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Im Dreieck des Drachen

Im Dreieck des Drachen

Titel: Im Dreieck des Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Rollins
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die mächtigste Energiequelle der Welt.
    Er achtete weiterhin auf den nötigen Abstand und holte die kristalline Oberfläche auf seinem Videomonitor näher heran. Winzige Kratzer lösten sich zu Reihe um Reihe von kleinen, silbrig glänzenden Figuren und geometrischen Formen auf. Er bekam große Augen. Das war eine Inschrift!
    »Gottverdammt, Kirkland!«, murmelte er.
    »Wie bitte, Sir?«
    »Nichts. Station weiter sichern!« Er schaltete den Funk ab. Er musste nachdenken. In keinem seiner Berichte hatte Jack Kirkland eine Inschrift auf dem Kristall erwähnt, und David wusste genau, dass er nahe genug herankommen war, um das hier zu sehen. Es konnte ihm unmöglich entgangen sein. Die silbrigen Symbole glühten praktisch auf der kristallinen Oberfläche. Warum also hatte er nichts davon erwähnt? Was hatte er vor? David packte den Gashebel fester. Was hielt Jack Kirkland sonst noch geheim? In ihm schrillten sämtliche Alarmglocken. Da stimmte was nicht!
    Er schaltete seine eigene private Verbindung zur Oberfläche ein. Er hatte diese Funktion auf dem Touchpad installiert, nachdem es Probleme dabei gegeben hatte, über einen offenen Kanal direkt mit seinem Team Kontakt aufzunehmen.
    Sofort meldete sich sein Stellvertreter. »Was ist, Sir?«
    »Rolfe, wir haben vielleicht ein Problem. Ich benötige Zugriff auf sämtlichen Funkverkehr von und zur Deep Fathom, und zwar seit ihrer Ankunft.«
    »Sir, wir haben das Kommunikationssystem des Schiffs nicht angezapft.«
    »Das weiß ich. Aber es ist ein gottverdammtes Schiff. Jedes Telefongespräch musste durch ein zurückverfolgbares Satellitensystem gelaufen sein. Wir wissen vielleicht nicht, was er gesprochen hat, aber ich möchte wissen, mit wem er in Verbindung gewesen ist.«
    »Jawohl, Sir. Ich setze gleich Jeffreys darauf an.«
    »Ich komme sofort hoch. Wenn ich wieder an Deck bin, möchte ich ein paar Antworten haben.«
    »Jawohl, Commander.«
    David schaltete auf einen anderen Kanal um, funkte die Techniker des Tauchboots an und wiederholte seine Absicht, früher als geplant aufzutauchen. »Brentley soll sich bereit machen«, schloss er barsch. »Der Lieutenant kann den Babysitter für die Roboter hier unten spielen.«
    Ohne eine Bestätigung abzuwarten, schaltete er den Funk ab und blies den Ballast aus dem Tauchboot. Er schob beide Gashebel nach vorn, und die Perseus schoss mit jaulendem Antrieb zur Oberfläche.
    Was hatte Kirkland vor?
    9.42 Uhr
Vor der Küste von Yonaguni
    Die Sonne hing über dem östlichen Horizont. Jack stand am Steuerrad des schlanken, neunzehn Fuß langen Walfängers. »Verdammt«, murmelte er, als er den Motor abstellte und um die Ausläufer der Insel Yonaguni glitt.
    Vor sich hatte er die kleine Stadt Chatan, deren bunt zusammengewürfeltes Gewirr aus billigen Hotels und Restaurants mit Meeresblick sich an der Küste entlangzog. Doch nicht die Stadt nahm Jacks Aufmerksamkeit gefangen, sondern die beiden terrassenförmigen Pyramiden, die hoch über die Wogen hinausragten.
    »Erstaunlich, nicht wahr?«, meinte Karen.
    Dahinter tauchten weitere Teile der uralten Stadt auf: Basaltsäulen, Häuser ohne Dächer, scharfkantige Obelisken, konturlose Statuen. Bis zum Horizont erstreckte sich die antike Stadt, bevor sie dort im morgendlichen Dunst verschwand.
    »›Erstaunlich‹ ist kaum eine passende Beschreibung«, erwiderte Jack. »Sie haben mir zwar gesagt, was ich zu erwarten hätte, aber es dann mit eigenen Augen zu sehen …« Vor Ehrfurcht erstarb seine Stimme. Schließlich ließ er sich wieder vor dem Steuerrad nieder und gab Gas. »Hierherzukommen war das ganze Hickhack wert.«
    »Das habe ich Ihnen doch gesagt.« Auf und nieder springend jagte das Schiff auf die Stadt zu. Karen war stehen geblieben, und der Wind fegte ihr das Haar zurück und färbte ihr die Wagen rosig.
    Jack musterte seine Begleiterin aus dem Augenwinkel, wie sie da, von der Gischt umrahmt, am Bug stand. Im Hafen von Naha hatte er eine ärgerliche Stunde damit verbracht, dieses Schiff zu organisieren. Da die US -amerikanischen Militärbasen wegen der Chinesen in höchste Alarmbereitschaft versetzt waren, drängte alles zu den Schiffen, und es herrschte völliges Chaos. Er hatte eine immense Summe als Leihgebühr hinblättern müssen. Zum Glück hatte man seine American-Express-Karte akzeptiert. Als er Karen allerdings jetzt so beobachtete, wusste er, dass dieser Ausflug den Ärger ganz bestimmt wert gewesen war.
    Sie näherten sich der ersten Pyramide. Jack schaltete den

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