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Im fernen Tal der Hoffnung

Im fernen Tal der Hoffnung

Titel: Im fernen Tal der Hoffnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Alexander
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aus, Sir!«, wies Claire ihn zurecht. Die Eier und der Brandy ballten sich in ihrem Magen zusammen.
    Â» Es wird bald schon geschehen. Ich muss noch Schulden bezahlen, und dann werden wir zusammen sein. Mein älterer Bruder ist an Auszehrung gestorben– das Anwesen gehört jetzt mir. Ich würde sagen, Ende Februar, wenn Sie bereit sind?«
    Â» England?« Claire konnte kaum fassen, was er ihr da erzählte. Sie lehnte sich auf dem Korbstuhl zurück. Besitzergreifend legten sich seine Hände über ihre. Sie schüttelte sie ab.
    Â» Ja. Ich könnte Ihnen ein schönes Leben bieten.« Sinnend wandte er den Blick ab. » Ich habe hier in der neuen Welt nicht so viel Erfolg gehabt, wie meine Familie hoffte, Claire. Und ich war in meinem Leben auch nicht immer aufrichtig.« Er blickte sie an. » Aber ich glaube, jetzt habe ich den richtigen Weg gefunden.«
    Claire wich zurück. Sie hatte das Gefühl, sich jeden Moment übergeben zu müssen. » Sollte ich Ihnen Anlass gegeben haben zu glauben…«
    Wetherly zog einen goldenen Siegelring aus der Tasche. » Ich bekomme bald Geld für erwiesene Dienste.« Das Siegel zeigte ein steigendes Pferd. Er legte ihr den Ring in die Hand und schloss seine Finger darüber. » Hier, nehmen Sie ihn als Pfand.«
    Â» Wetherly, ich kann unmöglich…«
    Â» Als King Edward VII . New South Wales 1906 ein Wappen gewährte, interessierte mich das nicht. Aber jetzt verstehe ich die Bedeutung des Mottos: Gerade aufgegangen, wie hell du strahlst. Sie sind mein Abendstern, Claire, und Sie leiten mich nach Hause.« Er küsste ihre Hand. » Um glücklich zu sein, braucht man nicht von Anfang an Liebe. Sie wird wachsen. Denken Sie über mein Angebot nach. Ich werde Ihnen schon bald eine Nachricht schicken.«
    Claire betrachtete den Ring, als Wetherly auf sein Pferd stieg.
    Â» Und Sie wissen nicht, wo Ihr Mann ist?«
    Claire schüttelte den Kopf, fassungslos über Wetherlys Kühnheit. Er gab seinem Pferd die Sporen und ritt den Kiesweg entlang. Sein Pferd fiel in Galopp.
    Ein perlenbesetzter Haarreif mit einer Fischadlerfeder lag in dem halb gepackten Koffer. Claire fuhr mit dem Finger über die aufgenähten Perlen. Dabei dachte sie an den Empfang im Regierungsgebäude, an dem sie vor Jahren teilgenommen hatte. Hamish und sie waren zu spät gekommen und hatten allgemeines Aufsehen erregt. Ihre schwarzen Haare, die eine von Mrs Crawford empfohlene Zofe frisiert hatte, hoben sich wunderbar vom hellblauen Satin ihres Kleides ab, was von den anderen Gästen mit höflichem Nicken und indiskretem Flüstern hinter Fächern aus Straußenfedern kommentiert wurde. Ihr Gang zum hinteren Ende des Ballsaals war die längste und wichtigste Promenade in Claires Leben gewesen.
    Als die Musiker ihre Plätze eingenommen hatten, und Geigen, Klavier und Harfe den Saal mit ihren Melodien erfüllten, nahm Hamish sie in die Arme. Er umfasste ihre Taille, sie legte ihre behandschuhte Hand in seine, und sie drehten sich im Walzertakt. Ölgemälde, die prächtigen Vorhangstoffe an den Fenstern, die Regenbogenfarben der Abendkleider, alles wirbelte wie im Rausch an ihr vorbei. Hamish war groß und imposant, und er war ein so leichtfüßiger Tänzer, der sie mit so festem Griff hielt, dass ihre Füße kaum den Boden berührten. Es war ein wundervoller Abend. Sie tanzten, bis sie völlig außer Atem um eine Pause bat. Und als sie sich zum Essen zurückzogen, berührten Hamishs Lippen einen kurzen Moment lang ihren Nacken. In jener Nacht verstand Claire, wie es war, bewundert zu werden, was es bedeutete, geliebt zu werden. Lange nach dem Essen an jenem Abend spielte Claire Chopin auf einem perfekt gestimmten Klavier für eine kleine, ausgesuchte Gesellschaft. Es war der absolute Höhepunkt ihres Lebens. Vier Jahre später kam Angus zur Welt.
    Rückblickend war es eine oberflächliche Angelegenheit gewesen, aber vielleicht würde ihr ihre Zeit im Rampenlicht ja helfen, erneut in der Gesellschaft von Sydney Fuß zu fassen. Mrs Crawford würde sie zweifellos in jeder Hinsicht unterstützen. Außerdem würde sie ihr bestimmt Ratschläge bezüglich ihres Hauspersonals und einer Gesellschaftsdame geben können.
    Claire las ihren Brief an Mrs Crawford noch einmal durch und versiegelte ihn. Als sie sich erst einmal zu dem Brief durchgerungen hatte, war es ihr

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