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Im Feuer der Nacht

Titel: Im Feuer der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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bewusst, dass sie sich in seinem Schlafzimmer befanden, auf seinem Bett - und sie hatte die Tür abgeschlossen. Es machte die Sache noch schwieriger, dass es mitten in der Nacht war, und nach der Szene, deren Zeuge er gerade geworden war, war es höchst unwahrscheinlich, dass der rettende Engel in Gestalt seines Butlers Mostyn bald hereinschweben würde.
    Keinesfalls bald genug.
    Penelope regte sich in seinen Armen, presste sich enger an ihn, lud ihn wortlos ein. Barnaby war unfähig, sie abzuweisen, und erwiderte ihren Kuss, schloss die Hände um ihre Schultern und ließ die Zunge in die warme Höhle ihres Mundes gleiten, schwelgte in ihr, schwelgte in seinen und ihren Sinnen, ließ die Lust sich entfalten.
    Penelope trug das dunkelgrüne Seidenkleid, ein eher altmodisches strenges Kleid mit schwarzen Knöpfen, die von der erhöhten Taille bis zum Hals reichten; der Stoff lag eng an den langen, schlanken Armen, und noch zartere schwarze Knöpfe umschlossen die Handgelenke. Die dichten Röcke verschleierten sorgfältig ihre unteren Gliedmaßen.
    Das Haar hatte sie zu einem straffen Chignon gebunden, die Brille klemmte auf ihrer Nase - eigentlich hätte man sie mit einem gewissen Widerwillen betrachten müssen.
    In seinen Augen sah sie stattdessen aus wie die verbotene Frucht.
    Die dunkle Seide brachte ihre Haut zum Glühen, zart wie Porzellan, blass schimmernd wie eine Perle. Barnaby ließ die Hände über ihren Rücken wandern. Die Seide raschelte trocken, ein sinnliches Geräusch, das einlud, sich hinzugeben.
    Er oder sie ... plötzlich war er sich nicht mehr sicher.
    Es kostete ihn Mühe, sich aus dem Kuss zu lösen, zu dem sie ihn irgendwie hatte verführen können. »Penelope ...«
    Sichtlich befriedigt, zog sie sich weit genug zurück, um ihn glücklich anzulächeln, sich gleichzeitig entspannt an ihn zu lehnen und ihre Brust an seine Brust zu schmiegen. »Ich bin hergekommen, um Ihnen zu sagen, dass ich eine Entscheidung getroffen habe.«
    »Verstehe.« Barnaby schaute in ihre dunklen Augen, in denen eine Begeisterung glühte, eine Kraft, wie er sie noch nie zuvor gesehen hatte. Er war sich nicht mehr sicher, dass er mehr wissen wollte, fühlte sich aber dennoch gezwungen zu fragen: »Welche Entscheidung?«
    Penelope hielt seinen Blick fest. Ihre vollen, lüsternen Lippen lächelten sanft. »Als wir uns das letzte Mal über unsere persönlichen Angelegenheiten unterhalten haben, haben Sie mir ein Angebot gemacht. Erinnern Sie sich?«
    »Sehr gut sogar.« Sogar in seinen Ohren klang seine Stimme heiser.
    Ihr verstörendes Lächeln wurde noch tiefer. »Sie sagten, falls ich mehr wissen wolle, würden Sie sich glücklich schätzen, mich unterrichten zu dürfen, sofern ich begierig und bereitwillig lernen wolle.« Sie neigte den Kopf, musterte ihn mit amüsiertem Blick aus ihren dunklen Augen und genoss die Sekunden, zweifellos der Höhepunkt ihres Plans. »Ich bin hergekommen, um Ihnen zu sagen, dass ich sowohl begierig als auch bereit und willig bin. Ich bin hier, um Sie zu bitten, mich noch mehr zu lehren.«
    Die Wirkung ihrer Worte durchflutete ihn unausweichlich wie eine Welle. Aber ... als Barnaby ihren Blick erforschte, den einerseits zufriedenen, andererseits zweifellos begierigen Ausdruck darin, fand er bestätigt, dass sie in der Tat ein oder zwei Schritte auf dem gewünschten Weg übersprungen hatte - beispielsweise die Zustimmung, ihn zu heiraten.
    Natürlich hatte er bisher noch nicht um ihre Hand angehalten.
    Bevor Barnaby die richtigen Worte finden und die Gelegenheit beim Schopf ergreifen konnte, sprach sie weiter.
    »Mir ist bewusst, dass man von einer Lady meines Standes erwartet, sich über solche Dinge bis zu ihrer Heirat in Ahnungslosigkeit zu hüllen. Aber da ich fest und unwiderruflich gegen die Ehe eingestellt bin, dachte ich, dass ich zur Ahnungslosigkeit verdammt bliebe - was selbstredend nicht nach meinem Geschmack ist. Das gilt auch für andere Angelegenheiten. Weshalb ich Ihnen für Ihr Angebot sehr dankbar bin.«
    In ihrem Gesicht spiegelte sich die unerschütterliche Zuversicht, dass er ihrem Plan umstandslos zustimmen und sie aus ihrer Ahnungslosigkeit befreien würde.
    Äußerlich blieb er gefasst, innerlich fluchte er. Eigentlich hätte er sich ausbedingen sollen, dass sie ihn zuerst heiratete - oder wenigstens zustimmte, es zu tun. Aber er hatte es nicht getan. Konnte, durfte er sein Angebot jetzt zurückziehen oder neu verhandeln?
    Nicht ohne Weiteres. Penelope hatte ihm zwar

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