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Im fernen Tal der Hoffnung

Im fernen Tal der Hoffnung

Titel: Im fernen Tal der Hoffnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Alexander
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Viehbetriebe arbeiten mit Trusts, bis die Nachfolger ein gewisses Alter erreichen. Bei Wangallon wird lediglich ein Auge auf die finanziellen Angelegenheiten geworfen.«
    Â» Dann hatten Anthony und ich also nie die volle Verantwortung?« Ihr Großvater kontrollierte sie sogar noch vom Grab aus.
    Â» Aber selbstverständlich.« Frank zog eine Mappe heraus und schlug sie auf. » Zahlen zu überprüfen, ist nicht das Gleiche, wie einen Betrieb zu leiten.«
    Sarah fühlte sich entschieden unbehaglich. Der Mangel an Vertrauen vonseiten ihres Großvaters bereitete ihr Sorgen. » Was ist mit den Mitteln, um die Bauunternehmer auf Boxer’s Plains zu bezahlen?«
    Frank blickte ihr in die Augen. » Sarah, ich habe weder ein Budget noch Projektionen gesehen. Banken verleihen nicht einfach aus einer Laune heraus Geld, wissen Sie, und bevor nächsten Monat der Viehverkauf beginnt und die Gelder für die Schur hereinkommen, haben sie keinen besonders großen Spielraum. Und wenn wir vor Gericht gehen, wird es teuer. Haben Sie irgendwelche Kostenvoranschläge für die Landentwicklung gesehen?«
    Sarah schüttelte den Kopf. Matt hatte einmal zweihunderttausend Dollar erwähnt, aber das kam ihr übertrieben vor.
    Â» Nun, wir wollen Wangallon nicht in finanzielle Schwierigkeiten bringen. Ich würde vorschlagen, Sie sagen Anthony, dass Sie mit der Bank gesprochen haben und dass sie nicht bereit ist, das Projekt zu unterstützen. In der Zwischenzeit kümmere ich mich darum, ob sie Ihnen kurzfristig einen höheren Überziehungskredit gewähren, damit sie die bereits getane Arbeit bezahlen können.« Sarah war auf einmal ganz grün im Gesicht. » Möchten Sie ein Glas Wasser?« Frank trat zu dem cremefarbenen Sideboard und goss Wasser aus einem Plastikkrug in ein Glas. » Hier.« Er reichte Sarah das Glas und hockte sich auf die Kante des Schreibtischs. Es gefiel ihm nicht, dass er so eine harte Linie vertreten musste, aber Anthonys Rodungsarbeiten konnten ernsthafte Auswirkungen haben, nicht zuletzt auf seine eigene Kanzlei. » Hören Sie, das soll nicht heißen, dass die Landentwicklung nicht zu einem späteren Zeitpunkt stattfinden kann, falls Sie beide sich einigen können. Schließlich erhöht gesteigerte Produktivität durch selektive Rodung den Wert eines Betriebs. Allerdings überrascht es mich sehr, dass Anthony seine Pläne und sein Budget nicht bei der Bank eingereicht hat.«
    Sarah trank einen Schluck Wasser. Es hatte Zimmertemperatur und schmeckte, im Gegensatz zu dem süßen Regenwasser auf Wangallon, nach Chlor.
    Â» Wenn Sie Anthony aufgefordert haben, die Arbeiten an Boxer’s Plains einzustellen, können wir uns um dieses Erbschaftschaos kümmern. Nächstes Jahr können die Entwicklungspläne dann noch einmal geprüft werden. Aber nicht auf Boxer’s Plains.«
    Â» Warum nicht?«
    Frank rückte seine Brille auf der Nase zurecht. Auch dieser Körperteil schien im Alter zu schrumpfen. » Weil dieses Stück Land äußerst wertvolles Weideland ist.« Das stimmte. » Wählen Sie lieber ein Gebiet an der östlichen Grenze.«
    Sarah konnte sich Anthonys Reaktion lebhaft vorstellen: Ein Anwalt machte ihm Vorschriften, was er mit dem Land anstellen sollte.
    Â» Meine Liebe, Sie haben sich eben über einen Mangel an Teamwork beklagt, weil sie gar nicht über die Entwicklung informiert worden sind. Und ich stimme Ihnen zu.«
    Sarah blickte auf ihre Hände.
    Â» Sie müssen ihm erklären, warum dieser Entschluss gefasst wurde.« Frank setzte sich wieder auf seinen weich gepolsterten Schreibtischstuhl. » Ach, übrigens, Sarah, Matt Schipp wurde von Ihrem Großvater eingestellt. Er ist auf Wangallon, um ein Auge auf alles zu haben, wie Sie ja wissen. Sie können also jederzeit Ihre Management-Sorgen mit ihm besprechen.«
    Sarah nickte. Wenn Anthony auch nur die Hälfte aller Kontrollmechanismen kennen würde, wäre er wahrscheinlich sofort nach der Testamentseröffnung verschwunden. » Ich nehme an, Matt hat Ihnen von Boxer’s Plains erzählt?«
    Frank nickte.
    Â» Jetzt streiten er und Anthony sich.«
    Â» Der Mann hat einen Vertrag unterschrieben. Matt geht nirgendwohin.« Das Mädchen sah aus wie ein erschrecktes Reh, und er musste daran denken, dass sie bei aller Fähigkeit erst Mitte zwanzig war. » Sie sind

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