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Im Feuer der Begierde: Roman (German Edition)

Im Feuer der Begierde: Roman (German Edition)

Titel: Im Feuer der Begierde: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeaniene Frost
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Blut von Gesicht, Händen und Brust. Mir wurde erst bewusst, dass ich angefangen hatte, mich abzulecken, als Vlads leises Lachen meinen vom Blutrausch ausgelösten Trancezustand durchbrach.
    »Ich muss schon sagen, das bringt mich auf Ideen.«
    Die Scham, die in mir aufkam, verlieh mir die Kraft, damit aufzuhören, meine Hände abzuschlecken wie eine geistesgestörte Katze. Vlad setzte sich auf die Matratze, den Rücken an die Wand gelehnt und die Beine lässig ausgestreckt. Er hatte sich umgezogen, seit ich ihn zuletzt gesehen hatte, und obwohl sein dunkles purpurfarbenes Hemd fleckenlos war, wie auch seine Hose, wusste ich mit einem Schnuppern, wo er sich aufgehalten hatte, bevor er zu mir gekommen war.
    »Du warst wieder im Kerker.«
    In seinem Lächeln lag mehr als nur eine Spur Grimmigkeit. »Vielleicht lasse ich ihn doch mal mit Febreze aussprühen.«
    Nach einem letzten Lecken fuhr ich mir mit der Hand durchs Haar. »Wir hatten doch abgemacht, dass ich auf anderem Weg nach Cynthiana suche.«
    »Du hast geschlafen, da musste ich eben ein bisschen Zeit totschlagen.«
    Seine Stimme klang heiter, aber trotzdem strich leiser Zorn über meine Emotionen. Ich seufzte.
    »Ich weiß, dass du es nicht gewohnt bist, dich zu rechtfertigen, aber so ist das Eheleben nun mal. Ich bin es auch nicht gewohnt, mit einer unkontrollierbaren Gier nach Blut aufzuwachen, wir machen also beide eine Zeit der Veränderung durch.«
    Jetzt spielte eine andere Art Lächeln um seine Lippen. »Deine wird nur eine Woche dauern. Meine ein Leben lang.«
    Ich stieß ein trockenes Auflachen aus. »Hättest du eine Frau gewollt, die alles kritiklos hinnimmt, hättest du nicht mich heiraten dürfen.«
    Noch etwas kitzelte meine Emotionen, glitt durch sie hindurch wie sinnliche Flammen. Ein kräftigerer, wärmerer Duft, der mich an köchelnde Gewürze und Holzkohlenfeuer erinnerte, erfüllte den Raum.
    »Stimmt. Aber ich wollte lieber dich als ein braves Frauchen.«
    Seine Stimme war kehliger geworden und löste ein Ziehen in meinem Unterleib aus. Ich schluckte, während eine Gier nach ganz anderen Dingen meine Fänge hervorkommen ließ. Er sah so adrett aus in seinen perfekt sitzenden Klamotten, so entspannt, wie er da an der Wand lehnte, aber seine Emotionen sprachen eine ganz andere Sprache. Ich war es zwar, die blutverschmiert und zerzaust dastand, aber ich war nicht das eigentliche Raubtier im Raum.
    Und genau das gefiel mir.
    Ich schüttelte den Kopf, um die schlüpfrigen Bilder zu vertreiben, die immer nachdrücklicher vor meinem inneren Auge entstanden. Ich hatte eine mordlustige Vampirin aufzuspüren und einen traumatisierten Vater zu beruhigen. Auf meiner Tanzkarte war kein Platz mehr frei für stundenlangen Sex, und ein Quickie kam für Vlad nicht in Frage.
    »Ich muss mich duschen«, sagte ich und klang atemlos, obwohl ich gar keinen Sauerstoff mehr zum Leben brauchte.
    Vlads Lächeln nahm einen gefährlich sinnlichen Ausdruck an.
    »Vlad, wirklich, wir haben noch so viel zu tun …«
    »Weißt du noch, wie du zu mir gesagt hast, du würdest dich nicht damit zufrieden geben, immer nur die zweite Geige zu spielen?«, unterbrach er mich mit seidenweicher Stimme. »Das Gleiche gilt für mich.«
    Binnen einem Wimpernschlag war er bei mir und drückte einen Knopf an der Wand. Eine zweite Blutkonserve kam hervor wie aus einem Kaugummiautomaten. Bevor ich etwas sagen konnte, zerdrückte Vlad sie auf seiner Brust, sodass sich das Blut auf seinem ganzen Körper verteilte.
    Meine Gier meldete sich so heftig zurück, dass sie mein Schamgefühl komplett ausschaltete. Ich schämte mich nicht dafür, wie ich mich auf ihn stürzte. Es war mir egal, dass er mir die Kleider so wild vom Leib riss wie ich ihm die seinen, um auch noch das letzte Tröpfchen Blut zu erwischen, und ich hatte absolut nichts dagegen, dass er mich an die Wand drückte und meine Beine um seine Hüften zog. Dann gab es nur noch den Geschmack des Blutes auf seiner Haut und die herrliche Gewalt, mit der er in mich stieß, immer und immer wieder, bis die Ekstase mich meinen Hunger vergessen ließ.
    Es war Viertel nach zehn, als ich voll bekleidet aus dem Badezimmer kam. Vlad hatte sich bereits wieder angezogen und wartete, weil ich ihn gebeten hatte, woanders zu duschen. Sonst wäre es noch später geworden, was ihn nicht gestört hätte. Shrapnel würde nirgendwohin gehen, Cynthiana wusste noch nicht, dass wir ihr auf die Schliche gekommen waren, und unsere Flitterwochen waren

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