Im Dienste der Comtesse
nach ihrer Hand greifen konnte. „Soll ich deine Malutensilien holen?“, fragte er leise. „Ich warne dich. Du kannst meine obere Hälfte zeichnen – oder auch die untere –, aber nicht beides zusammen auf einem Bild.“
Sie sah ihn an und merkte, dass sein Gesichtsausdruck trotz der unverhohlenen Leidenschaft in seinem Blick immer noch voller Schalk war. Sie stand auf und schlang die Arme um seinen Nacken. Pierre zog sie an sich, streichelte ihren Rücken und murmelte Koseworte, während er ihren Hals und ihre Schulter mit Küssen bedeckte. Sie erschauerte vor Verlangen.
Sie selbst ließ die Hände über seinen Rücken wandern, und Pierre wurde völlig still in ihren Armen. Sein warmer Atem streifte ihre Schulter, und sie begann, jeden Teil seines Körpers zu erkunden, den sie erreichen konnte. Als sie schließlich gerade so weit zurückwich, dass sie ihm in die Augen sehen konnte, zitterten sie beide.
Er hob ihr Nachthemd an und zog es ihr behutsam über den Kopf. Danach nahm er ihre Hände, damit sie ihn wieder umfasste. Er streichelte ihre Brüste und liebkoste voller Verlangen die empfindsamen Spitzen. Ein glühender Strom schien von seinen Fingerspitzen auszugehen, der durch ihren ganzen Körper zuckte. Sie unterdrückte ein Aufstöhnen und klammerte sich an seine Schultern. Unwillkürlich schmiegte sie sich enger an ihn und schlang ein Bein um ihn.
Mélusine hielt hörbar den Atem an, als sie seine Erregung an der Innenseite ihres Oberschenkels spürte. Er war noch nicht in sie eingedrungen, bewegte aber die Hüften hin und her und schürte damit die Lust an ihren geheimsten Stellen.
Heftig zitternd und leise stöhnend barg sie das Gesicht an seiner Schulter. Seine Muskeln waren hart vor Anspannung. Er hatte sie vollkommen aus dem Gleichgewicht gebracht, und nun konnte sie nichts weiter tun, als sich an ihm festzuhalten, während die überwältigendsten Empfindungen über sie hereinbrachen.
„Leg dein anderes Bein um meine Hüfte“, raunte er ihr ins Ohr und hob sie leicht an. Seine Stimme war so heiser, dass sie sie beinahe nicht wiedererkannt hätte. Aber sie gehorchte, ohne zu zögern. Er hob sie noch höher, doch sie reagierte mit Abwehr, weil sie ihn nun nicht mehr so gut spüren konnte. „Warte.“
Im nächsten Moment lag sie auf dem Bett und er beugte sich über sie. Vor Überraschung hatte sie seine Schultern losgelassen, jetzt strich sie mit den Händen über seine Oberarme und die schweißfeuchte Brust.
Endlich drang er langsam und vorsichtig in sie ein. Sie schrie auf, als sie spürte, wie er sie mehr und mehr ausfüllte. Sobald sie ihn ganz in sich aufgenommen hatte, hielt er inne und atmete ein paarmal tief durch.
Mélusine schlug die Augen auf und sah ihn an. Das Morgenlicht war heller geworden, und sie konnte erkennen, dass sein Gesicht vor Leidenschaft gerötet war. Ihre Blicke trafen sich, und die tiefe Innigkeit dieses Augenblicks überwältigte sie. In den guten Zeiten ihrer Ehe mit Bertier hatte sie beide tagsüber eine eher nüchterne Freundschaft verbunden, in der sie meist verdrängten, was sich nachts in ihrem Schlafzimmer abspielte. Wenn er dann in der Dunkelheit zu ihr kam, wechselten sie nur wenige, eher höfliche Worte. Und selbst im Moment größter Leidenschaft hatten sie sich nie gegenseitig in die Augen gesehen. Oder besser gesagt, im Moment von Bertiers größter Leidenschaft. Sie hatte sich meistens nur verlegen und unbehaglich gefühlt.
„Wir könnten uns etwas erzählen“, schlug sie atemlos vor.
Pierres Augen weiteten sich ungläubig. „Du willst dich jetzt unterhalten?“
„Nein. Aber wir könnten.“
Er schüttelte den Kopf, als könnte er sich keinen Reim darauf machen, wovon sie da sprach. „Später“, stieß er gepresst hervor. „Es sei denn, du willst, dass ich jetzt aufhöre.“
„Hör nicht auf.“ Sie schlang die Beine um ihn und hob die Hüften an, um ihn noch tiefer in sich aufzunehmen.
Er stöhnte auf und begann, sich langsam in ihr zu bewegen. Sie passte sich seinem Rhythmus an und hielt den Blick fest auf Pierres Gesicht gerichtet. Ihr Herz klopfte zum Zerspringen, ihr Atem kam stoßweise. Obwohl sie vor Erregung wie durch einen Schleier sah, konnte sie dennoch die Leidenschaft in seinen Augen erkennen. Er schaute sie an, ganz bewusst. Ein neues, köstliches Gefühl stieg in ihr auf und wurde immer übermächtiger. Sehnsüchtig hob sie sich ihm entgegen, und dann war ihr plötzlich, als ertrinke sie in einem Strudel der Lust. Sie
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