Im Falle einer Falle
gebaut, noch während der Wirtschaftskrise, wo man gutes Material und gute Arbeitskräfte spottbillig bekam.«
Ich nickte.
Wir stiegen ins obere Stockwerk hinauf und drangen schließlich auf einer steilen Treppe bis zum Dachboden vor.
»Ich würde es meiner Zukünftigen gern zeigen. Es wird ihr gefallen.«
»Nun, das läßt sich bestimmt einrichten.« »Sie ist berufstätig«, sagte ich. »Hören Sie, können Sie mir nicht den Schlüssel überlassen und...«
Er schüttelte den Kopf. »Nein. Ohne Anzahlung lege ich mich nicht fest.«
»Also gut, mein Preis für das Haus sind achtunddreißig-fünfhundert, bar auf den Tisch. Ich zahle hundert Dollar an für eine Option von vierundzwanzig Stunden. Sie geben mir einen Schlüssel, und wir verbleiben so, daß Sie die hundert Dollar behalten, wenn ich das Haus nicht kaufe. Andernfalls werden die hundert Dollar auf den Kaufpreis angerechnet.«
Kelton wich zurück. »Achtunddreißigtausendfünfhundert! Kommt gar nicht in Frage! Herrje, das Haus ist doch viel mehr wert. Außerdem haben Sie den Garten noch gar nicht gesehen.«
»Glauben Sie bloß das nicht! Ich hab’ mich hier sehr gründlich umgesehen, bevor Sie kamen.«
Er zögerte einen Moment. »Einigen wir uns auf neununddreißig-fünf.«
Ich schüttelte den Kopf und steuerte auf die Tür zu.
»Neununddreißig«, sagte er.
»Tut mir leid, Mr. Kelton, aber achtunddreißig-fünf ist mein Limit.«
»Ich hab’ nie im Leben daran gedacht, so billig zu verkaufen. Verdammt, ich hätte doch einen Makler beauftragen sollen. Der hätte bestimmt mehr dabei herausgeholt...«
»Aber ich zahle bar, vergessen Sie das nicht.«
»Wann?«
»Morgen nacht um zwölf läuft die Frist ab. Bis dahin haben Sie entweder einhundert Dollar verdient oder einen Barscheck über achtunddreißigtausendvierhundert Dollar in der Hand.«
»Wo ist der Hunderter?«
Ich zückte meine Brieftasche.
Kelton ging hinunter in das Eßzimmer, wo die Kopiermaschinen aufgestellt waren, trat an einen Tisch und schrieb die Quittung aus.
Nachdem ich sie durchgelesen hatte, streckte ich die Hand nach dem Schlüssel aus. Kelton gab ihn mir.
»Morgen nacht um zwölf«, sagte er. »Aber das ist natürlich nur das vertraglich festgesetzte Zeitlimit. Sie werden sich ja bestimmt schon im Laufe des Tages entscheiden und mir dann sofort Bescheid geben. Ich möchte nicht um Mitternacht durch das Telefon aufgescheucht werden.«
»Keine Bange, das geht in Ordnung. Ich dachte bei der Option vor allem an meine Zukünftige. Sie wissen ja, bei; Frauen dauert’s immer ein bißchen, bevor sie einen Entschluß fassen.«
»Tja, ich weiß«, knurrte er. »Wem sagen Sie das?«
Ich steckte Schlüssel und Quittung ein.
»Eigentlich müßte ich ein paar Referenzen haben«, meinte er nach einer Weile.
Ich nannte ihm meine Bank und fragte dann: »Was wird mit all dem Kram hier? Kommt der weg?«
»Er sollte schon längst weg sein.«
»Ich kann unmöglich die Verantwortung für das Zeug übernehmen.«
»Natürlich nicht. Der Bursche, der es hergebracht hat, muß es auch wieder fortschaffen.«
»Sagten Sie nicht, daß er Harper heißt?«
»Ja.«
»Hat er Ihnen Referenzen gegeben?« erkundigte ich mich.
»Ja, irgendein Büro im Monadnock-Haus — hab’ mir die Nummer irgendwo notiert. Ich rief da an, und man sagte mir, der Bursche wäre hundertprozentig in Ordnung. Der Maschinenkram hier muß außerdem ein paar tausend Dollar wert sein.«
»Mindestens. Hat dieser Harper auch einen Schlüssel?«
»Freilich. Sonst könnte er das Zeug ja nicht fortschaffen lassen.«
»Meinen Sie nicht, wir sollten ein Bestandsverzeichnis machen, um uns abzusichern?«
Kelton schüttelte den Kopf. »Wozu? Ich hab’ die Empfangsbestätigungen ausgestellt, und damit hat sich’s. Sie geht das alles doch gar nichts an.«
»Immerhin hab’ ich jetzt einen Schlüssel. Angenommen, dieser Harper behauptet, ich hätte ihm ein paar von seinen Maschinen geklaut?«
»Das müßte er erst mal beweisen.«
»Sicher ist sicher. Ich glaube, ich mach’ doch lieber ein Inventarverzeichnis!
»Meinetwegen. Aber mit mir können Sie dabei nicht rechnen. Es ist spät, und ich bin müde. Falls Harper seinen Krempel morgen früh nicht aus dem Haus schafft, verlange ich pro Tag hundert Dollar Miete von ihm und nehm’ die Maschinen unter Beschlag, bis er gezahlt hat.«
»Ach fein, dann komm’ ich morgen wieder und mache Bestandsaufnahme. «
»Das wird Ihnen nichts nützen ohne einen Zeugen«, sagte
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