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Im Blut vereint

Im Blut vereint

Titel: Im Blut vereint Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pamela Callow
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waren.
    Der Knoten verschwamm. Schweiß lief ihr in die Augen.
    Scheiß drauf.
    Sie stieß die Klinge in den Knoten. Sie schnitt eine Kerbe in den Schlauch.
    Ja!
    Sie bewegte den Kopf vor und zurück. Jedes Mal wurde ihr schwindelig. Der Schweiß rann ihr über die kalten Wangen.
    Im Nebenraum krachten erneut Kisten zu Boden. Anna Keane wehrte sich wirklich mit aller Kraft. Aber sie würde nicht ewig durchhalten.
    Der Schlauch löste sich. Kate stützte die Hände auf den Metalltisch und setzte sich auf.
    Dunkle Punkte tanzten vor ihren Augen. Sie fühlte, wie sie kippte.
    Nein. Nein. Nein.
    Die Punkte zogen sich zurück. Vorsichtig streckte sie die Hände nach ihren Fußgelenken aus. Sie brauchte nur Sekunden, um den Schlauch durchzuschneiden. Genau in diesen Sekunden wurde es still. Keine Kisten polterten mehr zu Boden. Keine Körper schlugen dumpf aufeinander.
    Die Stille zerrte an ihren Nerven.
    Was ging da nebenan vor?
    Dann hörte sie etwas. Atemgeräusche, heftig, stoßweise. Gleich hinter der Wand. Der Sieger.
    Jetzt würde sich Craig Peters mit ihr befassen.

53
    Freitag, 18. Mai, 19:38 Uhr
    Randall schloss die Augen.
Denk nach. Wo könnte sie sein?
    Verdammt, sie konnte überall sein.
    Er griff nach dem Telefon auf Kates Schreibtisch und rief den Wachdienst an.
    »Stellen Sie mich zur Polizei durch.«
    Sobald sich dort in der Zentrale jemand meldete, sagte er: »Ich muss mit Detective Drake sprechen. Es ist dringend.«
    Dann stand er an Kates Schreibtisch und wartete darauf, dass Ethan Drake abhob. Er hätte nie gedacht, dass es einmal so weit kommen würde. Dass er Ethan Drake um Hilfe bitten würde. Den Mann, der seinen ältesten Freund hinter Gitter gebracht hatte.
    Er fragte sich, weshalb Kate und Drake sich wohl getrennt hatten. Hoffentlich war der Grund nicht so, dass er jetzt die Urteilskraft des Detectives trüben würde.
    »Detective Drake.«
    »Hier ist Randall Barrett.« Er versuchte, ruhig zu sprechen.
    »Ja?« Drakes Tonfall war feindselig, was Randall kaum überraschte.
    »Kate ist verschwunden.«
    Seine Worte hatten den gewünschten Effekt. Drake vergaß seine Abneigung. »Was?«
    »Ich glaube, sie wurde gekidnappt.«
    »Wann?« Drake wirkte völlig professionell, doch Randall meinte, eine Spur Angst in seiner Stimme mitschwingen zu hören.
    Er blickte auf Kates Schreibtischuhr. Sie war klein und ramponiert und sah aus, als hätte sie schon einiges erlebt. Jetzt schien sie ihn zur Eile zu mahnen. »Vor etwa einer Stunde.«
    »Von wem?«
    »John Lyons.«
    »Dieses verdammte Schwein.« Es klang hart und wütend. »Glauben Sie, dass er ihr etwas antut?«
    Vor seinem inneren Auge tauchte Johns Gesicht auf. Die höfliche Miene, das gepflegte graue Haar. Die Verzweiflung in seinem Blick. »Er hat nichts mehr zu verlieren«, sagte Randall leise.
    »Weshalb sollte er Kate kidnappen?«
    »Er hat unsere Kanzlei betrogen, um eine Firma zu finanzieren, die Leichenteile an einen unserer Mandanten liefert.« So viel hatte er nach dem Anruf von
CreditAngels
herausgefunden. »Kate hat für diesen Mandanten einen Fall bearbeitet. Vermutlich will Lyons verhindern, dass sie ihr Wissen weitergibt.«
    »Wie heißt die Firma, die die Leichenteile liefert?«
    »
BioMediSol

    »Wer ist noch in die Sache verwickelt?«
    »Ein Mann namens Craig Peters und eine gewisse Anna Keane.« Ihr Name war im Register der Aktiengesellschaften zwar nicht aufgetaucht, aber sie hatte den Kreditvertrag mit unterzeichnet. Randalls Ungeduld wuchs. Drake begriff anscheinend nicht, wie sehr John aus dem Gleichgewicht geraten war. Sie mussten sich beeilen.
    »Von
Keane’s Funeral Home
?«, fragte Drake scharf.
    »Ja.«
    »Ach du Scheiße.«
    Seiner Bestürzung nach zu urteilen, sah Ethan Drake eine Verbindung, von der Randall nichts ahnte. »Warum …?«
    »Die Einbalsamierungsflüssigkeit stammt aus
Keane’s Funeral Home
«, rief Drake mit rauer Stimme. »Scheiße, machen Sie, dass Sie hinkommen, Detectives!«
    Es wurde aufgelegt.
    Kalter Schweiß lief Randall den Rücken hinab. Er stürzte aus Kates Büro und rannte zum Auto.

54
    Freitag, 18. Mai, 19:38 Uhr
    Kate behielt den Griff des Skalpells zwischen den Zähnen, um die Hände frei zu haben, und setzte die Füße auf den Boden. Er war eiskalt, bis auf die Stellen, wo ihr Blut auf die Fliesen getropft war; dort war er warm und rutschig. Der Raum schien sich um sie zu drehen. Sie streckte die Hand aus und ertastete eine der Gefriertruhen. Das Gerät fühlte sich beruhigend

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