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Im Bett mit Brad Pitt

Im Bett mit Brad Pitt

Titel: Im Bett mit Brad Pitt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Schneyder
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eine dunkle Holztür befindet. Gäbe es nicht die Aufschrift Spago darüber, würde man nie im Leben darauf kommen, dass
sich gleich dahinter das vielleicht berühmteste Restaurant Hollywoods befindet.
Nur die Autos vor der Tür sind ziemlich auffällig: Ich erkenne einen Ferrari
und noch eine andere ultraflache Flunder, und gleich dahinter parkt eine riesige
Limousine.
    »O nein«, kommt es plötzlich von Emma.
    »Was hast du?«, frage ich.
    »Siehst du die beiden vor der Tür?«
    Jetzt bemerke auch ich die Uniformierten. »Türsteher. Nicht gut.«
    »Genau«, nickt Emma frustriert. »Ich kann mir kaum vorstellen, dass
die zwei Würstchen wie uns ohne Reservierung reinlassen.«
    Mist, sie hat recht. Doch dann habe ich eine Idee.
    »Mir fällt da etwas ein, Emma. Das Spago gehört doch diesem Österreicher, Wolfgang Puck …«
    »Ja, und?«
    »… und ich habe mal gelesen, dass der sich immer freut, wenn
Landsleute bei ihm vorbeischauen …« Ich zwinkere ihr zu.
    »Dumm nur, dass wir keine Österreicher sind«, wendet sie ein.
    »Aber das wissen die doch nicht, Emma! Überleg doch mal, Österreich
und Bayern, wo ist da der Unterschied? Beides ist deutschsprachig, und die
Dialekte sind sogar ziemlich ähnlich.«
    »Du meinst …«
    »Genau! Wir zwei Mädels aus Österreich fragen jetzt einfach mal, ob
Wolfgang zufällig da ist. Komm mit!«
    Wir schlendern betont unauffällig über die Straße, und als wir uns
dem Eingang nähern, sage ich deutlich vernehmbar auf Deutsch zu Emma: »Sieh
mal, Emma, ist das nicht das Restaurant unseres Landsmannes Wolfgang Puck?«
    Und Emma antwortet in voller Lautstärke: »O ja, Lilly, du hast
recht, das ist das Lokal von Wolfgang, der Österreicher ist wie wir!«
    Okay, das war jetzt vielleicht ein bisschen dick aufgetragen … Andererseits, vielleicht glauben die ja, dass
Österreicher immer so klingen.
    Jedenfalls setze ich ein gewinnendes Lächeln auf und wende mich an
den riesigen Schwarzen in grüner Uniform, der links neben der Eingangstür
steht: »Guten Tag, wie geht es Ihnen?«, beginne ich. »Meine Freundin und ich
kommen aus Österreich und wollten fragen, ob unser Landsmann Wolfgang zufällig
da ist.« Ich verwende bewusst einen Akzent, wie ich ihn bei Arnold
Schwarzenegger gehört habe.
    Der Türsteher zieht überrascht eine Augenbraue hoch, und auch sein
Kollege in der roten Uniform auf der anderen Seite der Tür ist jetzt auf uns
aufmerksam geworden.
    »Aus
Österreich, sieh mal einer an.« Der Schwarze erwidert mein Lächeln. »Kommt da
nicht auch The Sound of Music her?«
    »Äh, ja?«, antworte ich verblüfft.
    »Sie kommen aus Österreich, und sie wollen zu Wolfgang«, erklärt er
seinem Kollegen, als hätte der gerade nicht zugehört. Dann wird er
schwärmerisch: » The Sound of Music … Was für
eine Geschichte … die Trapp-Familie … Edelweiß,
Edelweiß «, beginnt er plötzlich zu singen, und Emma und ich reißen die
Augen auf. »Und die konnten so schön … wie heißt das schnell noch, dieses Joladijola  …?
    »Meinen Sie Jodeln ?«, rate ich völlig
perplex.
    »Ja, genau!« Er strahlt übers ganze Gesicht. »Und dieses Gehüpfe, wo
sie sich gegenseitig schlagen …«
    »Schuhplatteln?«
    »Ja, genau, Jodeln und Schuhplatteln …«
    Es klingt zum Schießen, wie er es ausspricht, und ich muss an mich
halten, um nicht laut loszulachen.
    »Dafür seid ihr Österreicher doch berühmt!«
    »Äh, ja, klar, bei uns in Österreich ist das ganz schwer angesagt«,
stimme ich schnell zu, um das Gespräch in Schwung zu halten.
    »Was redet er da?«, zischt Emma mir zu.
    »Ich bin mir auch nicht ganz sicher …«, murmle ich.
    Der große Schwarze wendet sich jetzt wieder an seinen Kollegen:
»Diese Mädchen sind aus Österreich, wo sie alle jodeln und schuhplatteln, und
sie wollen zu Wolfgang.«
    Sein Kollege nickt wieder nur, doch diesmal hat er wenigstens ein
leichtes Lächeln auf den Lippen.
    »Dann macht doch mal«, sagt der Schwarze auf einmal.
    »Was?«, frage ich.
    »Na, jodeln und schuhplatteln! Ihr seid doch aus Österreich, also
zeigt uns, was ihr draufhabt«, fordert er mit einem breiten Grinsen.
    »Was will er?«, fragt Emma.
    »Er will, dass wir … jodeln und schuhplatteln ! Nicht mit mir, ich mache mich doch hier
nicht zum Affen«, schiebe ich gleich nach.
    »Wie kommt er denn ausgerechnet darauf ?«
    »Er glaubt, dass jeder Österreicher das kann, und jetzt will er eine
kleine Kostprobe von uns.«
    Emma hält meinen Blick ein paar

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