Im Dreieck des Drachen
vergraben, in einer Bleikammer versiegeln, so was in der Art. Aber ich weiß nicht, ob das innerhalb der kurzen Zeit noch machbar ist. Wenn nicht, dann gehen wir halt das Risiko ein und zünden eine Sprengladung so, dass sie genau auf die Basis der Säule gerichtet ist und sie dort absprengt.«
Cortez runzelte die Stirn. »Aber die kinetische Energie des Explosionsstoßes …«
»Wissen wir. Aber wie gesagt, das ist die zweitbeste Wahl. Immerhin besser, als die Hände in den Schoß zu legen. Denn dann bleibt nur noch eine einzige Möglichkeit.«
»Und die wäre?«
»Wir verabschieden uns von dieser Welt.«
Cortez zeigte einen grimmigen Ausdruck.
In das Schweigen hinein sagte Charlie: »Ich arbeite weiter mit dem Kristall und schau mal, ob ich noch etwas herauskriegen kann.« Sehr optimistisch hörte sich das nicht an.
»Damit bleibt nur noch ein Hindernis«, fuhr Jack fort. »Spangler. Ich kann nicht das Risiko eingehen, Karen länger als unbedingt nötig dort drüben zu lassen. Sobald David Wind davon bekommt, dass Sie ihn hintergehen, ist ihr Leben keinen Pfifferling mehr wert. Wir müssen dafür sorgen, dass sie draußen ist, bevor Spangler merkt, was wir tun.«
Cortez runzelte die Stirn. »Schwierig. Morgen früh evakuieren sie die Station. Eine Sicherheitsvorkehrung, bevor sie die Sprengsätze zünden. Ich habe mir bereits den Fahrplan angeschaut. Karen und ich sollen als Letzte gehen, zusammen mit Spangler.«
Karen trat vor die Kamera. »Und nach dem Vorfall von heute bezweifle ich, dass mich Spangler morgen aus den Augen lassen wird.«
»Offenbar werden wir dann erneut auf Ihre Hilfe angewiesen sein, Professor Cortez. Mein Schiff ist eine halbe Tagesreise von Ihnen entfernt. Sobald wir nah genug herangekommen sind, werde ich in meinem eigenen Tauchboot runtergehen. Von da an werden wir zusammenarbeiten müssen, um Karen dem Mann heimlich vor der Nase wegzuschnappen.«
»Ich werde tun, was ich kann. Ich zeige Dr. Grace, was ich von der Neptune weiß, und wir werden schon mal eine Art Drehbuch entwickeln.«
Jack nickte. »Ich nehme Kontakt auf, sobald ich unterwegs bin.«
Irgendwo hinter Karen schlug eine Luke zu. Sowohl sie als auch Cortez vollführten einen Satz. »Da kommt jemand«, zischte Karen und sah auf den Bildschirm. »Wir müssen abschalten.«
Jack erwiderte ihren Blick. »Bis morgen dann.«
Karen berührte den Bildschirm, als die Verbindung abbrach.
Cortez holte die DVD heraus und steckte sie in die Tasche. »Ich werde mich mit den Leuten in Verbindung setzen, sobald ich Sie in Ihren Raum zurückverfrachtet habe. Morgen ist ein völlig neuer Tag. Wir werden das durchstehen – Sie und die Welt.«
Karen grinste. Irgendwo in sich entdeckte sie einen Funken Hoffnung. Sie erinnerte sich an Jacks letzte Bemerkung: Bis morgen dann. Sie wollte ihn beim Wort nehmen.
22.55 Uhr
»Sie haben recht gehabt, Sir«, sagte Rolfe und streifte sich das Headset ab.
David, der zusammengekauert in seiner Kabine saß, riss sich das eigene Headset herunter und schleuderte es quer durch den Raum. Die beiden Männer hatten mit Jeffreys Hilfe das geheime Gespräch mit Kirklands Schiff mitgehört. »Das Schwein ist immer noch am Leben! Beim nächsten Mal schiebe ich Kirkland eine Granate in den Arsch. Damit er auch wirklich tot bleibt.«
»Jawohl, Sir. Wie lauten Ihre Befehle?«
David lehnte sich in seinen Sitz zurück und verschränkte die Finger über dem Bauch. Er hatte nur den letzten Teil des Gesprächs mitbekommen. Jeffreys, der Kommunikationsexperte des Teams, war mit einem Ohr immer am Draht geblieben und hatte gewusst, wann die Verbindung aufgenommen wurde, aber das verdammte Ding war äußerst raffiniert verschlüsselt gewesen. Als Jeffreys den Code endlich geknackt hatte, war das Gespräch gerade dem Ende entgegengegangen. Dennoch hatte David genug gehört. Die Gruppe wollte Sabotage begehen und die Frau befreien.
»Sir?«
Er räusperte sich, während er im Kopf einen Plan entwarf. »Wir halten still. Lassen sie im Glauben, sie hätten gewonnen.«
»Wann schlagen wir dann zu?«
»Sobald wir wissen, dass Kirkland hierher unterwegs ist. Nicht mehr auf seinem Schiff. Auf sich allein gestellt.« Er richtete sich auf. »Dann bringen wir die Sache zum Abschluss. Sie kapern sein Schiff, zerstören alle Kommunikationseinrichtungen und überlassen Jack mir. Solange ich die Frau hierhabe, wird er ganz sicher kommen.«
Rolfe nickte. »Sehr gut, Sir. Aber was ist mit Cortez?«
David grinste und löste
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