«
    Er machte es wieder. Einfach weil er neugierig war, wie sie darauf reagierte.
    Sie lachte. Ein leiser, gedämpfter Laut, den er ihr von den Lippen küssen wollte.
    Sie kreischte, als er sich vorbeugte, um genau das zu tun. Aber er erstickte diesen Laut. Sie schmeckte nach

Weitere Kostenlose Bücher