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Im fernen Tal der Hoffnung

Im fernen Tal der Hoffnung

Titel: Im fernen Tal der Hoffnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Alexander
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kann Ihre Mutter informieren, dass wir eine Blutuntersuchung brauchen.«
    Â» Sind Sie sich eigentlich klar darüber, Jim, dass dieser Prozess Jahre dauern könnte? Und dass die Möglichkeit besteht, dass Ihre Familie verleumdet wird?«
    Sarah hielt den Blick gesenkt. Frank wusste, wie man einen Mandanten köderte.
    Â» Verleumdet?«, wiederholte Jim.
    Frank zuckte mit den Schultern. » Das kommt vor.«
    Tony Woodbridge kratzte sich den Handrücken und räusperte sich. » Wollen wir nicht langsam mal zur Sache kommen?«
    Â» Aber natürlich«, stimmte Frank ihm zu. » Wir können gerne reden, wenn Sie alle Ansprüche auf Hauseinrichtung und Vieh fallen lassen.«
    Jim und sein Anwalt berieten sich flüsternd. Sarah spitzte die Ohren, konnte aber nichts verstehen. Schließlich nickte Jim.
    Tony Woodbridge lehnte sich auf seinem Stuhl zurück. » Mein Mandant erhebt keine Ansprüche auf die Einrichtung des Farmhauses und das Vieh. Dies ist ein Entgegenkommen von ihm, da die Einrichtung historisch und deshalb wertvoll ist. Mein Mandant erkennt jedoch an, dass diese materiellen Besitztümer für seine Halbschwester Sarah wichtig sind. Ebenso stellt er keine Ansprüche auf das Vieh, verlangt aber die Auszahlung seines Erbes, wie Angus Gordon es in seinem Testament vorgesehen hat.«
    Frank verspürte das Bedürfnis, diesem streitlustigen Woodbridge zu sagen, er könne zur Hölle fahren. Sarah blieb zum Glück ruhig, während Jim sich in seiner Haut nicht wohlzufühlen schien. Solche Charakterunterschiede waren von größter Bedeutung, wenn er entscheiden musste, ob sie wirklich vor Gericht gehen sollten. Vermutlich besaß Jim höchstens fünfzig Prozent von Sarahs Kampfgeist. Vielleicht waren die Gene der Gordons bei diesem Jungen nicht so stark ausgeprägt? Frank schenkte sich ein Glas Wasser ein und trank langsam einen Schluck. » Und wenn wir uns entscheiden, das Testament anzufechten? Wie denkt Ihr Mandant darüber? Kurzfristig würde er bestimmt erst mal nach Schottland zurückkehren wollen, wenn auch mit leeren Händen.«
    Â» Du hast doch Zahlung auf Raten angeboten«, warf Jim ein.
    Sarah dachte an ihr Gespräch in Wangallon, als Jim ihr Angebot rundheraus abgelehnt und sie ihn im Gegenzug aus dem Haus geworfen hatte. Der Plan konnte ja nicht funktionieren. Die Summe, die sie brauchte, um Jim auszubezahlen, war viel zu groß. Selbst für Ratenzahlung müsste sie Land verkaufen.
    Frank erwiderte: » Ms Gordon ist nicht berechtigt, so etwas anzubieten.«
    Â» Und warum nicht, zum Teufel?«, fragte Jim.
    Â» Wir scheinen ja offensichtlich in einer Sackgasse zu stecken«, stellte Tony Woodbridge fest. » Wenn Ihre Mandantin nicht über die Mittel verfügt, um das Testament ihres Großvaters zu erfüllen, dann würde ich vorschlagen, dass innerhalb der nächsten zwei Wochen dreißig Prozent von Wangallon zum Verkauf angeboten werden. Mr Macken hat ein Recht auf dieses Erbe, und wenn er sein Geld hat, wird er nach Schottland zurückkehren. Sobald Mr Angus Gordons letzter Wille erfüllt ist, wird mein Mandant keine Ansprüche mehr auf den Besitz stellen und das auch schriftlich garantieren.«
    Â» Nein«, sagte Sarah ruhig. Ihre Finger schlossen sich um die goldene Taschenuhr in ihrer Hand.
    Â» Wie bitte?« Tony Woodbridge kratzte sich heftig über den Handrücken.
    Sarah blickte Jim direkt an. » Nein, es tut mir leid. Ich kann nicht akzeptieren, dass ein Fremder einen Anteil von etwas verlangt, zu dem er nichts beigetragen hat. Wenn es erwiesen ist, dass du mein Halbbruder bist, Jim, und du das Geld unbedingt brauchst– weil du unfähig oder zu faul bist, um eigenes Geld zu verdienen–, dann kann ich wahrscheinlich eine Million Dollar auftreiben. Ich muss allerdings sagen, dass dein Mangel an Stolz mich erstaunt, und die Gier deiner gesamten Familie finde ich ungeheuerlich.« Sarah schwieg, dann fuhr sie fort: » Wenn du dagegen diesen Prozess unbedingt führen willst, dann werde ich jeden einzelnen Dollar, den ich besitze, dafür ausgeben, dich zu bekämpfen, und wenn du verlierst, musst du meine Anwaltskosten auch noch bezahlen.« Sie beugte sich vor. » Wenn du mehr willst, als ich dir heute anbiete, Jim, dann schwöre ich dir, dass ich dich für den Rest meines Lebens verachte und dir nach meinem Tod noch als Geist erscheine.« Sarah

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