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Im Falle einer Falle

Im Falle einer Falle

Titel: Im Falle einer Falle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. A. Fair
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zur Verfügung. Sie hatte einen Kunden, der vor zwei Jahren mit uns Anstände hatte, und seitdem ist sie ziemlich vorsichtig. Sie verlangte von Rodney Harper Referenzen, und darauf ging er dann auch ein. Er brachte eine Referenz von der Baufirma Lathrop, Lucas & Manly. Sie erklärten, Rodney Harper wäre ihnen seit einigen Jahren bekannt, und sie könnten sich für seine Unbescholtenheit verbürgen.«
    »Hast du mit Lathrop, Lucas & Manly gesprochen?«
    »Nein, wir begnügten uns mit Katherine Elliots Angaben. Es schien alles ganz in Ordnung zu sein. Obwohl das Inserat etwas merkwürdig formuliert und die Belohnung ein bißchen zu hoch war, akzeptierten wir Harpers Referenz und prüften die Sache nicht weiter nach.«
    »Hat Katherine Elliot sie überprüft?«
    »O ja, sie rief einen der Firmenteilhaber an, und er bestätigte alles, was in dem Brief stand.«
    »Und sie kennt Harpers Adresse?«
    »Soweit ich mich erinnere, hatte sie nur eine Hoteladresse. Harper ist nicht von hier. Er kam nach Los Angeles, um irgendwelche Nachforschungen in Verbindung mit dem Unfall anzustellen. Ohne die erstklassige Referenz hätte sie ihn vermutlich abgewimmelt.«
    »Du weißt wohl nicht, in welchem Hotel Harper abgestiegen ist, oder?«
    »Nein, aber das läßt sich leicht feststellen, Donald, falls du Wert darauf legst.«
    »Das wäre nett. Ich möchte bloß nicht irgendwie in die Sache verwickelt werden...«
    »Keine Bange, wir werden das Kind schon schaukeln.« Sie zog eine Schublade mit Karteikarten auf, suchte eine Telefonnummer heraus und wählte.
    »Katherine Elliot, bitte. Hallo, Katherine. Hier ist Evelyn Calhoun. Ich bin eben dabei, den Vorgang, den ich kürzlich mit Ihnen besprach, abzuschließen, und dabei merke ich, daß wir Mr. Harpers Adresse nicht bei den Akten haben. Ich glaube, Sie sagten, er wohne in einem Hotel...«
    Aus der Leitung kamen gackernde Geräusche, die sich anhörten, als triebe eine verängstigte Glucke ihre Küken zusammen, um sie vor einem Habicht zu schützen.
    »O ja, ich verstehe«, warf Evelyn ein und fügte nach einer Weile beschwichtigend hinzu: »Sicher, der Fall ist für mich erledigt. Mir fiel nur eben auf, daß die Adresse fehlte. Das Stilton Hotel. Also, schönen Dank... Nein, nein, es ist alles okay... Ganz recht... Sie wissen ja, wie das ist. Ab und zu mal möchte man klar Schiff machen... Freilich. Es ist einfach gräßlich, was alles liegenbleibt. Ich hab’ gar nicht gemerkt, daß die Angaben unvollständig waren. Sie haben mir das Hotel vermutlich genannt, aber ich hab’s nicht eingetragen. Seine Referenzen waren ja erstklassig... Also, nochmals vielen Dank.«
    Evelyn Calhoun legte den Hörer auf und sagte: »Herrje, du bist aber unbeliebt!«
    »Wieso?«
    »Katherine Elliot gab mir die gewünschte Information und erzählte mir dann, daß ein gewisser Donald Lam, der sich wegen der Belohnung an Mr. Harper herangemacht habe und von ihm abgewiesen worden sei, Unruhe stiften wolle. Sie sagte mir, Mr. Harper wäre davon überzeugt, daß Donald Lam den Unfall gar nicht gesehen hätte, sondern bloß dreihundert Dollar kassieren wollte und dafür bereit sei, einen Meineid zu leisten. Sie fügte noch hinzu, ihre eigene Position wäre ein bißchen heikel, und deshalb hätten sie darauf verzichtet, gegen diesen Lam vorzugehen; sie hätten ihn bloß abgewimmelt, aber Lam würde vermutlich nicht lockerlassen und auf den dreihundert Dollar bestehen.«
    »Aha, verstehe.«
    Sie betrachtete mich versonnen. »Wolltest du die dreihundert Dollar wirklich kassieren, Donald?«
    »Ich versuche herauszufinden, was es mit dem Inserat auf sich hat.«
    »Bist du dahintergekommen?«
    »Teils, teils«, sagte ich. »Die ganze Sache ist oberfaul.«
    »Inwiefern?«
    »Manches daran ist mir selbst noch nicht klar, aber eins steht jedenfalls fest: Das Inserat stimmt hinten und vorn nicht; der Fahrer des Cadillac war schuld an dem Unfall, und die beiden Parteien hatten sich längst geeinigt, bevor das Inserat in die Zeitung gesetzt wurde.«
    Ihre Augen wurden schmal. »Die beiden Parteien hatten sich verglichen?«
    »Ganz recht.«
    »Wozu brauchen sie dann überhaupt noch Zeugen? Wollen sie den Vergleich vielleicht anfechten?«
    »Keine Ahnung. Das versuche ich ja gerade herauszukriegen.«
    »Ich glaube, damit sollten wir uns befassen — das ist unser Bier.«
    Ich schüttelte den Kopf. »Es wäre mir viel lieber, ihr hieltet euch zurück, bis ich meinen Fisch an der Angel habe.«
    »Hör mal, du angelst in unseren

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