Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Im Dunkel der Nacht (German Edition)

Im Dunkel der Nacht (German Edition)

Titel: Im Dunkel der Nacht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Carr
Vom Netzwerk:
offiziell.«
    »Was soll das heißen?«
    Er stellte den Teller vor ihr ab und ging zurück an den Herd. »Sie leben alle im Umkreis von fünf Meilen um das Haus meiner Mutter verstreut. Es ist immer noch das Zentrum der Familie. Sie sind ständig dort. Zwei von ihnen haben selbst Kinder, die auch die ganze Zeit dort sind. Zum Glück sind da auch ein paar Jungen dabei. Es ist chaotisch.«
    Es klang paradiesisch. »Und Sie? Sind Sie auch ständig dort?«
    »Oft genug.«
    Sie fing an zu essen und blickte erstaunt auf, als er ihr Pfeffer-und Salzstreuer hinstellte.
    »Ich weiß nicht, wie Sie es mögen. Vermutlich schmeckt es ziemlich eintönig«, sagte er.
    Sie hatte den Geschmack, ehrlich gesagt, noch gar nicht auf sich wirken lassen, doch er hatte recht. Sie streute etwas Salz darüber, und so schmeckte es wirklich besser. Eigentlich war es sogar richtig gut. Sie widmete sich dem Essen.
    Sie sah wie ein Teenager aus, und sie duftete nach Shampoo und Körperlotion. Sie war die Treppe in den Flanellhosen ihres Pyjamas heruntergekommen, in Kombination mit einem ausgewaschenen grauen Kapuzenpullover, dessen Ärmel ausgefranst waren. An den Füßen trug sie gefälschte Schuhe von UGG . Nachdem ihn seine Nichte dazu auserkoren hatte, ihr richtige UGG -Schuhe zu Weihnachten zu schenken, kannte er den Unterschied zwischen Original und Fälschung. In jedem Fall kannte er den Preisunterschied.
    Sie wirkte noch immer ein wenig so, als würde sie schlafwandeln. Er nahm sich selbst eine Portion Eier und setzte sich ihr gegenüber an den Tisch. »Geht es Ihnen besser?«
    Sie sah von ihrem Teller auf. »Nicht wirklich. Es war eine harte Landung, wissen Sie.«
    Er nickte.
    Sie rückte vom Tisch ab und blickte auf ihren leeren Teller. »Gehört das auch zu Ihren Aufgaben? Fahren Sie die Leute immer nach Hause und braten ihnen Eier?«
    Erwischt! »Nein.«
    »Aber heute schon.« Sie wischte sich die Lippen an einer Serviette ab.
    »Ja.«
    Sie war still und wartete darauf, dass er mehr sagte. Sie strahlte eine Ruhe aus, die ihm zuvor nie aufgefallen war. Sie war es gewohnt, den Leuten zuzuhören, und wartete darauf, dass diese ihre Geschichten erzählten. Schließlich sagte er: »Ich hielt es für angebracht.«
    Sie lächelte. »Wie oft habe ich das schon in der Notaufnahme gehört? Manchmal bin ich der Meinung, man müsste den Notruf wählen, wenn jemand diesen Satz sagt.«
    Er lächelte auch. »Ich hoffe, wir müssen in dem Fall nicht nähen?«
    »Hm, wir werden sehen.« Sie stand auf, beugte sich über den Tisch und berührte mit ihren Lippen die seinen. »Danke«, flüsterte sie.
    Er fuhr mit seiner Hand in ihr Haar und brachte ihre Lippen zurück an seine eigenen.
    Diesmal war es kein Hauch, sondern eine Offenbarung, die zugleich süß und heiß war und seine Brust zwischen Krampf und Explosion pendeln ließ. Ihm kam in den Sinn, den Tisch mit einer Armbewegung abzuräumen und sie direkt hier zu nehmen. Eine noch bessere Idee war es, sie auf seinen Armen nach oben zu tragen.
    Sie lösten sich voneinander, und sie blickte ihn an. Ihre Hände lagen zu beiden Seiten ihres Tellers auf dem Tisch. »Wow. Ich bin mir ziemlich sicher, dass das nicht zum Standardprotokoll gehört.«
    »Es hat sich so ergeben. Man kann in diesen Handbüchern nicht alles berücksichtigen.«
    »Sie legen es also nach Bedarf aus?« Ihre Pupillen waren geweitet.
    Er nickte, während sein Puls sich langsam wieder normalisierte. »Muss ich mich dafür entschuldigen?« Er würde es tun, wenn sie es verlangte, aber es wäre gelogen.
    Ihre Augen verengten sich, während sie nachdachte. Es war süß. Wie ein Kätzchen, das über den nächsten Schritt grübelte. Sie schüttelte den Kopf und stand auf. »Ich schätze, ich habe damit angefangen.«
    »Ja, aber ich habe es zu Ende gebracht.«
    »Darüber können wir diskutieren, wenn es wirklich zu Ende ist.«
    Sie fing an, den Tisch abzuräumen.
    Er nahm seinen Teller und folgte ihr zum Spülbecken. »Schön, dass du es noch nicht als beendet ansiehst.«
    Sie kratzte die Reste auf ihrem Teller in die Spüle und stellte den Teller anschließend in die Spülmaschine. »Wir sind beide erwachsen.«
    Dessen war sich Zach nicht so sicher. Er kam sich in ihrer Nähe mehr wie ein Teenager vor. Sie trieb seinen Puls in die Höhe und brachte ihn zum Schwitzen.
    »Das heißt, wir wissen beide, in welcher emotional aufgeheizten Situation wir uns hier befinden. Da können Dinge passieren, die nichts zu bedeuten haben, und man weiß

Weitere Kostenlose Bücher