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Im fernen Tal der Hoffnung

Im fernen Tal der Hoffnung

Titel: Im fernen Tal der Hoffnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Alexander
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flüsterte bereits mit Mungo und machte dabei Handbewegungen.
    Â» Was ist los?« Hamish kam näher.
    Mungo hob die Hand, zeigte nach rechts und machte dabei eine kreisende Bewegung. Hamish nickte und wandte sich in die Richtung, aus der sie gekommen waren. Harry und Angus folgten ihm. Mungo stieg ab, betrachtete die Hufspuren, die sie hinterlassen hatten, und verwischte sie am Eingang der Lichtung sorgfältig. Natürlich konnte ein erfahrener Spurenleser sie trotzdem erkennen, aber sie hatten trotzdem wertvolle Zeit gewonnen.
    Â» Und?« Hamish wartete in der Nähe eines großen Eukalyptusbaums, das Gewehr in der Hand. Sie waren nahe am Fluss, und die letzte Überschwemmung hatte einen steilen Abhang in das Ufer gerissen. Angus stand an der Seite und blickte seinen Vater mit aufgerissenen Augen aufgeregt an.
    Â» Jemand verfolgt uns, Boss«, erklärte Harry.
    Â» Crawford«, zischte Hamish. Er hatte nicht damit gerechnet, dass dieser Narr von einem Engländer seinen Plan durchschauen würde. Er konnte jetzt unmöglich Jasperson warnen.
    Mungo war jedoch anderer Ansicht. » Keine Weißen, Boss. Schwarze.«
    Hamish blickte zu seinem Sohn. » Du musst wieder nach Hause reiten«, sagte er leise. » Es war dumm von dir, uns zu folgen.«
    Mungo schüttelte den Kopf. » Bei uns ist der Junge sicherer. Außerdem ist sein Pferd schnell, und er kann Hilfe holen, wenn wir Probleme bekommen.«
    Hamish überlegte. Er wünschte, er hätte mehr Männer dabei. Männer wie Luke, der mit den Tieren umgehen konnte und keine Angst hatten, zu kämpfen. Allerdings hatte er ja jenseits des Flusses Jasperson, McKenzie und Boxer, eine einzigartige Mischung aus Erfahrung, Loyalität und Gerissenheit. » Seid wachsam.«
    Langsam ritten sie zwischen den Bäumen entlang, die vom Mond in ein geisterhaftes Licht getaucht waren. Gelegentlich war die schwarze, glasige Oberfläche des Flusses zu sehen. Hamish sagte nichts zur Wassertiefe. Boxers Warnung vor Regen im Norden hatte sich bewahrheitet. Schließlich hielt Mungo an. » Hier.« An dieser Stelle fiel das Ufer flach ab, sodass sie leicht ins Wasser gelangen konnten. Es war die beste Stelle für Mensch und Tier, aber Mungo runzelte die Stirn. Er stieg vom Pferd, ergriff einen kleinen Stock und warf ihn ins Wasser. Rasch wurde er von der Strömung davongetragen. Wie stark die Strömung unter der Oberfläche war, konnte man nur vermuten.
    Die Rinder zogen langsam über die Fläche, die uneben war von den letzten Überschwemmungen. Jasperson ritt an der Seite, von wo aus er eine gute Sicht auf die Herde hatte; ein paar Hundert Tiere, viele davon Kühe mit halb erwachsenen Kälbern. Es war einfach gewesen, sie in der hellen Nacht einzusammeln, so einfach, dass Jasperson versucht war, mehr als die vorgesehene Zahl an Tieren mitzunehmen. Aber dann hatte er es doch gelassen. Es gab nur Probleme, wenn man übermütig wurde und sich vom ursprünglichen Plan entfernte. Nein, er würde sich an Hamish Gordons Vorgaben halten, und sein Erfolg würde ihn dafür belohnen.
    Mitternacht war schon vorüber. Die Rinder zogen gemächlich weiter. Die jetzige Route erstreckte sich größtenteils durch eine Ebene, die nur ab und zu von kleineren Baumgruppen unterbrochen wurde. Jasperson wäre lieber durch bewaldeteres Gebiet gezogen, aber diese Strecke war kürzer, sodass sie den Fluss und Wangallon vor dem Morgengrauen erreichen würden. Die Zeit lief ihnen davon. Hinter ihm brüllten Kühe nach ihren erschöpften Kälbern. Etwa zwanzig Kühe, deren Kälber noch zu klein waren, waren zurückgeblieben, und die Muttertiere in der Herde achteten darauf, dass ihr Nachwuchs dicht bei ihnen blieb. Wenigstens hatte Boxer gemeint, dass der Fluss einfach zu überqueren sei, auch wenn er bei der Brücke am Widow’s Nest besorgt die Stirn gerunzelt und auf kleine Blasen auf der Wasseroberfläche gezeigt hatte. Jasperson brauchte kein Gelehrter zu sein, um zu sehen, dass es im Norden geregnet hatte. Die Frage war nur, wie viel?
    Auf der rechten Flanke der Herde sah Jasperson McKenzies schmächtige Gestalt. Der Junge wurde immer wieder vom Staub verdeckt, den die Tiere aufwirbelten. Er hatte sich recht anstellig gezeigt, in mehr als einer Hinsicht, dachte Jasperson und grinste, und wenn er vielleicht auch nicht gerade der geborene Treiber war, so war es doch eine

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