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Im Bett mit Brad Pitt

Im Bett mit Brad Pitt

Titel: Im Bett mit Brad Pitt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Schneyder
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der
Full-size-Kategorie kann ich Ihnen leider kein Fahrzeug mehr anbieten, wir
hatten mehrere unvorhersehbare Schäden. Vielleicht darf es etwas aus einer
anderen Kategorie sein …« Er schiebt einen bebilderten Prospekt über den
Tresen.
    Emmas Finger fährt wie ein Blitz auf eines der Bilder herab. »Sieh
mal, Lilly, die haben auch Cabrios! Ich will ein Cabrio! Sag ihm, wir nehmen
ein Cabrio!«
    »Die sind aber um hundert Dollar die Woche teurer«, gebe ich zu
bedenken.
    »Das ist mir egal, ich will trotzdem eins. Sag ja, bitte!«
    »Emma, du musst nicht bei mir betteln, wenn du es ohnehin selbst
bezahlst.«
    »Ach ja, genau. Also, ein Cabrio!«
    »Okay.« Ich wende mich an den Schalterbediensteten. »Wir nehmen dann
also ein Cabrio.«
    Anstatt sich jedoch darüber zu freuen, dass wir ein teureres Auto
nehmen, zieht der nur eine säuerliche Grimasse. »Tut mir leid, die Cabrios sind
auch aus.«
    »Wirklich? Können Sie uns dann freundlicherweise sagen, welche
Kategorie nicht aus ist?«, frage ich ein bisschen
ungeduldig.
    » SUV s«, gibt er knapp zurück.
    »Und welche sind das?«
    »Diese da.« Er deutet auf einen riesigen Geländewagen im Prospekt.
    »Was ist los?«, will Emma wissen.
    »Sie haben keine Cabrios mehr«, antworte ich.
    »Wie bitte? Zuerst gehen ihnen die Autos aus, die wir gebucht haben,
und dann auch noch die Cabrios. Was ist denn das für ein Saftladen? Weißt du
was, Lilly, sag ihm … ach was, ich sag’s ihm gleich selber, jetzt, wo ich
mein Englisch wieder in Schwung gebracht habe …« Sie kramt in ihrem
Oberstübchen nach den entsprechenden Vokabeln, dann faucht sie Mr. Thomas
mit grimmiger Miene an: »Entweder Sie uns Handlungsauto geben, oder wir
investieren in ein Cabrio, weil wir kompromisslos sind!«
    Der Blick des Schalterbediensteten huscht verwirrt zwischen uns
beiden hin und her, als seine Kollegin, eine zierliche Farbige, die unser
Gespräch mitverfolgt hat, näher an ihn heranrückt und ihm etwas ins Ohr raunt.
    Er sieht sie überrascht an, dann schüttelt er bestimmt den Kopf.
    »Was ist?«, übernehme ich wieder das Gespräch. »Ihre Kollegin hat
Ihnen doch gerade einen Vorschlag gemacht.«
    »Nein, also, ja …«, druckst er herum.
    »Was denn nun?«, nagle ich ihn fest.
    »Es ist so: Es gäbe da noch ein Cabrio, aber das ist eigentlich
schon ausgemustert …«
    »Na bestens, und wo ist dann das Problem?«
    »Also, dieses besagte Fahrzeug … ich bin mir nicht sicher, ob
es Ihrem Geschmack entspricht.« Er windet sich unter meinen Blicken.
    »Wieso?«
    »Weil … es nicht mehr ganz neu ist«, würgt er hervor, als hätte
er etwas ganz Abscheuliches aussprechen müssen.
    »Was ist nicht mehr neu?« Die letzten Worte hat Emma mitbekommen.
    »Sie haben doch noch ein Cabrio, aber kein neues«, erkläre ich ihr.
    »Das macht doch nichts, Cabrio ist Cabrio. Wir nehmen es«, sagt sie
zu Mr. Thomas, und diesmal sogar fehlerfrei.
    »Wollen Sie es sich nicht ansehen, bevor Sie sich entscheiden?«,
fragt der erstaunt zurück.
    »Was will er?«, fragt Emma.
    »Er fragt, ob wir den Wagen nicht vorher ansehen wollen.«
    »Quatsch, wir haben bereits genug Zeit verplempert. Wir nehmen ihn!«
    »Bist du sicher?«
    »Klar bin ich sicher. Es ist ein Cabrio, was kann daran schon
verkehrt sein?«
    So ziemlich alles.
    »Das nächste Auto sehen wir uns an, bevor wir es mieten«, sage ich
zum hundertsten Mal, damit Emma es nur ja nie wieder vergisst.
    »Jetzt hör schon auf, Lilly, so schlecht ist das doch gar nicht«,
gibt Emma zurück, während sie konzentriert an dem riesigen Lenkrad sägt, um
dieses unsagbare Monster von einem Auto auf Kurs zu halten.
    Wenigstens wird uns das eine Lehre sein. Schon als Kleinkind bekommt
man eingebläut, dass man sich nicht auf einen Handel einlässt, ohne die Ware
vorher genau geprüft zu haben, den Teddybären zum Beispiel, dem vielleicht ein
Auge fehlt, oder den Gameboy, der womöglich am Tag zuvor im Pissoir gelandet
ist. Und in unserem Fall dieses Cabrio, auf das Emma so versessen war. Als wir
den Papierkram erledigt hatten und uns Mr. Thomas zu unserem Wagen führte,
der in der hintersten Ecke der Wagenhalle parkte – schätzungsweise, um
Familien, die mit kleinen Kindern anreisen, nicht zu erschrecken –, stand
ihm das schlechte Gewissen wie eine Neonreklame auf die Stirn geschrieben.
    Und als wir dann vor dem Wagen standen, wussten wir auch, warum.
Dieses Ding ist nicht einfach nur alt, es ist antik! Dazu riesig, und wenn ich
sage riesig,

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