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Im Dienste der Comtesse

Im Dienste der Comtesse

Titel: Im Dienste der Comtesse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: CLAIRE THORNTON
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schrie auf und spürte, wie auch er sich dem Höhepunkt näherte und sich schließlich heiß in ihr verströmte.
    Mit gesenktem Kopf und schwer atmend verharrte er über ihr. Mélusine überfiel eine süße Mattigkeit, sie war vollkommen überwältigt von der neuen Erfahrung, die er ihr eben geschenkt hatte. Sie hatte angenommen, er würde sich nun, da alles vorbei war, neben sie legen. Aber er blieb, wo er war. Anfangs war sie noch zu benommen, um sich dessen bewusst zu werden, doch dann fragte sie sich, ob Männer sich so nur bei ihrer Geliebten verhielten.
    „Werden … werden wir das noch einmal machen?“, fragte sie leise, obwohl sie spürte, dass seine Erregung nachgelassen hatte.
    Er stützte sich vorsichtig auf die Ellenbogen. „Erdrücke ich dich auch nicht?“
    „Nein.“ Ihr gefiel es, sein Gewicht auf sich zu spüren.
    „Gut. So, und vorüber wolltest du dich vorhin unterhalten?“
    Sie starrte ihn an, bemerkte dann jedoch das Funkeln in seinen Augen. „Du machst dich über mich lustig.“
    „Nein, das tue ich nicht. Ich finde meine gegenwärtige Lage … äußerst angenehm.“
    „Wirklich?“ Sein Gesichtsausdruck beantwortete ihre Frage. Eine Haarsträhne war ihm ins Gesicht gefallen, und Mélusine strich sie ihm aus der Stirn. Diese Geste vermittelte ihr ein Gefühl zärtlicher Vertrautheit. Nicht so atemberaubend wie die Wonnen, die sie eben noch genossen hatte, aber wunderbar warm und befriedigend.
    „Hm.“ Er lächelte träge.
    „Du könntest mich küssen“, schlug sie vor. Sie liebte seine Küsse.
    „Das könnte ich.“ Er beugte sich über sie und streifte ihren Mund mit seinem.
    „Das kitzelt“, murmelte sie und fuhr sich mit der Zungenspitze über die Unterlippe.
    „Du bist sehr empfindsam. Mach das auch bei mir.“
    „Was denn?“
    „Deine Zunge, an meinem Mund.“
    Sie nahm seinen Kopf zwischen ihre Hände und liebkoste sanft seine Lippen mit ihrer Zungenspitze. Sie hörte, wie er wohlig aufstöhnte und wurde kühner. Eine Weile neckten sie sich verspielt, doch irgendwann erwachte in ihnen erneut das Verlangen, und Pierre nahm mit einem leidenschaftlichen Kuss von ihrem Mund Besitz.
    „Ja“, raunte er. „Wir werden das noch einmal machen.“
    Es war bereits später Vormittag, als Mélusine in die erste Etage hinabging, um nachzusehen, ob Saint-André zurückgekehrt war. Nach dem anstrengenden Ritt am Vortag und den ungewohnten Wonnen der letzten Stunden waren ihre Muskeln etwas steif. Pierre war vor einer Stunde in sein Zimmer im Dienstbotentrakt gegangen. Er hatte gesagt, auf dem Weg dorthin wollte er nach Saint-André sehen und ihr anschließend Bescheid sagen, aber er war nicht zu ihr zurückgekommen. Sie wusste nicht, ob Saint-André nun immer noch nicht da war oder ob sich die beiden Männer ohne sie verbündet hatten.
    Es war ihr etwas peinlich, Saint-André so kurz nach ihrer Liebesnacht mit Pierre gegenüberzutreten, aber sie war zu unruhig, um noch länger warten zu können. Sie bereute die Nacht mit Pierre nicht, aber sie gab sich auch nicht der Illusion hin, alle seine Geheimnisse gelüftet oder einen Einfluss darauf zu haben, was er als Nächstes tun würde. Dafür hatte sie viele neue Fragen, die sie beantwortet haben wollte.
    Sie klopfte an die Appartementtür in der ersten Etage. Als niemand antwortete, trat sie ein. Der Hauptsalon war immer noch unmöbliert. Ihre Schritte hallten in dem leeren Raum wider, als sie zum angrenzenden Zimmer ging. Sie rechnete nicht damit, Saint-André dort anzutreffen, aber sie wollte wissen, ob er zwischenzeitlich zurückgekehrt war.
    Er hatte in der ersten Nacht auf dem Behelfsbett geschlafen. Daneben hatte man ihm eine kleine Truhe aus dem Dienstbotentrakt als Nachttisch gestellt. Sie hatte sich für diese armselige Unterbringung geschämt, aber er versicherte ihr, die Freiheit, jederzeit kommen und gehen zu können, wäre ihm viel mehr wert als elegante Möbel.
    Im Schlafzimmer standen zwei Stühle, was ihren Verdacht noch weiter schürte, die beiden Männer führten hinter ihrem Rücken Gespräche. Aber sie entdeckte kein Anzeichen, dass der Marquis seit seinem Fortgehen wieder hier gewesen war.
    Ihre Sorge wuchs, als sie wieder den Hauptsalon betrat. Sie wollte gerade das Appartement verlassen und Pierre aufsuchen, da ging die Eingangstür auf. Der anfängliche Hoffnungsschimmer wich rasch blankem Entsetzen.
    Séraphin trat über die Schwelle und sah sich dabei prüfend im Raum um. Sobald er Mélusine entdeckte, schloss

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