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Im Club der geheimen Wünsche

Im Club der geheimen Wünsche

Titel: Im Club der geheimen Wünsche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Page
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Jane an Charlotte, die versuchte, die Aufmerksamkeit ihres Ehemannes zu gewinnen, der sie nicht liebte. Und ihre Gedanken wanderten zu Del, die mehrere Liebhaber, aber niemals Liebe gehabt hatte. Es war sicherer, allein zu bleiben. Frei zu sein.
    Aus den Augenwinkeln bemerkte Jane eine Bewegung unter der Saaldecke. Hoch über der Menge schwang ein Trapez. Dort präsentierte sich eine nackte Frau. Beim Schwung in die eine Richtung spreizte sie weit die Beine.
    Beim Schwung zurück hängte sie sich mit einem Knie an den Holm. Ihr Pferdeschwanz wippte durch die Luft, und die Spitzen ihrer Brüste deuteten auf die Menge unter dem Trapez. Ein Mann schoss aus seinem Mund einen Strahl Champagner in die Höhe, und Jubelrufe ertönten, als er eine der Brustwarzen traf.
    „Jewel?"
    Jane bemerkte, dass Wickham sie besorgt musterte. Ihre Schritte waren unsicher geworden. Sie wedelte betont lässig mit der Hand durch die Luft. „Das hier schockiert mich nicht mehr. Es ist wie ein Spaziergang im Hyde Park."
    Er zog die Brauen hoch.
    Ihre ironische Bemerkung hatte ihn offenbar überrascht. Es war ihr gelungen, den erfahrenen Lord Lasterhaft zu schockieren. Und sie erinnerte sich, dass drei Frauen - ihre Tante, Lady Carlyle und Mrs Brougham - sie vor ihm gewarnt hatten. Hatte er tatsächlich einer Frau den Arm gebrochen? Und einer anderen zu blauen Flecken verholfen?
    „Hier entlang. Mylord. Mylady", bat der Diener. „Wir müssen ins untere Stockwerk. Lord Salaberry hält sich im Kerker auf."
    Die Wände im Gang zu den Kerkern schien aus behauenen Steinen zu bestehen. Fackeln beleuchteten den Korridor, und eiserne Hand- und Fußschellen hingen an den Mauern. Die Hitze der Flammen und die Körperwärme der vielen Menschen machte die Temperatur in den Kellerräumen fast unerträglich.
    Wickham fuhr mit der Hand an einer Wand entlang. „Gips, der so bearbeitet wurde, dass er wie Stein aussieht", stellte er fest. „Die Handschellen sind echt, aber der Rest ist So-tun-als-ob, Jewel."
    „Ich war schon mal hier."
    „Und was haben Sie gesehen?", erkundigte er sich mit sanfter Stimme.
    Das hier war seine Welt, wenn man Mrs Broughams Worten Glauben schenken konnte. „Ich sah eine Frau in einem Käfig, die von zwei Männern begrapscht wurde. Und eine andere Frau wurde geschlagen." Außerdem hatte sie beobachtet, wie ein Mann einer Frau eine Peitsche reichte, sich dann auf die Knie fallen ließ und die Lederstiefel der Frau küsste.
    „Hatten die Frauen Angst?"
    „Nein", erwiderte sie in schärferem Ton, als sie beabsichtigt hatte. „Sie sahen alle höchst erfreut aus."
    „Mylord. Mylady." Der Diener verbeugte sich vor einer Zellentür und verschwand. Wickham trat ein, und Jane folgte ihm.
    Neben einem Feuer saß Salaberry in einem großen schwarzen Ledersessel. Hinter ihm hing ein ovaler Spiegel an der Wand, dessen vergoldeter Rahmen mit Blättern und Engeln verziert war. Der Sessel und der Spiegel wirkten im Kontrast mit der ansonsten spartanischen Einrichtung der Zelle - einer Holzbank und verschiedenen Hand- und Fußschellen - ziemlich fehl am Platze. Salaberry hielt den Griff und den aufgewickelten Riemen eines Ochsenziemers in der Hand.
    Er stand auf und verbeugte sich. „Meine liebe Lady Sherringham. In Begleitung von Lord Wickham, obwohl ich den Wunsch geäußert hatte, dass Sie allein kommen. Wie ich sehe, wurde dieser Teil meiner Botschaft nicht weitergegeben."
    „Ich erhielt die Nachricht." Wickham trat vor Jane, sodass sein breiter Körper wie ein Schutzschild vor ihr aufragte.

    „Ich lasse nicht zu, dass Lady Sherringham mit Ihnen allein ist."
    Der Marquis ließ sich wieder in seinen Sessel fallen. Er legte seine Hände, ebenso wie die Peitsche, anmutig auf die dick gepolsterten Armlehnen. Jane konnte erkennen, dass er versuchte den Anschein zu erwecken, er sei derjenige, der hier das Sagen hatte. „Es war gestern Abend sehr unartig von Ihnen, meine Vorführung zu verlassen, meine Liebe", erklärte er in gedehntem Tonfall. „Ich habe einen ganzen Tag damit verbracht, mir eine köstliche Strafe für Sie auszudenken."
    „Ich habe genug von diesem Spiel, Salaberry." Das Licht der Flammen funkelte auf etwas Silbernem, das Wickham plötzlich in der Hand hielt. Er hatte seine Pistole auf das Herz des Marquis gerichtet.
    Als sämtliche Farbe aus Salaberrys Gesicht wich, wusste Jane, dass er an das Duell dachte. Und an die Tatsache, dass Wickham bereits einen Mann getötet hatte.
    „Ihr Brief an Lady Sherringham hat

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