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Im Club der geheimen Wünsche

Im Club der geheimen Wünsche

Titel: Im Club der geheimen Wünsche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Page
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vorbeihasteten.
    „Ich habe das Zimmer neben Dels vorbereiten lassen", fuhr er fort. „Ich dachte, du würdest baden und essen und heute Nacht hier schlafen wollen. Aber wenn du lieber nach Hause möchtest..." Er stockte und fuhr sich mit der Hand durch sein feuchtes Haar.
    Er meinte nicht, dass er sie auf die Art ins Bett bringen wollte, wie es im Club geschah. Was hatte sie sich nur gedacht?
    „Ich würde es gerne sehen, wenn du bliebest", fuhr er mit weicher Stimme fort. „Ich möchte dich in Sicherheit wissen. Und, zur Hölle, ich gebe zu, ich brauche dich hier, um mir mit Del zu helfen. Du kennst sie. Es ist so lange her, seit Del und ich uns zuletzt gesehen haben, und ... sie schaut mich an, als hätte sie Angst vor mir. Ich schätze, ich verdiene es nicht besser, nachdem ich sie ihrem Schicksal überlassen habe."
    „Sie hat keine Angst vor dir. Ich glaube, sie hat Angst um dich. Angst, dass du durch ihre Schuld wieder in Schwierigkeiten gerätst wegen des Duells."
    „Ach, darum geht es!" Er zuckte mit seinen breiten Schultern, und durch sein frisches weißes Hemd zeichneten sich seine Muskeln ab. „Sie muss sich keine Sorgen machen. Ich bezweifle, dass die Gefahr noch besteht."
    „Aber könnte es denn nicht zu einer Gerichtsverhandlung kommen?"
    Er antwortete nicht. „Ich habe eine Nachricht zur Wache in der Bow Street geschickt", sagte er stattdessen.
    „Wegen des Sanatoriums und Mrs Broughams Handel mit unschuldigen Mädchen."
    Sie hatte versucht, mit ihm über seine Zukunft zu sprechen, aber es schien, als wollte er das nicht. Eine Nachricht an die Runner zu senden bedeutete, dass die Behörden auf ihn aufmerksam wurden. Dann würde man sich wieder an das Duell erinnern. Für die Frauen und Mädchen in dem Irrenhaus, die wahrscheinlich niemanden hatten, der sich für sie einsetzte, riskierte er seine Freiheit und vielleicht sogar sein Leben.
    Sie trat zu ihm in die offene Tür und betrachtete ihn aufmerksam. Er hatte einen Mann getötet, anstatt in die Luft zu schießen, womit er seine Ehre gerettet und ein Leben verschont hätte. Und er hatte es für Georgiana getan, die er davor gewarnt hatte, sich in ihn zu verlieben.
    In einem Moment war er ein edler Retter, und im nächsten Augenblick erinnerte er sie mit seinem Verhalten daran, dass er ein lasterhafter Mensch war.
    Aus einer offenen Tür ein Stück weiter den Flur entlang drangen Dampfschwaden. Das war offensichtlich das Badezimmer.
    Christians heisere Stimme beendete das Schweigen. „Ich hätte Salaberry nicht erschossen. Du hast mich das gefragt, und ich habe dir keine klare Antwort gegeben. Es war ein Bluff. Darum musste ich ihn schlagen. Es tut mir leid, dass du dabei zusehen musstest."
    Sie war erstaunt, dass er sich ihr gegenüber rechtfertigte. „Oh", machte sie. „Nun, ich hätte die Diener in dem Sanatorium erschossen, wenn es nötig gewesen wäre."
    „Lady Jane Beaumont, du erstaunst mich immer wieder aufs Neue!"
    Sein Hemd klebte nach dem Waschen noch feucht an seinem Körper. Sie konnte die Muskelstränge auf seiner Brust erkennen. Sogar seine braunen Brustwarzen. Der frische Zitrusduft seiner Haut stieg ihr in die Nase. Christian stützte einen Arm gegen die Wand und näherte seine Lippen den ihren ...
    „Mylord." Ein älterer Mann mit Brille eilte den Flur entlang auf sie zu.
    „Huntley", murmelte er. „Mein Sekretär."
    Huntley sah aus wie ein pflichtbewusster Diener, der in ein Unwetter geraten war. Seine grauen Haare standen nach allen Seiten ab, seine Brille saß ihm schief auf der Nase, und er seufzte, als müsse er alle Last der Welt auf seinen Schultern tragen. „Wir haben Mary gefunden und sie und diesen unwürdigen Diener zurück nach Hause geschafft, bevor sie heiraten konnten. Das Mädchen ist zu verzweifelt, um zu begreifen, dass sie gerettet wurde. Sie weigert sich, mit irgendjemandem außer mit Ihnen zu sprechen."
    Christian schlug sich die Hand gegen die Stirn. „Ich hatte Mary ganz vergessen." Er wandte sich an Jane. „Eines der Mädchen ist mit einem Diener nach Gretna Green durchgebrannt."
    Mary war das schamlose Mädchen, das versucht hatte, ihn zu verführen. „Ich sollte jetzt baden", erklärte Jane.
    „Warum gehen Sie nicht zu Mary?"
    „Danke, meine Süße", murmelte er, und sie sah, wie Huntleys graue Augenbrauen in die Höhe schossen, als er den Kosenamen hörte.

    Der Sekretär runzelte die Stirn womöglich noch stärker, als Christian nun ihre Hand nahm und seine Lippen auf ihren

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