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Im Dienst ihrer Majestat

Titel: Im Dienst ihrer Majestat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Fleming
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in England auf verschiedenen Flughäfen landen. Die Flugnummern und Ankunftszeiten sind schnellstens nach London weiterzuleiten. Klar? Erinnern Sie sich an Unternehmen >Bedlam<, das kürzlich abgeblasen wurde? Der gleiche Kerl, und er hat Funk . . . wahrscheinlich hat er damit gerechnet, daß ich mich heute früh mit Ihnen in Verbindung setze. Schauen Sie mal aus dem Fenster, ob Sie beschattet werden. Er hat bestimmt seine Leute in Zürich.«
    »Verdammt!« knurrte Muir. »Bleiben Sie am Apparat.« Nach einigen Sekunden kam er zurück. »Es sieht ganz danach aus. Gegenüber steht ein schwarzer Porsche mit zwei Männern. Ich werde sofort meine Freunde einschalten.«
    »Seien Sie vorsichtig. Ich glaube, unser Mann hat auch einen recht guten Draht zur hiesigen Polizei. Richten Sie das Telex an M persönlich. Chiffriert natürlich! Und teilen Sie ihm mit, daß ich ihn, falls ich heil drüben lande, unbedingt heute noch sprechen muß - zusammen mit 501 (das war der Chefwissenschaftler des Secret Service) und irgendeinem hohen Tier vom Landwirtschaftsministe rium, wenn möglich! Hört sich verrückt an, muß aber sein! Es wird zwar ihre Weihnachtsfeier stören, aber ich kann’s nicht ändern. Können Sie das alles für mich erledigen! Vielen Dank. Noch irgendwelche Fragen?«
    »Soll ich nicht doch nach Kloten kommen, um etwas mehr über meine Nummer 2 zu erfahren? Er war hinter einem Russen her, der ziemlich verdächtige Chemikalien bei der Zürcher Vertretung der Badischen Anilin gekauft hat. Was es war, hat er mir nicht gesagt. Er wollte nur feststellen, an wen das Zeug geliefert wurde.«
    »So was Ähnliches habe ich mir schon gedacht. Aber bleiben Sie mir lieber vom Leib. Ich bin der reine Zündstoff und werde noch explosiver werden, sobald sie einen gewissen Mercedes in einer Bergschlucht finden. Ich hänge jetzt ein. Tut mir leid, daß ich Ihnen Weihnachten verdorben habe.«
    Er legte auf und ging ins Restaurant zurück. Tracy strahlte, als sie ihn sah. Er setzte sich dicht neben sie und ergriff ihre Hand - ein typisches, abschiednehmendes Paar auf einem Flugplatz. Er bestellte eine große Portion Rühreier mit Kaffee. »Ich habe alles soweit geklärt, Tracy. Aber nun zu dir. Dein Wagen ist von j etzt ab gefährlich. Man hat uns sicher in Samaden damit wegfahren sehen, mit dem Mercedes im Schlepptau. Und der große Boß vom Berg hat auch hier seine Leute. Das beste ist, du verschwindest nach dem Frühstück schleunigst über die Grenze. Wo ist der nächste Übergang?«
    »Schaffhausen, aber«, sie sah ihn flehend an, »James, muß ich dich denn jetzt wirklich allein lassen? Ich habe so lange auf dich gewartet. Und ich habe doch alles getan, was du wolltest. Warum schickst du mich fort?« Was in Royale nie geschehen wäre - Tränen glänzten in ihren Augen. Ärgerlich wischte sie sie mit dem Handrücken weg.
    Bond dachte plötzlich: Verdammt noch mal! Nie wieder werde ich eine solche Partnerin finden. Sie hat alles, was ich bei einer Frau gesucht habe. Sie ist wunderbar, im Bett und auch sonst. Sie ist unternehmungslustig, tapfer, einfallsreich und nie langweilig. Sie scheint mich zu lieben. Sie würde mich weiterleben lassen wie bisher. Sie steht allein da und ist nicht mit Freunden, Verwandtschaft oder sonstigem Anhang belastet. Und vor allem, sie braucht mich. Und ich habe einen Menschen, für den ich sorgen kann. Ich habe diese sporadischen schalen Affären satt, die immer nur ein schlechtes Gewissen hinterlassen. Ich hätte auch nichts gegen Kinder! Wir wären ein ideales Paar. Warum also nicht?
    Bond hörte sich die Worte sagen, die er noch nie ausgesprochen hatte: »Ich liebe dich, Tracy! Willst du mich heiraten?«
    Sie wurde blaß und sah ihn fragend an. Ihre Lippen zitterten. »Ist das dein Ernst?«
    »Ja, mein heiliger Ernst!«
    Sie vergrub ihr Gesicht in den Händen. Als sie ihn wieder anschaute, lächelte sie. »Entschuldige, James. Ich habe so oft davon geträumt. Es kam so unverhofft. Aber ja, natürlich will ich dich heiraten! Ich werde dir keine Szene machen. Gib mir nur einen Kuß, dann gehe ich.« Sie sah ihn ernst an, beugte sich vor, und sie küßten sich.
    Energisch stand sie auf. »Ich werde mich wohl daran gewöhnen müssen, das zu tun, was du sagst. Ich fahre jetzt nach München in die Vier Jahreszeiten. Das ist mein Lieblingshotel. Dort warte ich auf dich. Rufst du mich an? Wann können wir heiraten? Ich muß es Papa erzählen. Er wird furchtbar aufgeregt sein.«
    »Wir lassen uns in München

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