Im Club der geheimen Wünsche
die es Jane warm ums Herz werden ließ.
„Vielen Dank, Wickham", flüsterte Charlotte. „Ich danke Ihnen, dass Sie das Leben meines Mannes verschont haben."
„Dartmore und ich haben beide erkannt, wie sinnlos es gewesen wäre, uns gegenseitig zu erschießen. Und er erwähnte, dass er voll Freude einen Erben erwartet."
Jane runzelte die Stirn. Sie zögerte, der schwangeren Charlotte die nächste Frage zu stellen. Aber sie sah Christian an, dessen Freiheit vielleicht von der Antwort abhing, und atmete tief durch.
„Weißt du, wo Dartmore in der Nacht vor dem Duell war, Charlotte?"
„Am frühen Abend besuchte er seine Geliebte. Und gegen Mitternacht kam er zu mir nach Hause."
Jane zuckte zusammen, als sie hörte, wie kühl und beherrscht Charlotte von der Mätresse ihres Ehemannes sprach.
Sie bemerkte, dass Christian sich wieder zurückzog, damit sie mit ihrer Freundin unter vier Augen sprechen konnte.
Dann rutschte Jane fast von der Kante des Sofas, als Charlotte sie fragte: „Hat mein Mann versucht, dich in den Club zu locken?"
Als Jane schockiert zögerte, seufzte Charlotte tief. „Das dachte ich mir. Er begehrt dich seit Jahren, wusstest du das nicht? Sogar mehr, als er Del wollte. Vor vielen Jahren hielt er bei deinen Eltern um deine Hand an, aber du hattest bereits Sherringhams Antrag angenommen. Seitdem tröstet sich mein Mann mit Mätressen mit rotgoldenen Haaren."
Jane war fassungslos. „Das ... tut mir leid. Davon wusste ich nichts."
„Mir war klar, dass du keine Ahnung hattest, Jane."
„Und all diese Zeit warst du mir eine gute Freundin. Du musst mich gehasst haben."
„Nein. Ich konnte dich nicht hassen, denn du warst auch mir eine wunderbare Freundin. Es war nicht deine Schuld.
Ich habe schließlich erkannt, dass ich niemals die Frau sein werde, die Randolph sich wünscht."
„Du hast einen besseren Mann verdient."
Charlotte verzog die Lippen zu einem zittrigen Lächeln. „Aber ich liebe ihn, Jane. Ich weiß, du warst immer der Meinung, ich sollte aufhören, ihn zu lieben, weil er mich nicht gut behandelt, aber das kann ich nicht."
„Auch ich habe endlich herausgefunden, wie beständig Liebe sein kann."
„Und jetzt werde ich ein Kind bekommen. Du versuchtest mich immer zu überreden, unseren Ehemännern davonzulaufen, aber ich will nicht fliehen. Ich will das Beste aus meiner Ehe machen. Ich werde vielleicht nie das Herz meines Ehemannes gewinnen, aber ich werde ihn und sein Kind lieben. Und das genügt mir."
„Wirklich?" Als sie damals gedrängt hatte, dass sie ihre Ehemänner verlassen sollten, hatte Jane nur ans Überleben und an die Freiheit gedacht. Jetzt aber fragte sie sich, ob es im Leben nicht um mehr als ums Überleben gehen sollte. „Ich wünsche dir, dass du die Liebe findest, die du verdienst."
„Du bist immer noch wild entschlossen, uns alle zu retten, Jane."
„Ja", erklärte sie mit fester Stimme. „Und das werde ich auch tun."
„Dartmore streitet ab, Mitglied des Dämonen-Clubs zu sein. Und Lord Pelcham, der Dichter, besitzt einen Spazierstock mit einem silbernen Knauf."
Typisch Jane, dachte Christian, als seine Kutsche sich nach dem Besuch bei Janes Freundin Charlotte vor Dartmores Haus in Bewegung setzte. Sie kam sofort zum Thema. „Ich habe Salaberry bei Onslow's ausfindig gemacht, der neuen Spielhölle in der St. James Street", berichtete er. „Seit ich seine Wechsel gekauft und ihm die Schulden erlassen habe, sodass er wieder kreditwürdig ist, hatte er erneut angefangen zu spielen."
Jane verdrehte die Augen. „Männer können solche Dummköpfe sein. Ich dachte, er hätte ebenfalls behauptet, er sei kein Mitglied des Dämonen-Clubs?"
„Er erzählte mir, er sei gemeinsam mit Dartmore eingeladen worden, dem Club beizutreten, habe aber abgelehnt.
Onslow persönlich, zwei Prostituierte und Carlyle, sein Whist-Partner, bestätigten, dass er von zehn Uhr abends bis zum Morgengrauen am Spieltisch gesessen hat." Er stockte. Obwohl Janes Meinung ihm wichtig war, konnte er ihr immöglich den vollständigen Inhalt des Gesprächs wiedergeben ...
Salaberry hatte heftig an seiner Krawatte gezerrt. Die Rollläden der Spielhölle waren geschlossen gewesen, um das Licht der aufgehenden Sonne draußen zu halten. „Heute Nacht habe ich verdammte tausend Pfund verloren", hatte Salaberry gemurmelt, und sein Atem roch nach Alkohol.
„Was ist mit dem Dämonen-Club?"
„War nie Mitglied", lallte Salaberry. „Treyworth lud mich ein mitzumachen, aber ich
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