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Im Bett mit Brad Pitt

Im Bett mit Brad Pitt

Titel: Im Bett mit Brad Pitt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Schneyder
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sehe, dass sich eine ganze Horde von
Paparazzi vor dem Haus niedergelassen hat. Einige lungern auf dem Bürgersteig
herum und unterhalten sich, andere sitzen in ihren Wagen, und ein paar haben es
sich sogar auf Klappsesseln und Campingliegen gemütlich gemacht. Ich ziehe den
Vorhang wieder zu und drehe mich zu meinen Freundinnen um.
    »Ich muss euch jetzt um einen Gefallen bitten.«
    »Klar, was brauchst du?«, fragt Vanessa. »Einen neuen Namen?«
    Sofort setzt wieder Gekichere ein.
    »Haha, sehr witzig«, lächle ich matt. »Die Fenster von euren
Zimmern … gibt es da eins, das nach hinten rausführt?«, frage ich dann.
    »Ja, das von Kimberly«, antwortet Susan.
    »Okay. Und steht dein Angebot noch … dass ich mir eine Perücke
borgen kann?«
    »Ja, klar.«
    »Was hast du vor?«, will Vanessa wissen.
    »Ich muss hier weg, weg von den Aasgeiern da draußen und auch weg
von Hollywood. Ich brauche eine Auszeit, um ein bisschen nachzudenken, versteht
ihr? Aber dazu brauche ich eure Hilfe.«
    »Kein Problem. Sag, was du brauchst.«
    »Also gut. Vanessa und Susan, ihr beide müsstet denen da draußen ein
Interview geben, und Emma, vielleicht könntest du …«

17
    Au Backe, es schwappt über.
    Die Berichte über meine Affären haben jetzt auch Deutschland
erreicht. Nachdem ich mich mithilfe meiner Kolleginnen durchs rückwärtige
Fenster verdünnisiert habe und Emma mir den Wagen zwei Blocks weiter übergeben
hat, habe ich mich auf den Weg nach Venice Beach gemacht. Zu diesem Zweck habe
ich mir von Susan eine blonde Perücke geborgt, damit die Leute mich nicht
gleich erkennen, und das hat hervorragend geklappt. Ich erntete zwar viele
aufmerksame Blicke und wurde an Kreuzungen mit allerlei Anmachsprüchen bedacht,
aber da war zum Glück nichts dabei, was über die durchschnittliche Reaktion auf
eine Wasserstoffblondine in einem roten Sechzigerjahre-Cadillac hinausgehen
würde.
    Die Fahrt dauerte eine knappe Stunde, und mehr als die Hälfte der
Zeit habe ich mit Telefonieren verbracht. Als Erstes war Jutta dran, eine
Freundin aus der Nachbarschaft zu Hause, die auf die Berichte im Internet
gestoßen war, dann meine Mutter, die einen Artikel in der Bild gelesen hat, und dann erreichte mich sogar noch meine Oma, die beim
Kaffeekränzchen gefragt worden war, ob es möglich sei, dass »ihr süßer Fratz
von einer Enkelin bei den Amis plötzlich zu einem ordinären Flittchen mutiert
sei«.
    Ich hatte eine Menge zu erklären, und unangenehmerweise bin ich mir
nicht sicher, ob sie mir alles geglaubt haben, wobei ich aber heraushören
konnte, dass bei allen unterschwellig auch ein wenig Stolz mitschwang.
    Mittlerweile habe ich den Strand erreicht. Ich parke den Wagen ein
und spaziere die Promenade entlang, bis ich zu einem kleinen Café komme. Ich
bestelle ein Surferfrühstück mit weißem Rührei, Kartoffeln, Pancakes und
Ahornsirup und dazu einen Latte macchiato. Die ersten Bissen schlinge ich
gierig in mich hinein, da ich heute noch gar nichts im Magen habe, dann schalte
ich einen Gang herunter und beginne zu genießen.
    Wie schön es hier ist. Der Himmel ist azurblau, und die Sonne sorgt
für angenehme Temperaturen, sodass sich sogar ein paar Surfer ins Wasser gewagt
haben und es jetzt mit den kräftigen Wellen des Pazifiks aufnehmen. Am liebsten
würde ich den ganzen Tag lang nur hier sitzen bleiben und meine Sorgen Sorgen
sein lassen. Nicht daran denken, dass uns demnächst das Geld ausgehen wird, ja,
dass wir nicht einmal wissen, wie wir die Rückflüge bezahlen sollen, und dass
ich von der Boulevardpresse gejagt werde wie ein Kaninchen von einer hungrigen
Meute, dass ich …
    O Gott, was soll nur aus uns werden?
    Ich fühle, wie mein Herz ganz schwer wird, und auf einmal ist es
vorbei mit meiner guten Stimmung. Ich überlege, ob ich einen Strandspaziergang
machen soll, das würde mich sicher auf andere Gedanken bringen …
Andererseits, es ist nur ein Strand. In Los Angeles gibt es doch noch eine
Menge interessanter Sachen außer Hollywood, was stand denn da noch in meinem
Reiseführer? Ich ziehe ihn aus der Tasche und beginne darin zu blättern.
    Ich werde schnell fündig. Downtown, das ist es, da werde ich jetzt
hinfahren. Das Geschäftszentrum mit den Wolkenkratzern, das ist ideal für
Sightseeing, und vor allem die City Hall , das Rathaus
von Los Angeles, über das ich schon so viel gehört und gelesen habe.
    Ich habe mich gerade wieder in den Wagen geschwungen, als mein
Telefon schon wieder läutet. Diesmal

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