Im Club der geheimen Wünsche
sofort aufgeschlagen.
„Warum setzen Sie sich nicht in die Bibliothek, Mylady?", hatte Huntley vorgeschlagen. „Dort gibt es zwei Kamine und mehrere Lampen. Seine Lordschaft geht niemals in dieses Zimmer, das der ganze Stolz des verstorbenen Earl war."
Er hatte sie regelrecht in den großen Raum hineingeschoben. Nun saß Jane an einem Ende des langen Tisches und runzelte die Stirn.
Triumph. Sie war sich sicher, dieses Wort auch in einem der anderen Einträge gelesen zu haben. Da!
Lord Carlyle. Ein schneidiger Mann, der zu Fall gebracht wurde, weil ich seine verbotenen Gelüste erkannte. Wie köstlich, über diesen Marquis von engelhafter Schönheit zu triumphieren.
Und das Wort wurde auch bei der Beschreibimg von Lord Treyworths dunklen Perversionen benutzt.
Innerhalb kurzer Zeit hatte sie eine Liste von fünf Namen niedergeschrieben. Es waren die einzigen Einträge, in denen das Wort ,triumphieren' vorkam. Treyworth. Pelcham, der dunkelhaarige Poet. Lord Carlyle, mit seinen blonden Haaren. Sir Rodney Haicourt, ein Mitglied des Parlaments mit schütterem Haar und spitzer Nase.
Sherringham wurde in dem Buch nicht erwähnt. Und das fünfte Clubmitglied war ein weiterer schwarzhaariger Gentleman ... „Was machst du hier drinnen, Jane? Es ist ein Uhr morgens." Überrascht fuhr sie hoch und sah Christian im Türrahmen lehnen. Seine schwarzen Haare waren zerzaust, er hatte seine Frackjacke ausgezogen und die Ärmel seines Hemds hochgerollt. Bei seinem Anblick verschlug es ihr den Atem.
Sie sprang von ihrem Stuhl hoch. „Ich glaube, ich habe Mrs Broughams Code geknackt und die Namen der Mitglieder des Dämonen-Clubs herausgefunden."
Warum, zur Hölle, hatte Huntley ihr das Buch gegeben? Christian hätte den Mann am liebsten in Stücke gerissen.
Er wollte, dass Jane aus dieser Sache herausgehalten wurde, wollte sie in Sicherheit wissen. Aber sie hatte etwas entdeckt.
Als er sie ansah, verkrampfte sich sein Magen vor Angst. Er hätte sie heute verlieren können. Nie zuvor hatte er auf Angst so reagiert. Normalerweise spornten ihn derartige Situationen an, aktiv zu werden. Doch wenn er Angst um Jane hatte, gefror ihm das Blut in den Adern, seine Glieder wurden schwach, sein Herz schmerzte, und seine Schläfen pochten.
Jane deutete auf den Eintrag über Carlyle und blätterte dann weiter zu Pelchams Namen. „Mrs Brougham notierte bei jedem dieser Männer das Wort ,Triumph'. Sie benutzt es nur in fünf Einträgen. Ich frage mich, ob sie diesen Begriff wählte, weil sie wusste, welche Macht sie über den Dämonen-Club hatte, da sie für die Mitglieder gefährliche Geheimnisse hütete."
Der einzige Name, der ihn erstaunte, war der des fünften Mannes. Es handelte sich um den Duke of Fellingham, den Kriegshelden.
Christian fuhr sich mit der Hand übers Kinn. „Ich habe heute Abend Petersborough, Carlyle und Pelcham gefunden. Ebenso wie seine Frau gibt Lord Petersborough an, in der fraglichen Nacht zwei Bälle besucht zu haben und anschließend im Ehebett geschlafen zu haben."
Jane wirkte erstaunlich ruhig und nicht wie eine Frau, auf die vor wenigen Stunden geschossen worden war. Ihre Tapferkeit machte ihn demütig und ließ sein Bedürfnis wachsen, sie zu beschützen. „Und was ist mit Lord Carlyle, der die Lüge erzählt hat, er sei auf seinem Landsitz gewesen?"
„Er verbrachte die Nacht bei Onslow's, wo er mit Salaberry beim Kartenspiel saß. Ich weiß nicht, warum er Georgiana belogen hat. Unser edler Poet, Pelcham, betrank sich und nahm in einem Bordell die Dienste junger Prostituierter in Anspruch. Es scheint, als hätte er dort bis zum Mittag geschlafen."
„Also müssen wir noch herausfinden, was Sir Rodney Haicourt in jener Nacht gemacht hat, und den Namen des fünften Mannes. Wir wissen, er hat schwarzes Haar ..."
„Schluss jetzt! Kein Gerede mehr über Mord und den Dämonen-Club und andere gefährliche Dinge." Hungrig nach ihrem Duft, ihrer Leidenschaft und ihrer Lebendigkeit, beugte er sich über sie, um sie zu küssen.
Doch sie entzog sich seinem suchenden Mund. „Du wirktest nicht sehr erfreut, als du mich mit dem Buch sahst, obwohl Mr Huntley mir gesagt hat, du hättest ihn beauftragt, es mir zu geben. Das stimmte wohl nicht?" Sie zog die Brauen hoch. „Und dann bestand er noch darauf, dass ich mich in die Bibliothek setze, nachdem er mir erzählt hatte, du würdest diesen Raum niemals betreten."
Verdammter Huntley! Christian hatte nicht vor, Jane eine Antwort zu geben, doch sie fügte
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