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Im Club der geheimen Wünsche

Im Club der geheimen Wünsche

Titel: Im Club der geheimen Wünsche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Page
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konnte Charlotte nicht sagen, dass Christian sie nicht allein in das Haus ihrer ehemaligen Freundin gehen lassen wollte, das würde einen vollkommen falschen Eindruck erwecken. Denn letzten Endes behandelte er sie ja doch immer wieder wie eine gleichberechtigte Partnerin. Zunächst hatte er gedroht, sämtliche Diener zu entlassen, die sie zu Lady Petersborough begleitet hatten. Doch sie hatte erklärt, sie lasse nicht zu, dass er seine Dienstboten für ihr Verhalten bestrafe. Daraufhin hatte er zu ihrem Erstaunen nachgegeben.
    Jane griff nach Charlottes Hand. „Er ist hier, weil wir die Wahrheit erfahren müssen. Wirst du uns helfen?"
    Während Charlotte an einem Keks knabberte, erzählte Jane ihrer Freundin alles über Dels Leiden im Irrenhaus und über den Dämonen-Club. Sie saßen in einem erlesen eingerichteten Salon, und Christian hatte sich diskret in einer Ecke niedergelassen.
    Obwohl sie Sorge hatte, Charlotte in ihrem augenblicklichen Zustand aufzuregen, ließ Jane in ihrem Bericht nichts aus. Sie hatte keine andere Wahl. Schließlich fragte sie sanft: „War Dartmore Mitglied in diesem Club, Charlotte?
    Hattest du deshalb solche Angst?"
    Charlotte schluckte heftig. „Was meinst du damit? Was hat das mit dem Mord an Treyworth zu tun?"
    „Treyworth hat andere Mitglieder des Clubs erpresst, unter anderem auch meinen verstorbenen Ehemann."
    „Wegen ..." Die leise Stimme versagte. „Wegen der Jungfrauen?"
    Jane kniff die Augen zusammen. Charlotte wusste davon. „Also ist Dartmore Mitglied ...?"
    „Nein!" Der Keks zerbrach in Charlottes Hand. „Del und ich haben bereits vermutet, dass es in Mrs Broughams Club auch eine dunkle Seite gab, und wir hegten beide denVerdacht, Treyworth habe etwas damit zu tun. Aber ich wusste nichts von dem Geheimclub, bis Randolph mir erzählte, man habe ihm die Mitgliedschaft angetragen. Er lehnte ab."
    Jane hatte vollkommen vergessen, dass Dartmore mit Vornamen Randolph hieß. Sie konnte sich kaum an Sherringhams Vornamen erinnern - Martin.
    „Randolph sagte mir, dass sie dort sehr junge Kurtisanen für ihre Spiele benutzten, die sie im Kerker festhielten."
    Charlotte senkte die Stimme. „Mein Gatte hat sich nie für die ... dunklen Aktivitäten im Club interessiert. Er vergnügt sich nur gern mit mehreren." Sie errötete.
    Auch Jane spürte, dass ihre Wangen glühten. Aber hatte Dartmore die Wahrheit gesagt? „Hat er dir erzählt, wer noch Mitglied im Dämonen-Club war?"
    „Treyworth und Sherringham, aber die anderen Namen kenne ich nicht."
    „Kennst du aus dem Club einen Gentleman, der einen Spazierstock mit einem silbernen Griff benutzt? Der Griff hat die Form eines Hengstkopfs mit Rubinen als Augen."
    Charlotte dachte nach. „Ich bin mir nicht sicher, aber ich glaube, Lord Pelcham besitzt so einen Stock."
    Pelcham war einer von Dels Liebhabern gewesen. Er hatte eine sehr junge Ehefrau.
    Charlotte starrte finster vor sich hin. „Du musst mir glauben, Jane. Ich hatte keine Ahnung, dass Del von ihrem Mann im Irrenhaus eingesperrt worden war. Vor drei Wochen vertraute Del mir an, sie habe gefährliche Dinge über Treyworth erfahren. Sie erwähnte den Dämonen-Club, erzählte mir aber keine Einzelheiten darüber. Auch nicht, als ich sie fragte. Und dann war sie plötzlich verschwunden. Ich hoffte, dass Del wirklich geflohen war. Dass sie einen Mann gefunden hatte, der sie beschützte und bei dem sie sich in Sicherheit befand."
    Charlotte zerkrümelte den Keks in ihrer Hand. „Ich wünschte, ich hätte den Mut gehabt, dir alles zu sagen, was ich wusste, Jane. Aber ich hatte Angst, Treyworth könnte herausfinden, dass Del sich mir anvertraut hatte. Er hatte angefangen, mich im Club zu beobachten und maß mich ständig mit hasserfüllten Blicken. Ich glaube, er befürchtete, Del könnte mir seine Geheimnisse verraten haben."
    „Hat er dich bedroht?"
    „Nein. Aber er machte mir Angst." Sie vergrub ihr Gesicht in den Händen. „Und ich war im Irrtum. Del war nicht in Sicherheit. Vielleicht hätte ich ihr helfen können, wenn ich mutig genug gewesen wäre, mit dir oder Lord Wickham zu sprechen."
    Christian erhob sich von seinem Platz in der Ecke. „Es war nur natürlich, dass Sie Angst hatten, Lady Dartmore.
    Sie muss-ten vor allem Ihr eigenes Wohlergehen schützen."
    Sofort hob Charlotte den Kopf, und ihre Tränen trockneten. Es war, als hätte Christians tiefe Stimme eine magische Wirkung auf sie. Sein Gesichtsausdruck zeigte tiefe Sorge um Charlotte, eine Fürsorge,

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