Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Im Bannkreis Des Mondes

Im Bannkreis Des Mondes

Titel: Im Bannkreis Des Mondes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Monroe
Vom Netzwerk:
wenn Talorc nicht so vorsichtig gewesen wäre. Er hatte den Vollzug der Ehe für sie zu etwas unbeschreiblich Schönem gemacht, aber auch danach war er wundervoll zu ihr gewesen.
    Er hatte sie danach zum See getragen und sie gebadet, während sie in seinen Armen döste. Sie war so erschöpft gewesen! Sie wusste nicht, wie lange sie im warmen Wasser des Sees geblieben waren, aber sie konnte sich erinnern, irgendwann in seinen Armen eingeschlafen zu sein.
    Heute Morgen aber wachte sie allein auf. So war es bisher an jedem Morgen ihrer Ehe gewesen. Ihre Kleidung lag säuberlich gefaltet neben den Pelzen, auf denen sie geschlafen hatten, und es stand etwas zu essen bereit. Sie nahm sich Zeit für ihr Morgenmahl, dann kämmte sie ihr Haar und mühte sich dann mit den Falten ihres Plaids ab, weil Talorc nicht kam, um ihr dabei zu helfen.
    Als Abigail die Höhle verließ, wurde sie von Niall erwartet, nicht von ihrem Mann.
    Sie versuchte, sich weder ihre Enttäuschung noch ihre Verlegenheit anmerken zu lassen. »Wo ist Euer Laird?«
    »Er ist auch Euer Laird, Lady.«
    »Er ist mein Mann.«
    Niall grinste. Sein Grinsen ließ den Krieger, der Niall begleitet hatte, zusammenzucken. Abigail ignorierte ihn und wandte sich wieder dem hochgewachsenen Krieger zu.
    Nialls Oberarmmuskeln spannten sich an, als er die Arme vor der Brust verschränkte. »Talorc ist auf der Jagd.«
    »Ich dachte, wir wollten heute zur Burg reiten?«
    »Er hat gesagt, er wolle noch mindestens eine Nacht hier verbringen.«
    »Aber … warum?«
    »Er ist der Laird. Er braucht keinen Grund dafür.« Was einfach hieß, dass Niall nicht wusste, warum sie länger blieben.
    Es war ihr im Grunde egal. Vielleicht kannte der Krieger aber auch den Grund und wollte sein Wissen nicht mit ihr teilen. »Und jetzt ist er jagen?«
    »Aye.«
    Sie ließ den Blick über die Lichtung schweifen. Vier Pferde grasten friedlich, darunter auch der dunkle Hengst ihres Mannes, das Pferd, das Niall geritten war, und eines, das vermutlich dem anderen Krieger gehörte, sowie die Stute, auf deren Rücken sie einen Teil der Reise zurückgelegt hatte. Wenn sie nicht das Pferd mit ihrem Mann teilte. »Er jagt ohne sein Pferd?«
    »Aye.«
    »Macht er das immer so?«
    Niall zuckte mit den Schultern. Doch dann überraschte er sie, indem er hinzufügte: »Manchmal ist es Talorc am liebsten, wenn er ganz allein auf die Jagd geht.«
    »Was ist mit den anderen Männern seines Clans? Sie sind doch mit ihm zusammen unterwegs, oder?«
    »Sie jagen auch, aber nicht zusammen mit ihrem Laird.«
    »Oh.« Sie verstand nicht, was das bedeutete, aber fügte diesen Umstand der wachsenden Liste der Dinge hinzu, die diese merkwürdigen Highlander machten und sagten und die in ihren Augen wenig Sinn ergeben. »Ich verstehe. Warum seid Ihr nicht auf die Jagd gegangen?«
    »Weil ich Euch beschütze.«
    »Oh«, sagte sie wieder, weil ihr nichts Besseres einfiel. Dann zuckte sie mit den Schultern. Sie konnte wohl kaum erwarten, dass Talorc ihr stets und ständig zur Verfügung stand. Und wenn sie ehrlich war, stieg die Wahrscheinlichkeit, dass er ihrem Geheimnis nicht auf die Schliche kam, je weniger Zeit sie miteinander verbrachten. »Begleitet Ihr mich auf einem Spaziergang? Wir haben in den letzten Tagen so viel Zeit im Sattel verbracht. Ich glaube, es wird mir guttun, die Beine etwas zu vertreten.«
    »Wenn das Euer Wunsch ist …«
    »Das ist es.«
    Sie machten sich auf den Weg. Sie stellte Niall Fragen, weil sie wissen wollte, was sie erwartete, sobald sie den Leuten vom Clan gegenübertrat.
    Er zuckte wie so oft mit den Schultern. »Die Sinclairs haben nur wenig übrig für die Engländer. Ich fürchte, Eure Schwester hat ihren kurzen Aufenthalt bei uns nicht besonders genossen.«
    »Sie hat Talorc einen alten Ziegenbock genannt.«
    »Aye. Das hat sie unseren Leuten nicht gerade sympathisch gemacht.« Obwohl Niall eher amüsiert und nicht beleidigt ob Emilys Verhalten schien.
    »Werden sie mich ebenso unfreundlich empfangen?«
    »Einige schon. Aber die meisten werden Euch irgendwann akzeptieren, weil Ihr die Frau des Lairds seid.«
    »Emily war ihm auch versprochen.«
    »Er hatte zu keinem Zeitpunkt den Wunsch oder die Absicht, sich mit ihr zu vermählen. Seine Gefolgschaft hat sich nur so verhalten wie er.«
    »Aber er und ich sind vermählt.«
    »Aye. Er nennt Euch sein. Für viele wird das einen Unterschied machen.«
    Aber nicht für alle. Der Krieger hätte die unausgesprochene Warnung genauso gut laut

Weitere Kostenlose Bücher