Im Bett mit einem Highlander
stark genug ist, Euer Erbe zu verteidigen, und eben dieser Mann bin ich.“
In ihrem waidwunden Blick schwang Zweifel mit. „Ich möchte Euch nicht beleidigen, Laird, aber die Burg verfällt um Euch herum. Wenn Ihr nicht einmal Euern eigenen Besitz erhalten könnt, wie dann einen wie Neamh Álainn ?“
Ewan versteifte sich ob dieser Kränkung, mochte sie auch nicht beabsichtigt gewesen sein.
„Eine bloße Feststellung sollte Euch nicht erzürnen“, beeilte Mairin sich zu sagen. „Es ist mein gutes Recht, die Befähigung des Mannes zu hinterfragen, den ich heiraten und dem ich mein Leben anvertrauen soll.“
„Ich habe die letzten acht Jahre darauf verwandt, meine Truppen zu stärken. In ganz Schottland gibt es kein größeres und besseres Heer.“
„Wenn dem so ist, weshalb sieht Eure Burg dann aus, als sei sie einem Angriff anheimgefallen?“
„Weil eben dies geschehen ist“, erwiderte er rundheraus. „Vor acht Jahren. Seitdem habe ich alle Kraft darauf verwandt, meinen Clan satt zu bekommen und meine Männer kampfbereit zu halten. Die Burg auszubessern, war weit weniger wichtig.“
„Aber ich möchte noch nicht heiraten“, sagte sie kläglich.
„ Aye, dafür habe ich Verständnis. Doch wie es aussieht, habt Ihr keine Wahl. Ihr seid entdeckt worden. Es wäre närrisch von Euch zu glauben, Cameron würde einfach aufgeben, wenn ein riesiges Stück Land wie Neamh Álainn auf dem Spiel steht.“
„Kein Grund, unverschämt zu werden“, wies sie ihn zurecht. „Ich bin keineswegs närrisch.“
Ewan zuckte mit den Schultern. Die Richtung, die das Gespräch genommen hatte, zehrte an seiner Geduld. „So wie ich die Sache sehe, bleiben Euch zwei Möglichkeiten: Duncan Cameron - oder ich.“
Mairin wurde blass und rang die Hände.
„Darüber solltet Ihr vielleicht einmal nachdenken“, fügte er an. „Der Priester müsste in zwei Tagen hier eintreffen. Dann erwarte ich Eure Entscheidung.“
Geflissentlich übersah er ihren verstörten Blick, drehte sich um und schritt zur Tür. Dort verharrte er und sah Mairin durchdringend an. „Versucht nicht noch einmal zu fliehen. Ihr würdet nur feststellen, dass ich keine Nachsicht übe mit aufmüpfigen Frauen, denen ich quer über mein Land nachjagen muss.“
10. Kapitel
D en Laird heiraten. Mairin schritt in ihrer Kammer auf und ab, bis sie das Gefühl hatte, den Verstand zu verlieren. Am Fenster blieb sie stehen, blickte hinaus und sog tief die laue Frühlingsluft ein. Der Nachmittag war warm, von der winterlichen Kühle war nur noch ein schwacher Hauch zu spüren.
Mairin traf eine Entscheidung, griff nach ihrem Schultertuch und eilte aus dem Gemach. Kaum war sie aus dem Wohnturm getreten, als einer der McCabe-Krieger sich an ihre Fersen heftete. Sie warf ihm einen flüchtigen Blick zu und erkannte ihn als einen der Männer, die um Alaric gewesen waren an dem Tag, da er sie und Crispen aufgespürt hatte. Mairin versuchte, sich an seinen Namen zu erinnern, doch die Geschehnisse jenes Tages verschwammen in der Rückschau zu einem vagen Einerlei.
Sie lächelte dem Krieger zu, da sie glaubte, er wolle sie lediglich begrüßen, aber er blieb bei ihr, während sie den Wohnturm umrundete und auf die Lücke in der Ringmauer zustrebte. Dort angekommen, blieb sie abrupt stehen und wirbelte herum. „Weshalb folgst du mir?“
„Anweisung des Laird, Mylady. Es ist zu gefährlich für Euch, unbewacht umherzulaufen. Wenn der Laird nicht selbst bei Euch ist, bin ich für Eure Sicherheit verantwortlich.“
Sie schnaubte und stemmte eine Hand in die Hüfte. „Er fürchtet, ich könnte erneut versuchen zu fliehen, und dich hat man mit der Aufgabe betraut, dies zu verhindern.“
Der Mann verzog keine Miene.
„Ich habe nicht die Absicht, die Burg zu verlassen“, fuhr sie fort. „Der Laird hat mir die Folgen vor Augen gehalten, die ein solcher Schritt nach sich ziehen würde. Ich gehe nur ein wenig spazieren, um frische Luft zu schnappen. Daher besteht kein Anlass, dass du deine übrigen Pflichten vernachlässigst, um mich zu begleiten.“ „Meine einzige Pflicht besteht darin, Euch zu beschützen“, erwiderte er ernst.
Mairin seufzte unmutig. Sie war sicher, dass die Männer des Laird ebenso dickköpfig und halsstarrig waren wie er selbst. Vermutlich war dies Voraussetzung, um sein Soldat zu werden.
„Nun denn, wie lautet dein Name?“
„Gannon, Mylady.“
„Und sag, Gannon, wirst du auch künftig meine Leibwache spielen?“
„Ich teile mir diese
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