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Im Club der geheimen Wünsche

Im Club der geheimen Wünsche

Titel: Im Club der geheimen Wünsche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Page
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brachte die Herrin eines Abends eine Frau her. Sie war anders als die übrigen Mädchen, und sicher keine Jungfrau mehr. Sie war eine hochnäsige, herablassende Frau in einem auffälligen roten Kleid und ganz sicher eine Hure."
    Christian biss sich auf die Zunge, als Mrs Dow verächtlich schnaubte. Diese herzlose Frau hatte unschuldige Mädchen an den Betten festgebunden!
    „In der Nacht hörte ich Tumult im Haus und ging nachsehen. Die Herrin kam aus einem der Zimmer und erwischte mich auf dem Flur. Sie gab mir ein Zeichen, zu ihr zu kommen, und mir blieb fast das Herz stehen."
    „Weiter", drängte Christian, obwohl er sich denken konnte, was nun kam.
    „Über Mrs Broughams Schulter hinweg sah ich die Frau im roten Kleid auf dem Bett liegen. Die Herrin sagte, sie hätte einen Anfall gehabt und sei gestorben. Aber ich habe ihr das nicht geglaubt. Der Kopf des Mädchens lag da in einem ganz seltsamen Winkel. Und Sherringham war mit ihr in dem Zimmer gewesen."
    „Sie glauben, dass Sherringham sie ermordet hat?", mischte Radcliffe sich ein.
    „Ja, das denke ich. Hinterher sind noch mehrere Mädchen gestorben. Sie sind erdrosselt worden. Und Sherringham war der einzige Mann vom Dämonen-Club, der an diesen Abenden da war."
    Einige Stunden später griff Christian nach den Zügeln seines Zweispänners und sagte dabei zu Radcliffe: „Der Earl of Sherringham starb vor über einem Jahr beim Brand eines Hauses."
    Der Officer der Bow Street, der neben der Kutsche stand, sah ihn nachdenklich an. „Und die anderen Männer? Der Mann Ihrer Schwester, Lord Treyworth, kannte ebenfalls dieses Etablissement hier."
    Christian neigte den Kopf. „Ja. Und Treyworth hat braune Haare mit grauen Strähnen. Aber die haben unzählige andere Männer auch."

    Radcliffe legte seine behandschuhten Finger auf Christians Wagen. „Haben Sie irgendeine Idee, wer die anderen Männer sein könnten, Mylord?", drängte er.
    „Anhand der vagen Beschreibungen kann ich Ihnen das nicht sagen, Radcliffe. Noch nicht."
    „Ich bitte Sie, sich aus meinen Ermittlungen herauszuhalten, Mylord", sagte Radcliffe in entschiedenem Ton.
    Christian lachte. „Das werde ich höchst wahrscheinlich nicht tun."
    Mit der Gerte in der Hand lehnte er sich aus dem Wagen. „Lady Sherringham sollte nicht in einen Skandal hineingezogen werden, da ja ohnehin der Gerechtigkeit nicht mehr Genüge getan werden kann. Ich weiß, dass Sie die Wahrheit herausfinden müssen, aber ich möchte Lady Sherringham schützen, die die beste Freundin meiner Schwester ist."
    Radcliffe schaute ihn finster an. „Das wird wohl nicht möglich sein, Mylord."
    „Es wird möglich sein", bellte Christian und trieb seine Rappen an, die sogleich in einen raschen Trab fielen.
    Er würde Jane die Wahrheit über ihren Mann erzählen müssen. Es war nicht so, dass sie Sherringham geliebt hatte, und sie hatte den Charakter ihres verstorbenen Mannes gekannt.
    Die weitere Befragung Mrs Dows hatte ergeben, dass Sherringham nicht nur die Frau im roten Kleid getötet hatte, bei der es sich der Beschreibung nach um Molly Templeton handeln konnte, sondern auch eine weitere elegant gekleidete Frau namens Kitty, wahrscheinlich Kitty Wilson, und vier andere junge Frauen. Wenn Sherringham ein skrupelloser Mörder war, was hatte Jane dann von ihm erdulden müssen?
    Christians Gedanken wanderten zu Del. Wenn Treyworth zum Dämonen-Club gehört hatte, und er das beweisen konnte, war dies der Schlüssel zu Dels Freiheit. Doch keine der anderen Frauen im Sanatorium hatte die Männer ohne Masken gesehen. Mrs Brougham war seine einzige Chance. Sie konnte ihm die Namen nennen. Er musste sie finden.
    Das Problem war, dass er wahrscheinlich Treyworth beim Duell gegenübertreten musste, bevor er Mrs Brougham fand. Was ein Grund mehr war, das Schicksal nicht herauszufordern, wie Jane es formuliert hatte. Ein weiteres Duell konnte eines zu viel sein. Dieses Mal könnte er derjenige sein, der im Morgengrauen sein Leben aushauchte.
    Sie durfte nicht mit Panik im Blick zu Del gehen.
    Jane bemühte sich, ihre Sorge um Christian zu verdrängen, ebenso wie die Furcht davor, schwanger zu sein.
    Mühsam verzog sie ihre Lippen zu einem Lächeln, während sie Dels Zimmer betrat.
    Del lag im Bett. Mit beiden Händen umklammerte sie das Laken, das sie bis zu ihrer Nasenspitze hochgezogen hatte.
    Jane eilte an ihre Seite. „Was ist los?"
    Ihre Freundin richtete sich auf. In ihrem bleichen Gesicht stand die blanke Angst. „Die Hausmädchen

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