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Im Dunkel der Nacht (German Edition)

Im Dunkel der Nacht (German Edition)

Titel: Im Dunkel der Nacht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Carr
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am Gesicht anderer Leute zu saugen.
    Frank fuhr fort. »Und du hast es nicht gehört, weil du was getan hast?«
    »Ich habe Eier gekocht.«
    »Und das ist keine Umschreibung für … du weißt schon?« Frank sah ihn jetzt direkt an.
    Wer würde das als Umschreibung für Sex benutzen? Vermutlich nur Frank. »Nein, Frank. Es ist keine Umschreibung für nichts. Ich habe für sie gekocht.«
    »Du verlierst die Kontrolle, Großer.« Frank grinste.
    Wenn er wüsste. Zach grinste zurück. »Wie du meinst, Frank.«
    »Die Schachtel ist in Ordnung, meine Herren«, sagte Klein Hillary.
    »Es sind keine Fingerabdrücke drauf. Entweder hat sie jemand abgewischt oder Handschuhe getragen.«
    »Was ist drin?«, fragte Zach vom Schreibtisch aus. Er würde ihr nicht wieder auf den Leib rücken. So viel stand fest.
    »Kommen Sie her und schauen Sie selbst nach, Sie Faulpelz. Muss ich Ihnen denn alles erzählen?« Sie legte die Hände an die Hüfte und blickte verärgert drein. Vielleicht war das aber auch einfach nur ihr normales Gesicht. Sie wirkte oft verärgert.
    Sie gingen zum Tisch. Klein Hillary zog ein Foto aus der Schachtel, das gleiche Foto, das sie von Veronica Osborne erhalten hatten. Es sah allerdings alt aus. Die Ränder waren vergilbt, und in der unteren rechten Ecke hatten sich braune Flecken gebildet.
    »Keine brandheißen Neuigkeiten«, stellte Frank fest.
    Enttäuscht wandte sich Zach ab. Er spürte die Frustration in sich wachsen.
    »Wollen Sie gar nicht wissen, was auf Seite B gespielt wird, Großer?«, fragte Klein Hillary. »Es hat einen guten Rhythmus, und man kann gut dazu tanzen.«
    Zach drehte sich um, und sie zeigte ihnen die Rückseite des Fotos. Dort stand in großer, schwungvoller Schrift geschrieben: »Ich und Schokostreusel. Sommer 1990.«
    Missmutig sichtete Zach die Aktenordner. Es standen mehr als zwölf Kartons in seinem Büro, allesamt voll mit modrigem Papier, das den Aufstieg und Fall der Sierra School für Jungen dokumentierte. Er hatte gehofft, eine Liste mit Angestellten oder Schülern zu finden, die zur gleichen Zeit dort waren wie Max. Dann hätten er und Frank weitere Spuren, denen sie nachgehen konnten, während die Kriminaltechnik das Anwesen oben in den Sierras zerpflückte.
    Bis jetzt hatte man einige Räume entdeckt, in denen Blutspritzer zu finden waren, und einen Kellerraum, den die Kriminaltechniker nur »Samenzentrale« nannten. Der Ort war wie ein Gruselkabinett. Kindesmisshandlung unterlag in ganz Kalifornien einer Verjährungsfrist, doch nicht schwere Vergewaltigung. Der Fall konnte also schnell unschöne Dimensionen annehmen.
    »Wirst du ihr von der Schachtel erzählen?«, fragte Frank.
    »Ich denke, das muss ich. Jemand war vor ihrer Haustür. Sie sollte besser nicht dort bleiben.«
    »Der Staat wird ihr kein Hotelzimmer zahlen, erst recht keinen Umzug«, stellte Frank fest.
    Das wusste Zach. Der Staat hatte fiskalpolitisch erst vor einem Jahr nur knapp eine Klippe umschifft, sodass noch immer allerlei hektische Sparmaßnahmen in Gang waren. »Ich werde mit ihr reden. Wir werden eine Lösung finden.«
    Er zog Handschuhe an und öffnete den Karton, der ihm am nächsten stand. Ihm schlug der Geruch von Schimmel entgegen. Er konnte die Etiketten auf den meisten Mappen aus Manilakarton nicht mehr entziffern, die Zeit und die Elemente hatten der Schrift zugesetzt.
    »Wann wirst du mit ihr sprechen?«, fragte Frank und öffnete ebenfalls einen Karton. Er verzog über den Gestank das Gesicht.
    »Ich werde wohl nach der Arbeit vorbeifahren.« Er sah auf die Uhr. Es war schon später Nachmittag.
    »Erwartet sie dich?« Frank zog einen Stapel Akten heraus und legte sie auf seinen Schreibtisch.
    Zach tat es ihm gleich. »Ich weiß es nicht.«
    Frank sah ihn vorwurfsvoll an. »Die Ladies mögen es, wenn man sich ankündigt.«
    »Von welcher deiner Frauen hast du das denn?« Die Unterlagen in den Mappen schienen sich allesamt um Versicherung und Instandhaltung von Fahrzeugen zu drehen. Zach warf einen Blick auf die Unterschriften und versuchte, einen Namen zu entziffern. Er glaubte, Aaron Joiner lesen zu können. Diese Dokumente würden ihnen nichts nützen.
    Frank überlegte für einen Moment. »Ich glaube, das hat mir Mary beigebracht.« Er seufzte. »Sie hatte einfach Klasse.«
    Zach schüttelte den Kopf. Frank hatte noch immer eine Schwäche für Ehefrau Nummer eins. »Na, wenn das Mary gesagt hat. Ich werde Veronica anrufen, bevor ich das Büro verlassen, und ihr sagen, dass ich

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