Im Feuer der Nacht
erklärt, dass sie nicht auf der Suche nach einer guten Partie war ... aber fest und unwiderruflich gegen die Ehe eingestellt?
Barnaby ließ die Hände an ihrem Rücken auf und ab wandern, beruhigte sie sanft - und sich selbst. Es war unmöglich, sie loszulassen und auf Abstand zu gehen. Nachdem er sie erst einmal in den Händen hielt, konnte er nicht mehr loslassen.
Penelope lag mehr oder weniger auf ihm. Sein Körper sehnte sich nach ihrer Wärme, nach dem Gefühl ihrer Weichheit, nach der sanft aufkeimenden Gewissheit ihrer Begierde.
Seine Gedanken überstürzten sich, aber er brachte einen halb-wegs neugierigen Gesichtsausdruck zustande, so als ob er sich nur für ihre Auffassung über die Ehe interessierte. »Warum sind Sie so beharrlich gegen die Ehe eingestellt? Ich dachte, es wäre genau das, wonach alle jungen Ladys streben.«
Sie presste die Lippen zusammen, schüttelte entschlossen den Kopf. »Ich nicht. Denken Sie doch mal nach ...«, sie schmiegte sich noch enger an seine Brust, rollte mit der Hüfte provozierend über seine und machte eine Hand frei, um zu gestikulieren, »womit sollte die Ehe mich verlocken können?«
Nur zu gern wäre er bereit, es ihr zu zeigen - mit seinem Körper, der, hart und schmerzend von dem Moment an, als sie sich in seine Arme geworfen hatte, jetzt pulsierte, weil sie sich mit ihrer Hüfte so warm an seinen Unterleib drängte.
»Was könnte so verlockend sein, dass es die unausweichlichen Kosten ausgleichen würde?«
Er zog die Stirn kraus. »Kosten?«
Sie lächelte ein sarkastisches und trockenes Lächeln. »Meine Unabhängigkeit. Meine Fähigkeit, ein Leben zu führen, wie ich es gewählt habe, anstatt eines Lebens, wie mein Ehemann es vorziehen würde.« Penelope schaute ihm direkt in die Augen. »Welcher Gentleman unseres Standes würde es mir aus freien Stücken gestatten, Slums und Rotlichtviertel aufzusuchen, wenn wir erst einmal verheiratet sind?«
Ruhig erwiderte Barnaby ihren Blick - und fand keine Antwort.
Ihr angespanntes Lächeln flüchtete sich in Amüsement. Sie tätschelte seine Brust. »Zerbrechen Sie sich nicht den Kopf über eine Antwort. Es gibt keine. Kein Gentleman, mit dem ich verheiratet wäre, würde mir erlauben, das zu tun, wozu ich mich berufen fühle, würde mir erlauben, dieser Berufung ein Leben lang nachzugehen. Aber was bliebe mir noch ohne diese Arbeit, ohne diese Befriedigung? Das ist der Grund, weshalb ich nicht heiraten möchte.«
Barnaby musterte ihre dunklen Augen, als ihm bewusst wurde, dass er es sein würde, der ihre Einstellung änderte. Unglücklicherweise würde es sofort seine Niederlage besiegeln, wenn er ihr zu diesem Zeitpunkt sein Ziel offenbarte.
»Ich ... verstehe.« Er zwang sich zu einem Nicken. »Ich verstehe Ihr Problem.« Und er verstand es wirklich. Rein logisch und vernünftig gesehen machte ihre Einstellung Sinn.
Nur dass es diese Einstellung nicht geben durfte. Künftig jedenfalls nicht mehr.
Weil er sie als Ehefrau brauchte.
Penelope hatte sich halb über ihm ausgestreckt, schmiegte ihre festen, anmutigen Kurven an ihn, war wie ein verführerisches Geschenk, verpackt in dunkelgrüner Seide, das ihm mehr und mehr seine Denkfähigkeit raubte. Wie auch immer, es lag ohnehin auf der Hand, dass ein Streit ihn heute Nacht nicht aus seiner Not retten würde.
Er hatte ihr angeboten, sie mehr über das Begehren zu lehren, und jetzt, wo sie ihn beim Wort nahm, konnte und durfte er sich nicht zurückziehen. Falls er es tat, würde sie ihr Vertrauen in ihn verlieren. Ganz gleich, mit welcher Erklärung er aufwartete, sie würde sich beleidigt und abgewiesen fühlen, würde sich von ihm abwenden und ihn niemals wieder in ihre Nähe lassen.
Falls er die Heirat erwähnte, würde sie sich hinter ihre Schutzmauern zurückziehen und ihn aussperren. Das konnte er nicht akzeptieren. Durfte nicht zulassen, dass es geschah.
Noch schlimmer, geradezu entsetzlich war der Gedanke an das Risiko, dass sie, jetzt, wo er sie ermutigt hatte, jemand anderen -einen anderen Mann - finden würde, der ihren Durst nach Wissen und Erkenntnis in diesen Dingen löschte.
Irgendeinen Dreckskerl.
An seiner Stelle.
Nein, das durfte niemals geschehen. Um keinen Preis.
Penelope beobachtete ihn, die Begierde schimmerte sichtbar in ihren Augen und in ihrer Miene; sie neigte den Kopf zur Seite. »Nun?«
Das Wort klang unerwartet samtig, verführerisch, provozierend - Frage, Herausforderung und schiere Versuchung in einer einzigen
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