Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Im Dreieck des Drachen

Im Dreieck des Drachen

Titel: Im Dreieck des Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Rollins
Vom Netzwerk:
Kommandant seufzte und hob die Hände. »Du bist ein verdammt harter Brocken, Jack.« Er stand auf. »Die Besprechung sollte gleich beginnen. Vermutlich verstehst du, wie wichtig unsere Arbeit hier draußen ist.«
    Jack nickte und erhob sich ebenfalls. »Natürlich. Es geht um Air Force One. Um den Präsidenten.«
    »Um mehr als das, Jack. Wir haben schon zuvor Präsidenten verloren. Aber niemals unter solchen Umständen, inmitten einer weltweiten Katastrophe. Der Rest der Welt mag die Vereinigten Staaten und deren internationale Politik verachten – das hindert sie nicht daran, uns zu Zeiten einer Krise als Führungsnation zu betrachten. Und jetzt sind wir führungslos, steuerlos.«
    »Was ist mit dem Vizepräsidenten? Lawrence Nafe?«
    »Wie ich sehe, hältst du dich zumindest beim Weltgeschehen auf dem Laufenden«, neckte ihn Houston ein wenig, aber seine Stimme wurde rasch wieder traurig. Besorgt zog er die Brauen zusammen. »Washington schreit nach Antworten. Bevor Nafe seinen Eid leisten kann, müssen wir alles über Präsident Bishops Schicksal herausbekommen. Es sind bereits Gerüchte in Umlauf. Einige behaupten, Terroristen seien am Werk gewesen – Araber, Russen, Chinesen, Serben oder sogar die IRA . Such dir was aus! Einige sagen, es sei bloß ein Schwindel. Einige sagen, es handele sich um eine Verschwörung, die mit Kennedy zusammenhängt.« Der Admiral schüttelte den Kopf. »Es ist alles ein einziges Chaos. Damit die Ordnung wiederhergestellt werden kann, benötigen wir konkrete Antworten. Wir brauchen eine Leiche, die wir mit dem üblichen Pomp bestatten können. Deswegen sind wir hier.«
    Jack hatte Mark Houston nie so voller Sorge erlebt. »Ich werde mein Bestes tun«, sagte er ernst. »Bitten Sie einfach um etwas, und ich werd’s tun.«
    »Weniger habe ich von dir nie erwartet.« Bevor ihn Jack daran hätte hindern können, streckte der Admiral die Arme aus und drückte ihn kurz an sich. »Und ob du es glaubst oder nicht, Jack, es freut mich, dich wiederzusehen. Willkommen auf der Gibraltar !«
    Außerstande zu sprechen erstarrte Jack in der Umarmung des Mannes.
    Houston ließ ihn los und ging zur Tür. »Ich muss mich noch um ein paar Dinge in letzter Minute kümmern, aber bediene dich ruhig mit den Schnittchen, Jack. Der Eiersalat ist besonders gut. Echte Eier, nicht dieser Pulverscheiß.« Der Admiral lächelte ihn müde an und ging, wobei er die Tür hinter sich schloss.
    Wieder allein, sank Jack in einen der Sessel. Er wischte sich die feuchten Handflächen an seiner Hose ab. Die Last der Situation drückte ihn allmählich nieder. Zum ersten Mal seit einem Jahrzehnt spürte er erneut die Augen der Welt auf sich gerichtet.
    Drei Stunden später war Jack wieder an Bord der Deep Fathom, jedoch nicht für lange. In seinem blauen Norseman-Taucheranzug bestieg er das Cockpit der Nautilus 2000 und quetschte sich auf den engen Sitz. Gleich darauf schloss er sich an die Bio-Sensor-Monitore an und hängte sich das Mikrofon um. Zusammen mit Lisa, die im Ruderhaus der Fathom saß, ging er die Sicherheitscheckliste vor einem Tauchgang durch.
    Charlie stapfte auf dem Tauchboot herum, das hinter der Fathom dümpelte, und kontrollierte die Schweißnähte, während Robert in Maske und Schnorchel das Schiff von unten begutachtete. Jack hatte selbst alles überprüft, aber seine Mannschaft ging keinerlei Risiken ein. »Überprüft alles doppelt!«, hatte er ihnen eingehämmert.
    Charlie kletterte zu Jack hinüber und sah seinen Freund besorgt an. »Willst du das wirklich tun, Mann ? Ist ’n langer Weg nach unten. So tief bist du mit diesem Mädel noch nie runter.«
    »Sie ist für diese Tiefe ausgelegt.«
    »Vielleicht auf dem Reißbrett. Das hier ist jedoch das wirkliche Leben. Der Ozean hält so seine Überraschungen bereit. Er kann ein richtiger Schweinehund sein.«
    Jack sah zu dem jamaikanischen Geologen auf. »Ich fahre, Charlie.«
    »Na gut, Mann. Ist dein Begräbnis.«
    Jack umklammerte die Hand des großen Mannes. Dann ließ Charlie die Plastikkuppel über seinen Kopf herab und schraubte sie fest. Anschließend gab er Zeichen, dass alles in Ordnung war, und sprang vom Tauchboot zu dem Meeresbiologen ins Wasser, während Jack die letzten Punkte auf seiner Checkliste abarbeitete.
    Die anderen Suchschiffe lagen in einem weiten Kreis um die Fathom herum. Im Süden erfüllte die Gibraltar den Horizont. Über ihnen zog ein Sea-Knight-Helikopter summend seine Bahn. Aller Augen blieben auf Jack und sein

Weitere Kostenlose Bücher