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Im fernen Tal der Hoffnung

Im fernen Tal der Hoffnung

Titel: Im fernen Tal der Hoffnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Alexander
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unter freiem Himmel schlafen. Letztendlich würde sein Vater hoffentlich erkennen, dass er einen guten Viehtreiber abgeben würde, auch wenn er noch ein wenig jung war, und ihn nicht ins Internat schicken. Außerdem, warum sollte er auf die Kings School gehen? Er hatte nicht vor, König zu werden, und er wollte auch keine Jungen kennenlernen, die später einmal König würden.
    Er aß einen Bissen Brot, das in der Satteltasche neben dem in Sackleinen verpackten Stück Fleisch und dem Beutel Mehl lag. Der Gedanke, dass Mrs Stackland eins der der Mädchen wegen seines Diebstahls ausschimpfen würde, brachte ihn zum Kichern. Am Horizont sah er Gestalten, die sich in der mondbeschienenen Landschaft bewegten. Wallace spitzte die Ohren. Wahrscheinlich waren es nur Aborigines-Hirten auf der Jagd, dachte Angus, aber sofort fiel ihm ein, dass sein Vater sie vor ein paar Tagen alle zum Mustern geschickt hatte. Neugierig trieb er sein Pferd an, und Wallace verfiel in Trab.
    Es ging kein Lüftchen, und ab und zu wurden die Gestalten von Bäumen verdeckt. Wer auch immer es war, galoppierte von ihm weg, und es waren mindestens drei Männer. » Na, komm, Pferd.« Angus zog seinen Hut tief in die Stirn, beugte sich im Sattel vor und drückte Wallace die Schenkel in die Seiten. Das Pferd rannte los wie der Wind. Angus schrie überrascht auf, packte aber dann die Zügel fester. Die Landschaft, die im Mondschein unheimlich wirkte, rauschte vorbei, und Angus konnte sich nur mit Mühe im Sattel halten. Sein kleiner Körper wurde hin und her geworfen, und er hatte Angst, herunterzufallen. So fest er konnte, presste er seine Schenkel an den Pferdeleib und lenkte Wallace nach links. Wie durch ein Wunder gehorchte ihm das Tier. Mit beiden Händen packte er in die Mähne und zog daran. Wenn er weiter so schnell war, würde er an den anderen Reitern vorbeigaloppieren. » Du verdammter Sturkopf!«, schrie er das Pferd an. Wallace verfiel in Trab.
    Der Mond hüllte das Land in einen weißen Schleier, als die drei Reiter ihre Pferde an Buchs und Eukalyptusbäumen vorbeilenkten. Die Pferde liefen leichtfüßig durch das lichtüberflutete Gras und wurden kaum langsamer, als die Bäume dichter wurden. Eine Reihe von Schwarzeichen markierte das Gebiet, das häufiger von Überflutungen heimgesucht wurde, und bald schon sah man die Reiter nicht mehr, weil sie sich ihren Weg durch Dickicht und Unterholz suchen mussten. Hamish ritt vor Mungo und vor Harry, einem anderen Hirten. Als er sich unter einen niedrigen Ast bückte, geriet sein Gesicht in das Netz einer großen Buschspinne, die erschreckt davonkrabbelte. Er wischte die klebrigen Fäden an seinem Oberschenkel ab.
    Um Mitternacht, als der Mond direkt über ihren Köpfen voll und rund am Himmel hing, gab Hamish das Zeichen zum Anhalten. Boxer hatte sich geweigert, Hamish bei diesem Unternehmen zu begleiten, und hatte die Informationen über den Weg an seinen Sohn Mungo weitergegeben. Sie wichen von der Route ab, die vor Tagen auf der Karte festgelegt worden war.
    Â» Bist du sicher, du weißt, wohin du reitest?«, fragte Hamish, als sie sich einen Weg durch dichtes Gehölz bahnen mussten. Eines der Pferde wieherte, und man hörte, wie ein anderes Tier auf seiner Trense kaute. In der stillen Nacht wirkte jedes Geräusch lauter.
    Mungo hustete, unterdrückte das Geräusch jedoch mit der vorgehaltenen Hand. Hamish spürte, dass Gefahr in der Luft lag. Sein Magen zog sich zusammen, und er blickte sich um. Sie waren nicht die Einzigen, die im Schutz der Nacht unterwegs waren. Wenn man einmal selbst zu den Gejagten gehört hatte, vergaß man das Gefühl nie mehr. Auf einer kleinen Lichtung warteten sie schweigend, ihre Karabiner im Anschlag. Sie zielten in die Richtung, in die Mungo zeigte.
    Ein paar Minuten lang hörte man den unbekannten Eindringling nur. Die Pferde auf der Lichtung traten unruhig auf der Stelle, und Hamish zügelte seinen Wallach. Mungo hob den Finger, um zu signalisieren, dass ein Reiter sich näherte, und Hamish legte den Finger an den Abzug. Wie ein Scheinwerfer schien der Mond auf sie herunter, und in seinem Licht wirkten die Bäume dunkel und abweisend.
    Erneut hob Mungo die Hand, als ein einzelner Reiter auf die Lichtung kam. Es war Angus.
    Â» Verdammt, Junge! Was machst du denn hier? Willst du dich erschießen lassen?« Hamish ritt auf seinen Sohn zu, aber Angus

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