Im Bannkreis Des Mondes
Lippen suchten und fanden gegen seinen Willen die Stelle, wo Schulter und Nacken aufeinandertrafen. Er öffnete den Mund über dieser empfindlichen Stelle. Seine Zähne streiften die zarte Haut. Er hörte, wie ihr Stöhnen sich mit seinem vermischte. Tierische Laute, als erkannte sie ihn wieder. Laute, die so alt waren wie die Zeit selbst. Er verbiss sich in sie. Zärtlich, aber ohne Widerspruch zu dulden. Schon letzte Nacht hatte er ihr so ein schmerzhaftes Mal beigebracht.
Ein klagender Laut entrang sich ihrer Kehle, und ihr Körper versteifte sich unter seinem. Oh ja, sie erkannte, was er mit ihr trieb. Wie er sie für sich beanspruchte. Sein Wolf heulte so laut in seinem Kopf, dass er glaubte, sein ganzer Körper werde von diesem Laut erschüttert. Ihr Körper bog sich durch und hob sich, wobei sie seinen einige Zoll hochhob, ehe sie wieder in die Pelze sank.
Er schob seine Lenden zwischen ihre Schenkel, bis seine steinharte Erektion sich gegen die feuchte Öffnung drückte.
»Tu’s.« Ihre Hände packten ihn und zogen ihn zu sich heran. »Tu es. Mach es. Nimm mich .«
Nach diesen Worten hätte er sich nicht mehr beherrschen können. Selbst dann nicht, wenn er es gewollt hätte. Er nahm sie, nahm sie mit seinem Biss und seiner Männlichkeit.
Als er in sie hineinglitt, geschah zweierlei. Zum einen erfasste ihn das überwältigende Gefühl heimzukehren. Es war heute noch stärker als in der vergangenen Nacht. Dieses Gefühl war so stark, dass er es nicht leugnen konnte. So übermächtig, dass es ihn für einen Moment zwang, innezuhalten und sich nicht zu bewegen.
Das Zweite war, dass er hörte, wie sie seinen Namen rief. In seinem Kopf.
Er erkannte die weiche Kadenz ihrer Stimme. Aber ein Timbre schwang darin mit, das er von ihr noch nie gehört hatte. Ihre Stimme war voller und tiefer. Wenn sie sprach, klang ihre Stimme nicht so.
Nein. Das war unmöglich. Sie war ein Mensch. Sein König hatte sie für ihn ausgewählt, nicht er selbst. Sie war keine Chrechte. Sie musste seinen Namen laut ausgesprochen haben, und er hatte einfach für einen Moment gedacht, er würde sie in seinem Kopf hören.
Genauso musste es sein.
Jeder Gedanke schwand, als sich die Leidenschaft mit einer ungekannten Geschwindigkeit zwischen ihnen aufbaute. Sie bewegte sich schamlos und sinnlich unter ihm. Seine Lenden stießen gegen sie, sein Schwanz bewegte sich mit einer Härte in ihr, von der er nicht geglaubt hätte, sie könne es ertragen. Erst recht nicht, dass sie so viel Gefallen daran fand.
Er schob seine Unterarme unter ihre Knie und zog ihre Beine nach oben, um noch tiefer in sie stoßen zu können.
»Ja, ja, ja …« Jedes Wort war kaum mehr als sein Flüstern, aber trotzdem spürte er, wie sehr sie ihn damit antreiben wollte. Genauso gut hätte sie schreien können.
Er trieb unaufhaltsam auf seinen Höhepunkt zu. Das merkwürdige Gefühl, das ihn erfasste, weil er spürte, wie es ihr ebenso erging, verstärkte nur seine Lust. Sie wuchs und wuchs. Und dann erreichten sie gemeinsam den Orgasmus. Er war so heftig, dass seine Frau laut aufschrie. Ihr Schrei hätte ihn bis ins Innerste erschüttert und vermutlich sein Trommelfell zerfetzt.
Wenn der Schrei nicht im Innern seines Schädels widerhallen würde.
Er legte den Kopf in den Nacken und heulte seine unbeschreibliche Lust heraus, während er seinen Samen tief im Leib seiner Frau verströmte. In Gedanken rief er ihren Namen.
»Abigail!«
Ihr Atem stockte. Ihr Körper zuckte haltlos, weil eine neue Welle der unfassbaren Lust sie durchströmte. Sie hörte ihren Namen. Ihr Mann rief sie, seine Stimme war voller Leidenschaft.
Und sie hörte ihn.
Bei Gott und allen Heiligen. Konnte das wahr sein? Hatte sie wirklich gehört, wie Talorc ihren Namen schrie, als er seinen Höhepunkt erreichte? Aber wie um alles in der Welt konnte das sein? Sie hatte seit Jahren nichts gehört, nicht einmal ein Klingeln in ihren Ohren. So viele stumme Jahre lagen hinter ihr, und jetzt hatte sie gehört, wie er ihren Namen rief.
Das war ein wahres Wunder, und sie schnappte nach Luft. Freudentränen brannten in ihren Augen, doch auch sie waren ihr willkommen.
Sie packte sein Gesicht mit beiden Händen und verlangte von ihm: »Sag es noch mal. Sag noch mal meinen Namen.«
Doch während sie noch sprach, nagte bereits kalte Angst an ihrer Freude. Sie konnte ihre eigene Stimme nicht hören.
Er starrte sie an. In seinen Augen brannte die satte Befriedigung. Nur zu gern kam er ihrem drängenden
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