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Im Dunkel der Nacht (German Edition)

Im Dunkel der Nacht (German Edition)

Titel: Im Dunkel der Nacht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Carr
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Kuss gespürt.
    »Na ja, es hätte eine wesentlich bessere Story abgegeben, als ›Er hat mich über dem dreckigen Frühstücksgeschirr geküsst, dann haben wir noch geredet, und er ist gegangen‹.« Tina hob die Arme über den Kopf und streckte sich.
    Eine bessere Story wäre es vielleicht gewesen, aber eine bessere Wahl? Wohl kaum. »Gute Geschichte hin oder her, ich erzähle dir nur, wie es war. Vielleicht denke ich darüber nach, Polizisten doch noch mal eine Chance zu geben.«
    »Das nenne ich Prinzipien, Lady. Ein heißer Kuss, und schon wird aus der harten Krankenschwester ein Haufen Pudding.«
    Tina lachte dreckig. Es war irgendwo zwischen einem kehligen Kichern und schallendem Gelächter, was Veronica tief in ihrem Inneren guttat.
    Und doch, es war mehr als nur ein unglaublich sinnlicher Kuss, der sie zum Umdenken brachte. »Er scheint anders zu sein.«
    »Er küsst zumindest besser als dein Letzter. Wie hast du den doch gleich genannt? Dauerlutscher?« Tina nahm einen weiteren Schluck Tee und gähnte.
    Veronica schüttelte es. Dauerlutscher. Oder war es Echsenzunge gewesen? Es war in jedem Fall kein Kompliment. Veronica hatte immer das Gefühl gehabt, ihr Mund wäre für ihn ein Eis am Stiel gewesen, das er ringsherum ableckte. »Daran liegt es nicht allein.«
    Tina kicherte. »Sicher nicht. Ich habe diesen Mann laufen sehen. Er hat noch ein paar andere Dinge, die für ihn sprechen.«
    »Es ist noch mehr. Er hat offenbar keinen Kontrollzwang wie die meisten Polizisten. Er behandelt mich wie … ein menschliches Wesen.«
    »Menschliches Wesen, was? Wie romantisch«, scherzte Tina.
    Veronica runzelte die Stirn. Nein, aber vielleicht war Romantik auch nicht mehr das, was sie suchte. Vielleicht war es nie das gewesen, was sie wollte. Es war für sie immer wahnsinnig einfach gewesen, Männer aus den nichtigsten Gründen abzuservieren. Schlechte Küsse. Eingerissene Fingernägel. Schmutzige Autos.
    Einige, ja, einige hatte sie aus gutem Grund abserviert. Die, die zu viel tranken. Die, die den Eindruck machten, als würden sie jeden Moment explodieren. Sie hatte an genug Al-Anon-Treffen teilgenommen, um zu wissen, dass sie nicht ihren Daddy heiraten musste. »Du weißt schon, was ich meine.«
    Zu ihrer Überraschung lächelte Tina. »Sicher. Und es wird auch Zeit.«
    »Apropos, es wird Zeit, dass du nach Hause und in dein Bett kommst. Du siehst aus, als würdest du gleich auf meiner Couch einschlafen.«
    »Sie ist sehr bequem. Du müsstest mir nur eine Decke überwerfen. Die Fleecedecke am Fußende deines Betts zum Beispiel, die mag ich.« Tina lächelte und gähnte.
    »Ich hätte kein Problem damit, aber du bist zu Hause sicher besser dran.«
    Tina stand auf. »Du hast recht. Kann ich dich auch wirklich alleine lassen?«
    »Na klar.«
    Es ging ihr gut, trotz allem.
    »Sperr hinter mir ab, ja?«
    Veronica musste lachen. »Das hat Zach auch gesagt.«
    »Also, was ist es?«, fragte Zach Klein Hillary im Labor der Gerichtsmedizin.
    Sie sah zu ihm auf und lächelte. »Es ist eine Schachtel, McKnight. Wonach sieht es denn aus?«
    »Sie wissen schon, was ich meine.« Hatte sie doch einen Sinn für Humor? Er sah sie an.
    Sie richtete sich auf. »Hören Sie auf, mir in den Nacken zu atmen, ja? Das beschleunigt die Sache nicht im Geringsten. Sie wollen doch stichhaltige Beweise, oder?«
    Er nickte.
    »Dann halten Sie gefälligst Abstand und lassen Sie mich meine Arbeit machen«, sagte sie höflich.
    Er wusste, dass sie recht hatte, aber das machte es nicht einfacher. Er ging etwas zurück und lehnte sich an einen Schreibtisch neben Frank.
    »Also, noch mal von vorn«, sagte Frank, während er mit einem Zahnstocher im Mund herumspielte. »Wo hast du diese Schachtel gefunden?«
    Zach wollte Frank nicht zu viele Details preisgeben. Es war schließlich … privat. Auch wenn es nur ein Kuss war, war es immerhin ein verdammt guter Kuss. »Vor Veronica Osbornes Tür.«
    »Und wann?« Franks Stimme war so ruhig, als fragte er Zach nach dem Wetterbericht.
    »Als ich gegangen bin.« Sich an die Fakten zu halten, aber nicht zu viel zu sagen war oft die beste Strategie.
    »Sie wurde also vor der Tür abgelegt, während du dort warst?« Frank hob eine Augenbraue.
    »Ja, Frank. Jemand muss sie auf der Türschwelle abgestellt haben, während ich mit ihr in der Wohnung war.« Jetzt wurde es peinlich. Der große, starke, beschützende Polizist merkte nicht, dass jemand eine Schachtel vor die Tür legte, weil er zu beschäftigt damit war,

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