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Im Dunkel des Deltas (Detective Dave Robicheaux) (German Edition)

Im Dunkel des Deltas (Detective Dave Robicheaux) (German Edition)

Titel: Im Dunkel des Deltas (Detective Dave Robicheaux) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Lee Burke
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ich. »Er ist nicht wieder heimgekommen. Ich glaube, er ist einer der Jungs, die von Nixon und Kissinger abgeschrieben wurden.«
    »Ich versteh nicht recht.«
    »Batist hat sie heute morgen auf dem Fensterbrett des Köderladens gefunden. Es handelt sich um eine Art makabren Scherz. Gestern abend hat jemand ein rostiges Fußeisen auf den Sitz von meinem Pickup gelegt.«
    »Hast du dem Sheriff Bescheid gesagt?«
    »Ich red am Montag mit ihm.«
    Ich kaute eine Portion Studentenfutter und ließ mir keine Gefühlsregung anmerken.
    »Alafair schläft noch. Wollen wir ein Weilchen reingehen?«
    »Na klar.«
    Ein paar Minuten später lagen wir auf den Laken in unserem Schlafzimmer. Die hauchzarten, mit Rosen bedruckten weißen Vorhänge bauschten sich im Wind, der durch die Azaleen und Pecanbäume im Garten neben dem Haus wehte. Ich habe noch nie eine Frau gekannt, die so küssen konnte wie Bootsie. Sie schob ihr Gesicht dicht an meins, öffnete den Mund, legte dann den Kopf leicht schräg, berührte mit trockenen Lippen die meinen, nahm sie wieder weg und schaute mir dabei unverwandt in die Augen. Dann strich sie wieder mit den Lippen über meinen Mund, zeichnete mit den Fingernägeln langsam einen Kreis am Haaransatz in meinem Nacken und ließ die rechte Hand hinab zu meinem Bauch wandern, während ihre Zunge über meine Zähne glitt.
    Sie kannte keinerlei Hemmung oder Befangenheit, wenn wir uns liebten, weder Grenzen noch Zurückhaltung. Sie setzte sich auf mich, nahm mich in die Hand und schob mich tief in sich hinein, während sich ihre Schenkel öffneten und ein leiser, gurrender Laut aus ihrer Kehle drang. Dann stützte sie sich auf beide Arme, so daß ihre Brüste unmittelbar vor meinem Gesicht waren, und ihr Atem ging jetzt schneller, und ein dünner Schweißfilm glänzte auf ihrer Haut. Ich spürte, wie ihre Hitze sich auf meine Lenden übertrug, als wäre sie es, die in diesem Moment über uns beide gebot. Sie beugte sich tiefer herab, umschlang mich, schob die Füße unter meine Schenkel, während sich ihr Gesicht rötete, kleiner wurde, nach innen gekehrt, und ihr feuchtes Haar wie Honigkringel an der Haut lag. Vor meinem geistigen Auge sah ich einen großen strammen Tarpon, dick und prall und voller Lebenslust, der durch rosa Korallentunnel und über wogende Venusfächer glitt und dann in einem gleißenden Gischtschwall durch eine Welle brach.
    Hinterher lag sie in meinem Arm und berührte all die Stellen, die für mich Zeichen meiner Sterblichkeit und meines fortschreitenden Alters waren – den weißen Haarstreifen an meiner Schläfe, meinen Schnurrbart, der jetzt silbern gesprenkelt war, die ausgezackte, von einer 38er Kugel stammende Vertiefung unter meinem linken Schlüsselbein, die graue, wie ein plattgedrückter Regenwurm wirkende Narbe an meinem Bauch, die ein Pungi-Stock hinterlassen hatte, und die pfeilförmigen Schrammen an meinem Schenkel, wo nach wie vor die Stahlsplitter einer Springmine im Fleisch steckten. Dann kuschelte sie sich an mich und küßte mich auf die Wange.
    »Wofür ist das?« sagte ich.
    »Weil du der Beste bist,
Cher

    »Du ebenfalls, Bootsie.«
    »Aber du verschweigst mir etwas.«
    »Ich habe ein ungutes Gefühl bei dieser Sache.«
    Sie stützte sich auf einen Ellbogen und schaute mir ins Gesicht. In dem von draußen einfallenden Licht wirkte ihr nackter Hintern wie aus rosa Marmor gemeißelt.
    »Es geht um diese beiden Morde«, sagte ich. »Wir haben’s hier nicht mit den hiesigen Trotteln zu tun.«
    »Sondern?«
    »Es ist immer wieder die alte Geschichte, Bootsie. Wenn dort, wo sie herkommen, alles im Eimer ist, sind wir dran. Und bis wir draufkommen, daß wir es mit richtig schweren Jungs zu tun haben, haben die schon alles kurz und klein geschlagen.«
    »Deswegen haben wir Cops wie dich«, sagte sie und versuchte zu lächeln. »Wir können Südlouisiana nicht von der übrigen Welt abkoppeln«, fügte sie hinzu, als ich nicht antwortete.
    Sie schmiegte sich an mich und legte mir ihre Hand aufs Herz. Sie roch nach Shampoo und Blumen und der milchigen Hitze, die ihre Haut verströmte. Draußen hörte ich das aufgeregte Krächzen der Krähen in den Bäumen, als die Sonne wie ein gleißender Spiegel durch die Wolken brach.

7
    Man kann getrost behaupten, daß es sich bei sogenannten Söldnern aller Wahrscheinlichkeit nach zum Großteil um verblendete, ungebildete Menschen handelt, die sich vor Frauen fürchten und irgendwelche körperlichen Mängel haben. Ihre politische Moral

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