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Im Dunkel der Nacht (German Edition)

Im Dunkel der Nacht (German Edition)

Titel: Im Dunkel der Nacht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Carr
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Es war zu viel. Ich musste gehen.« Burton zitterte. Er machte den Eindruck, als würde er gleich zusammenklappen.
    »Oh, Sie armes Baby. Sie hatten also doch einen kleinen Rest an Gewissen, der Sie quälte. Nun, ich habe kein Mitleid mit Ihnen. Sie sind schlicht und ergreifend ein Mörder. Sie verdienen es nicht zu leben – und schon gar nicht glücklich bis ans Ende Ihrer Tage.«
    In Burtons Augen blitzte etwas auf. »Ja. Ich bin ein Mörder. Ich habe Max Shelden und George Osborne umgebracht. Das Blut zweier Menschen klebt an meinen Händen. Das Blut wie vieler Menschen hast du an den Händen, Gary? Wie viele hast du auf dem Gewissen?«
    »Zwei.« Gary hob den Kopf. »Die Schlampe und den Vergewaltiger.«
    »Mit Veronica wären es drei.«
    Gary nickte.
    »Wenn du sie umbringst, hättest du mehr Leute getötet als ich, Gary. Macht dich das dann nicht zu einem schlechteren Menschen als mich?«
    »Nein!«, schrie Gary. »Ich habe nicht aus Wut getötet. Ich habe nicht aus Spaß getötet oder um eine erbärmliche Lüge zu schützen. Ich habe im Namen der Gerechtigkeit getötet. Und nur die, die es verdient hatten.«
    »Ich glaube nicht, dass dein Motiv einen Unterschied macht, Gary. Du hast dennoch getötet. Und es war sicherlich keine Notwehr.«
    »Aber Schutz.« Gary atmete jetzt schwerer. »Ich habe Max verteidigt.«
    »Max ist seit zwanzig Jahren tot. Es ist viel zu spät, um ihn noch zu verteidigen, Gary. Es geht hier überhaupt nicht um Max.« Burton ging einen weiteren Schritt auf ihn zu.
    »Es geht nur um Max!« Es ging um die Knochen und welchen Auftrag sie ihm gegeben hatten. Er tat es nicht zum Vergnügen.
    »Tatsächlich? Was hat Max mit all dem noch zu tun, Gary?« Burton klang fast amüsiert.
    »Sein Bild war in der Zeitung. Direkt neben Ihrem. Es war so, als hätte er mich zu Ihnen geführt. Also bin ich Ihnen gefolgt, und wo kam ich heraus? Bei der Schlampe! Er führte mich. Er wollte, dass ich sie bestrafe.« Gary beruhigte sich etwas, als er daran dachte, wie es war, der Schlampe beim Sterben zuzusehen.
    »Und hast du das getan, Gary? Hast du sie bestraft?«
    »Sie wollten auch, dass ich sie bestrafe, nicht wahr? Ich habe gesehen, wie Sie sie geschlagen haben.« Gary lächelte verschlagen. »Ich habe sie nur auf die gleiche Weise bestraft, wie sie uns früher bestraft hat. Ich habe sie gefesselt, wie sie uns gefesselt hat. Oh, Verzeihung, sie hat uns natürlich
gezüchtigt
. Also habe ich sie auch gezüchtigt. Ich habe sie gezüchtigt, bis keine Notwendigkeit mehr bestand, sie je wieder züchtigen zu müssen.«
    Burton schloss einen Moment die Augen und schwankte. Langsam öffnete er sie wieder. »Und Arnott? Was hat sich bei ihm zugetragen?«
    »Sie haben mich auch zu ihm geführt. So, als ob Max Sie als Wegweiser benutzt hätte. Als ob er in mein Ohr geflüstert hätte.« Es hatte sich so gut angefühlt, wieder einen Freund zu haben.
    »Was hast du mit Arnott gemacht?«, fragte Burton.
    Gary zuckte mit den Schultern und wandte sich ab. »Das war schwerer. Ich … ich nahm an, ich würde es mehr genießen, doch das war ein Irrtum. Eine weitere Lektion, die mir Max beibrachte. Auch wenn ich mordete, musste ich mich noch lange nicht mit euch auf eine Ebene stellen. Ich musste nicht wie ihr sein! Es musste mir keine Befriedigung verschaffen.«
    »Du hattest Angst, so zu werden wie ich?« Burton ging einen weiteren Schritt auf ihn zu.
    »Ja. Ihnen hat gefallen, was Sie in der Sierra School veranstaltet haben. Sie können vorgeben, es zu bereuen, doch ich erinnere mich. Ich erinnere mich daran, wie rot Ihr Gesicht wurde und wie schwer Sie atmeten. Wie Sie anschließend immer zur Schlampe gingen. Wie Sie es mit Ihr trieben und trieben und trieben, während Sie schwitzten und grunzten wie ein Schwein. Sie haben sich daran aufgegeilt, nicht wahr? Sie haben sich ganz groß gefühlt, weil Sie kleine Kinder schlagen konnten.« Garys Magen drehte sich noch heute um, wenn er zurückdachte.
    Burton ließ den Kopf hängen, seine Haltung sackte zusammen.
    »Es bringt nichts, dich anzulügen, Gary. Du weißt, was ich bin. Du weißt, was ich getan habe. Du hast meine schlimmsten Seiten erlebt.« Er hob den Kopf. »Aber du bist mir gar nicht so unähnlich, weißt du?«
    »Und ob ich das bin!« Mistkerl. Er war nicht im Geringsten wie der Teufel.
    »Du hast ebenso viele Menschen getötet wie ich. Und vielleicht bist du sogar noch schlimmer, denn ich habe niemanden vergewaltigt.«
    »Ich auch nicht.«
    »Ryan Arnott

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