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Im Feuer der Nacht

Titel: Im Feuer der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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wäre. Du hast recht, dass es im Grunde genommen eher seiner Natur entspricht. Aber vor vielen Jahren ist Luc beinahe in eine Ehe gezwungen worden, um das Familienvermögen zu retten. Er hat es nicht getan, brachte es nicht fertig. Also hat er wie der Teufel daran gearbeitet, unsere Finanzen zu konsolidieren, und uns auf diese Art gerettet. Dann hat Amelia ihm einen Antrag gemacht; er hatte schon immer den Wunsch gehegt, sie zu heiraten, sodass sich am Ende alles wunderbar gefügt hat. Aber nur deshalb, weil er nicht lockergelassen und das getan hat, was sein Herz ihm befohlen hatte. Und nicht das, was den Vorstellungen der Gesellschaft entsprach.«
    Barnaby hatte die Stirn immer noch in Falten gelegt. »Wolltest du nicht sagen, dass er Amelia einen Antrag gemacht hat?«
    »Nein. Sie war es.« Sie gingen ein paar Schritte, bevor sie seine Grübelei wieder unterbrach. »Falls es dich interessiert, das hat mich darauf gebracht, dich auf der Türschwelle zu retten, um mit dir in dein Schlafzimmer zu gelangen. Allein. Amelia hat Luc auch aufgelauert, eines Abends, als er nach Hause kam.«
    Barnaby starrte sie an. »Sie hat ihn auch mit dem Knüppel geschlagen?«
    Penelope schüttelte den Kopf. »Das war nicht nötig. Zu jenem Zeitpunkt war Luc sternhagelvoll. Schließlich hatte er gefeiert, dass es ihm gelungen war, die Familie von den Schulden zu befreien. Er ist vor ihren Füßen zusammengebrochen.«
    Barnaby war der Meinung, dass er nun mehr als genug über Luc und dessen Frau erfahren hatte. Dennoch ... der Mann, der ihm als Viscount Calverton bekannt war ... besaß einen klugen und scharfsinnigen Verstand ... genau wie seine Schwester. Laut Penelope, die die Wahrheit schließlich kennen musste, hatte ihr Bruder Amelia schon immer heiraten wollen. Und als Amelia ihm einen Antrag gemacht hatte ...
    Calverton ist wirklich ein Glückspilz, dachte Barnaby.
    Hatte es nicht nötig gehabt, auf die Knie zu sinken und zu betteln. Noch nicht einmal im übertragenen Sinn.
    In der Tat... jetzt, wo er darüber nachdachte, sprach viel dafür, eine Lady zu haben, die den Heiratsantrag übernahm - ganz besonders deshalb, weil es den beteiligten Gentleman aus der Notwendigkeit befreite, seinen eigenen liebeshungrigen Zustand zu entblößen - und möglicherweise seinen Liebeskummer.
    Je gründlicher Barnaby darüber nachdachte, desto mehr erachtete er den Antrag der Lady als höchst bedeutsamen, sogar als strategischen Vorteil; das galt besonders für eine Lady wie Penelope.
    Verstohlen musterte er ihr Gesicht, als sie den Berkeley Square verließen und in die Mount Street einbogen. Er blickte in die gelassenen und selbstsicheren Züge einer Lady, die genau wusste, was sie wollte - wie sie es ihm zuletzt in der vergangenen Nacht bewiesen hatte -, und die nicht im Geringsten zögerte, das Heft des Handelns selbst in die Hand zu nehmen, um ihre Bedürfnisse zu befriedigen.
    Barnaby erinnerte sich an seine Abschätzung der Frage, bis zu welchem Punkt ihr Verhältnis sich inzwischen entwickelt hatte und wohin er sich wünschte, dass es sich entwickeln möge, als er die Finger fest um ihren Ellbogen schloss und sie die Treppe zum Haus der Calvertons hinaufführte. Und dank ihres jüngsten Plans schien es, als hätte er gerade den besten Weg entdeckt, sein fernstes Ziel zu erreichen.
    »Vielen Dank, Mrs. Epps. Ich werde es meinem Dad ausrichten.« Lächelnd verabschiedete Griselda sich von der alten Lady, die ihre Aufmerksamkeit beansprucht hatte, um sich nach ihrem verwitweten Vater zu erkundigen.
    Stokes spielte seine Rolle, brummte so unbestimmt, wie Männer es zu tun pflegen - es klang irgendwie nach »wird Zeit, dass wir aufbrechen« -, nickte Mrs. Epps stirnrunzelnd zu und zog Griselda am Ellbogen fort.
    Fünf Schritte entfernt lächelte Griselda immer noch. »Danke. Ich dachte schon, ich käme niemals frei.«
    »Das hatte ich auch schon befürchtet.« Stokes ließ den Blick über die Straße schweifen, über die sie gerade schlenderten. Obwohl die Straße mit dem Kopfsteinpflaster ursprünglich eine vernünftige Breite besessen hatte, hatten sich unzählige Häuser auf verschiedene Weise ausgedehnt - durch tief überhängende Geschosse, durch eine angebaute oder erweiterte Veranda auf Erdgeschossebene. Vor mehreren Behausungen waren außerdem Kisten und Schachteln aufgetürmt, sodass die Straße nicht mehr als eine verwinkelte Passage zwischen den Häusern war. »Sind Sie sicher, dass es hier entlang geht?«
    Griselda warf ihm einen

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