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Im Feuer der Nacht

Titel: Im Feuer der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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auf seine Antworten beobachtete, musste er innerlich lachen.
    In ihrem Büro bemerkte Penelope, dass Mrs. Keggs’ Aufmerksamkeit nachließ und auf irgendetwas hinter ihrer linken Schulter gelenkt war. »Ich denke, das sollte für die nächsten Wochen reichen.«
    Sie legte ihren Stift beiseite und klappte den Deckel des Tintenfasses zu. Das Geräusch riss Mrs. Keggs aus ihrer Ablenkung zurück.
    »Ah, vielen Dank, Miss.« Mrs. Keggs griff nach dem unterschriebenen Zettel, den Penelope ihr reichte. »Ich werde die Bestellung zu Connelly bringen und lasse noch heute Nachmittag ausliefern.«
    Penelope lächelte und entließ Mrs. Keggs mit einem Nicken. Sie schaute zu, wie die Frau sich erhob, knickste und nach einem letzten Blick aus dem Fenster in Penelopes Rücken aus dem Büro eilte.
    Sie schwenkte auf ihrem Stuhl herum, warf ebenfalls einen Blick hinaus - und entdeckte Adair, der von einer Gruppe Jungen förmlich gefangen gehalten wurde.
    Entspannt beobachtete sie die Szene und registrierte ihre Überraschung. Trotz allem, was sie über ihn gehört hatte, hatte sie niemals erwartet, dass Adair die notwendigen Fähigkeiten oder sogar die Neigung besaß, frei und offen mit Menschen aus den unteren Ständen umzugehen; ganz sicher nicht so frei und offen, dass er sich je dazu herabließe, einen Haufen Kinder zu unterhalten, die um ein Haar in der Gosse gelandet wären.
    Sein Lächeln schien allerdings aufrichtig.
    Penelope war ängstlich und vorsichtig gewesen, als sie ihn aufgesucht hatte, und diese Ängstlichkeit ließ ein wenig nach. Die anderen Mitglieder des geschäftsführenden Vorstands hielten sich außerhalb Londons auf. Obwohl sie den Vorstand über die ersten drei verschwundenen Jungen informiert hatte, hatte sie sie nicht über den jüngsten Fall benachrichtigt. Und auch nicht darüber, dass sie vorhatte, Mr. Barnaby Adairs Hilfe in Anspruch zu nehmen. Was das betraf, hatte sie auf eigene Faust gehandelt. Sie war überzeugt, dass Portia und Anne ihre Entscheidung unterstützen würden; bei den anderen dreien war sie sich nicht so sicher. Denn Barnaby hatte sich den Ruf erworben, der Polizei zu helfen, insbesondere die Angehörigen der besseren Gesellschaft vor Gericht zu bringen. Bemühungen, die nicht auf ungeteilte Zustimmung der Salons trafen.
    Entschlossen legte sie die Handflächen auf die Stuhllehne und erhob sich. »Es kümmert mich nicht«, erklärte sie ihrem leeren Büro, »um die Jungen zurückzubekommen, würde ich noch nicht einmal die helfende Hand meines Erzfeindes ausschlagen.«
    Die Drohungen der Gesellschaft hatten keinerlei Macht über sie.
    Andere Bedrohungen dagegen ...
    Mit schmalen Augen beobachtete sie die große, elegante Gestalt, umringt von der bunt gemischten Gruppe. Und gestand sich zögernd ein, dass diese Gestalt in gewisser Hinsicht eine Bedrohung für sie darstellte. In der Tat...
    Für ihre Sinne, ihre plötzlich kribbelnden Nerven ... und die noch nie da gewesene Launenhaftigkeit ihres Hirns. Noch nie war es einem Mann gelungen, ihre Gedanken durcheinanderzubringen.
    Noch nie hatte ein Mann sie dazu gebracht, darüber nachzudenken, wie es wäre, wenn er ...
    Sie drehte sich wieder zu ihrem Tisch und schloss das Bestellbuch.
    Nachdem sie gestern sein Haus verlassen hatte, hatte sie sich eingeredet, dass das Schlimmste nun überstanden war. Dass, wenn sie ihm das nächste Mal begegnete, seine Wirkung auf ihre Sinne sich schon verflüchtigt haben würde. Oder zumindest abgeflaut wäre. Stattdessen hatte sie feststellen müssen, dass sie keinen vernünftigen Gedanken mehr fassen konnte, als sie aufgeschaut, ihn im Türrahmen entdeckt und den überaus eindringlichen Blick aus seinen blauen Augen bemerkt hatte.
    Es hatte sie echte Anstrengung gekostet, ihre Miene ausdruckslos zu halten und so zu tun, als wäre sie in Gedanken ganz woanders gewesen.
    Es lag auf der Hand, dass sie sich innerlich wappnen, dass sie eine Art Rüstung anlegen musste, wenn sie wünschte, dass er an ihrer Seite ermittelte. Oder noch mehr ...
    Ihr war der Gedanke unerträglich, dass er wusste, wie tief er sie berührt hatte, und die Mundwinkel langsam zu diesem eigensinnig arroganten, unglaublich männlichen Lächeln verzog ...
    Sie presste die Lippen aufeinander und wiederholte mit fester Stimme: »Wie auch immer, es interessiert mich nicht.«
    Penelope zog das Retikül und die Handschuhe aus der Schreibtischschublade und eilte mit erhobenem Kinn zur Tür.
    Und zu dem Mann, den sie als Champion des

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